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CEO von Bitfury besorgt über Bitcoin: Die FED zerstört den Kurs

3 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Dem CEO von Bitfury, Brian Brooks, zufolge schadet die Straffung der Geldpolitik durch die Federal Reserve dem Bitcoin-Preis.
  • Bis vor kurzem wurde eine hohe Inflation in der Kryptosphäre als etwas Positives für Bitcoin angesehen.
  • Auch die Vorgehensweise der SEC und das Ausbleiben eindeutiger Richtlinien für den Krypto-Sektor wirken sich negativ auf den BTC-Preis aus.
  • promo

Laut Bitfury-CEO Brian Brooks wird der Bitcoin-Kurs durch den Kampf der Federal Reserve (FED) gegen die Inflation und den generellen Umgang der SEC mit Kryptowährungen gedrückt.

Zurzeit erleben wir laut dem CEO von Bitfury eine extreme Straffung der Finanzpolitik. “Unter diesen Umständen sehen Trader den Bitcoin nicht als effektive Absicherung gegen Inflation an. Daher wird der BTC-Preis wahrscheinlich kurzfristig niedrig bleiben“, meint er weiters.

In einem kurzen Interview mit der CNBC am 29. August kritisierte Brooks ferner die SEC für ihren streitlustigen Umgang mit der Kryptoindustrie. Er meint, die Regulierungsbehörden sollten ihrer Arbeit ernsthaft nachgehen und angemessene Leitlinien anbieten, anstatt vor Gericht zu gehen.

Der Kampf gegen die Inflation

Die Inflationsrate in den USA liegt derzeit bei 8,5 % und ist damit gegenüber dem jüngsten 40-Jahres-Hoch von 9,1 % im Juli leicht gesunken. Allerdings liegt dieser Wert immer noch deutlich über der Zielrate von 2 %. Bis vor kurzem war die weit verbreitete Meinung in der Kryptosphäre, dass sich deflationäre Vermögenswerte, wie Bitcoin, in einem solchen hochinflationären Umfeld gut entwickeln würden.

In den letzten Monaten wurde diese Theorie jedoch widerlegt. Der Bitcoin-Kurs liegt heute bei 20.000 US-Dollar- entspricht einem Rückgang von 60 % im Vergleich zum August letzten Jahres. 

Laut Brooks hat die aggressive Reaktion der FED auf die hohe Inflation den Markt abgekühlt.

“Wir haben über Bitcoin als möglichen Inflations-Hedge gesprochen. Doch je stärker der Markt von einer Straffung der Geldpolitik aufgrund einer hohen Inflation ausgeht, desto mehr Personen denken, dass die FED aggressive Maßnahmen zur Durchsetzung ihrer Ziele ergreifen wird. Das würde Bitcoin tendenziell eher schaden“, so Brooks gegenüber CNBC.

Die FED verfolgt mit der Erhöhung der Zinssätze bereits seit Anfang des Jahres eine Politik der intensiven finanziellen Straffung. Zu Beginn des Jahres 2022 hatten wir noch einen Nullzins. Die FED erhöhte die Zinssätze im März um 0,25 %, im Mai um 0,50 %, im Juni um 0,75 % und im Juli um 0,75 %. Insgesamt wurden die Zinsen seit Jahresbeginn um 2,25 % angehoben.

Ein weiterer Grund für die vermeintlich schwache Performance von Bitcoin könnte die Art der Inflation sein, welcher der Markt derzeit ausgesetzt ist. Laut Steven Lubka von Swan Bitcoin schneidet BTC nur angesichts einer durch die Abwertung von Währungen verursachten Inflation gut ab. Laienhaft ausgedrückt: Wenn Geld gedruckt wird. Im Moment wird der Großteil der Inflation durch die Unterbrechung der Versorgungskette und die Verknappung von wichtigen Rohstoffen, wie Weizen und Öl verursacht.

Kritik an der SEC

Obwohl sich Brooks in Bezug auf die Fed und ihre Wirtschaftspolitik nicht gerade zurückgehalten hat, schien der größte Teil seines Ärgers für die Securities and Exchange Commission (SEC) reserviert. 

Brooks empörte sich vor allem über den Ansatz der SEC zur Regulierung der Kryptosphäre. Dieser sei wenig handlungsleitend und habe viel mit Rechtsstreitigkeiten zu tun. Auch darunter hätte Bitcoin und der gesamte Markt gelitten.

Regulierungen zu schaffen bedeutet nicht, Unternehmer zu verklagen. Der Ansatz der SEC in den letzten Jahren bestand darin, keine Regeln im Voraus zu schaffen. Stattdessen verklagten sie Entrepreneure, nachdem diese ein Projekt gestartet, ein Unternehmen gegründet oder einen Token gelistet hatten. Anschließend sollten die Unternehmer daraus schließen, welche Regeln die SEC eingehalten sehen will. Das ist nicht korrekt und deshalb sollten Kongress und Regulierungsbehörden irgendwann ernsthaft über klare Regeln für die Kryptowelt nachdenken“, sagte Brooks.

Brooks’ Worte scheinen sich mit denen von Superintendentin Adrienne A. Harris vom New York State Department of Financial Services (DFS) zu decken. Harris, eine versierte Politikerin, bekundete ihre Absicht, auf eine gerechtere Krypto-Regulierungslandschaft hinzuarbeiten. Im Juni gab sie zu Protokoll: “Wir sollten ein transparentes Regelwerk für diesen Sektor schaffen und uns von einer ‘Regulierung durch Vollstreckung’ entfernen.”

Sollte ein solches Umfeld jemals geschaffen werden, würde Brooks sich nicht als einziges Mitglied der Krypto-Community freuen. Vorerst geht das Rätselraten jedoch weiter.

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