Amerikas größte Krypto-Börse, Coinbase, launchte ein Tool, um Token wiederherzustellen, die versehentlich an die falsche Adresse gesendet wurden.
Am 15. Dezember stellte die Börse ihr neues Tool zur Wiederherstellung von ERC-20-Token vor. Mithilfe dieses Tools können Benutzer fast 4.000 verschiedene, nicht unterstützte ERC-20-Token zurückerlangen.
Wie das Unternehmen erklärte, senden Kunden gelegentlich nicht unterstützte Token an ihre Wallets. Bis jetzt gab es allerdings kaum Möglichkeiten, diese wiederherzustellen.
Da Mitarbeiter und Support-Kanäle angeblich keinen Zugang zu den benötigten Private Keys haben, können sie keine Transaktionen rückgängig machen, fügte das Unternehmen hinzu. Darüber hinaus ist der “Coinbase Kontakt” des Unternehmens leider schwer zu erreichen oder selten hilfreich.
Eine Antwort, wie User die Token zurückbekommen können, gibt es oft nicht.
Coinbase Selbstbedienungs-Tools
Der Wiederherstellungsdienst wird nicht vom Kundenservice der Börse angeboten, sondern ist eine Selbstbedienungsanwendung. In typischer Unternehmens-Manier steht dieser Service jedoch nur berechtigten Kunden zur Verfügung – wer genau diese Berechtigung erhält, wurde jedoch nicht erörtert.
Kunden, die versehentlich nicht unterstützte Token an die Börse sendeten, müssen für die Wiederherstellung zwei Informationen angeben: Zum einen die Ethereum TXID der entsprechenden Transaktion, und zum anderen die Adresse, bei der das Asset verloren ging.
“Unser Wiederherstellungstool ist in der Lage, nicht unterstützte Vermögenswerte direkt von der Eingangsadresse zurück in die eigene Wallet zu verschieben. Dies funktioniert, ohne die Private Keys an irgendeiner Stelle offenlegen zu müssen.”
Laut eigenen Angaben habe das Unternehmen für die Entwicklung des Tools eine zum Patent angemeldete Technologie verwendet. Dadurch kann das System die Gelder direkt von der Empfängeradresse zurück an die Absender senden, ohne diese über die zentralisierte Austauschinfrastruktur zu verarbeiten.
Allerdings seien laut der Börse nicht alle ERC-20-Token wiederherstellbar. Aufgrund der Komplexität des Verfahrens gebe es auch keine Garantien dafür, dass bestehende Vermögenswerte in Zukunft wiederhergestellt werden können. Außerdem unterstützt das System keine anderen Blockchains wie BNB Chain, Chronos, Polkadot oder Solana.
Wiederherstellungen mit einem Wert von weniger als 100 US-Dollar sollen gebührenfrei sein, ab einem Wert von mehr als 100 US-Dollar jedoch, fällt eine Servicegebühr von 5 % an.
Der neue Service soll dem Unternehmen helfen, Kunden zurückzugewinnen und die rückläufigen Gewinne wieder zu stabilisieren. Anfang des Monats hatte das Unternehmen bereits mithilfe von kostenlosen Überweisungen versucht, Kunden davon zu überzeugen, anstelle von Tether den eigenen Stablecoin USDC zu nutzen.
COIN-Kurs erreicht neues Tief
In dieser Woche sank der Aktienkurs von Coinbase auf ein neues Allzeittief. Laut MarketWatch fielen die COIN-Preise am 15. Dezember auf ein Rekordtief von 37,60 US-Dollar und erholten sich bis zum 16. Dezember nach Börsenschluss auf lediglich 37,81 US-Dollar.
Mit dem schwindenden Vertrauen in Kryptounternehmen fiel auch COIN seit Anfang 2022 um satte 85 %. CEO Brian Armstrong sagte ein düsteres viertes Quartal voraus, was sich wahrscheinlich auch auf die Aktienkurse auswirken wird.
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