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Crypto.com auch insolvent? CEO Kris Marszalek stellt sich Krypto-Twitters Fragen

5 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Das Desaster rund um FTX zieht immer weitere Kreise um sich.
  • Zahlreiche zentrale Kryptobörsen gelten als angezählt.
  • Heut meldet sich der CEO von Crypto.com zu Wort, um Stellung zu de beziehen.
  • promo

Ist Crypto.com bald insolvent? Um acht Uhr deutscher Zeit startete die Live-Fragerunde mit Kris Marszalek, dem CEO von Crypto.com. Bereits seit einigen Tagen kursieren Gerüchte um eine mögliche Insolvenz der Exchange auf Krypto-Twitter.

Obwohl die Stimmen der Crypto.com Kritiker immer lauter werden, findet Kris Marszalek, CEO von Crypto.com beruhigende Worte. Doch diese beruhigenden Worte verfehlen inzwischen ihre Wirkung. Denn auch Sam Bankman-Fried bot der Öffentlichkeit gute Miene zum bösen Spiel, bevor FTX den Kryptomarkt in den Abgrund riss. Das weiß auch Kris Marszalek.

Das Vertrauen in den gesamten Sektor ist angeschlagen, wenn nicht zerstört”, stellt Kris fest und schlussfolgert: “In solchen Zeiten gilt es, dieses Vertrauen wiederherzustellen. Da helfen keine Worte mehr. Wir brauchen Taten!”

Welche Taten folgen seitens Crypto.com?

Also zum Thema: Wie will Crypto.com Aktion zeigen, um das Vertrauen der Nutzer wiederherzustellen? Diesbezüglich stimmt Kris in den Kanon der gesamten Szene ein. Wie CZ, der CEO von Binance, via Twitter forderte, wird Crypto.com nach eigener Aussage einen Proof-of-Reserve vorlegen. Diesbezüglich diene zum Beispiel die Kryptobörse Kraken als Vorbild, die seit Jahren diesen proof-of-reserve bietet.

“Unser Team arbeitet derzeit 24/7 an der Entwicklung eines auditierten Proof-of-Reserve. Ziel ist es, durch eine unabhängige Partei zu verifizieren, dass jeder einzelne Coin auf der Plattform von unseren Reserven gedeckt ist”, so der Crypto.com CEO.

Unter anderem möchte Crypto.com unter Beweis stellen, dass entgegen möglicher Gerüchte mehr Vermögenswerte als Verbindlichkeiten im Unternehmen vorhanden sind, was zu einer robusten Bilanz führe. Jedoch könne es bis zu vier Wochen dauern, bis die Auditoren das Ergebnis vorlegen. Denn die Mühlen im Audit-Sektor mahlen nicht im Feld der Hochgeschwindigkeit. Allerdings versuchen die Verantwortlichen von Crypto.com, die Wartezeit dramatisch zu verkürzen.

Erste Einblicke gewährt Kris auf Twitter:

Weiterhin verweist Kris Marszalek auf die Transparenz aller Ein- und Ausgänge von Unternehmens-Assets hin. Daraus soll auch hervorgehen, dass Crypto.com nie ein “third party risk” eingegangen sei. Jegliche Spekulation auf eine Verbindung mit dem Terra Luna Ökosystem sei beispielsweise schlichtweg aus der Luft gegriffen. Ginge es nach Kris, sollten die Menschen mehr auf die Aktionen von Crypto.com achten, als auf die Worte von Krypto-Twitter.

Denn Crypto.com sei das meist regulierte Unternehmen im gesamten Kryptoumfeld wegen der höchsten Anzahl an Lizenzen. Außerdem biete Crypto.com den Nutzern ein non-custodial Wallet als App, sodass Nutzer ihre Zugangsdaten und Schlüssel selbstständig verwalten können. Mit Nachdruck proklamiert Kris die eigenständige Verwaltung von Assets als Basisrecht für die Menschen. Deshalb folgte das Commitment an den dezentralen Finanzsektor (DeFi) mit dem non-custodial Wallet.

Warum sollte Crypto.com nicht dasselbe Schicksal einholen, wie FTX?

Laut Aussage von Kris Marszalek handelt es sich bei Crypto.com und FTX um zwei vollkommen unterschiedliche Businessmodelle.

“Wir sind keine Trader”, bringt es der CEO von Crypto.com auf den Punkt.

Vielmehr ginge es der Plattform darum, die Massenadoption voranzutreiben, indem Crypto.com den Kryptosektor öffentlich stärkt und Zugang zu Kryptowährungen gewährt. Wie Coinbase agiere Crypto.com zu 95 % als Broker. Dabei werden die Positionen der Nutzer gehasht, um das Marktrisiko auszuschließen. Dafür fließe eine Gebühr an Cryptocom.

Aufgrund des einfach verständlichen und übersichtlichen Geschäftmodells sieht Kris hier weniger Risikopotenzial, als bei dem undurchsichtigen Modell von FTX.

Kris Marszalek bezieht klare Stellung: “Ein Mix aus Hedging- und Exchange-Business ist aus meiner Sicht eine schreckliche Idee und sollte verboten werden!”

Die Welle rund um das Terra Luna Ökosystem und damit vernetzte Lending- und Banking-Dienstleister wie Celsius oder Nuri habe das schreckliche Ergebnis solcher unsauberen Praktiken gezeigt.

Bezüglich der öffentlich gewordenen Auszahlungsprobleme bei Crypto.com appelliert Kris wiederholt zum Selbstversuch. Ein- und Auszahlungen verhalten sich seines Kenntnisstands zufolge ganz normal. Lediglich der Kundensupport sei angesichts der besonderen Situation in Verzug geraten. Aus demselben Grund sehen sich zahlreiche Kryptobörsen derzeit mit außergewöhnlich hohen Aktivitätsraten in Bezug auf den Zahlungsverkehr konfrontiert. Doch Ein- und Auszahlungen funktionieren wie gewohnt und das sei fundamental.

Die Börse steckt also nicht in finanziellen Schwierigkeiten?

Auf diese Frage hin verzieht sich die Mine des Crypto.com CEOs. Seit Jahren würden solche Aussagen immer wieder den gesamten Markt heimsuchen. In der akutellen Situation kein Wunder, dass eine Welle an Pleitegrüchten auftauchen. Doch die Aussagen haben keine Substanz.

“Wir werden beweisen, dass wir nicht in finanziellen Schwierigkeiten stecken und ich freue mich schon sehr auf diesen Tag”, schließt Kris das Thema.

Verleiht Crypto.com extern Gelder und verwendet CRO als Sicherheit?

Einer der Skandalde rund um FTX ist, dass der native FTT Token als Sicherheit für Loans eingesetzt worden war. Augenscheinlich ein fataler Fehler. Denn wenn sich der intrinsiche Wert des Token in Luft auflöst, verpufft damit auch jeglicher Wert von Sicherheiten.

Daher stellt Crypto.com klar, CRO niemals auf diese Weise verwendet zu haben. Der Fokus liege auf einem einfachen Business, wiederholt Kris, und genau darauf konzentriere sich Crypto.com. Vielmehr verknappe Crypto.com den nativen Token, wie beim Burn von 17 Milliarden CRO vor zwei Jahren.

Und warum sendete Crypto.com fast eine Milliarde US-Dollar in Stablecoins an FTX? Waren diese Coins gedeckt?

Zunächst rahmt Kris die Zahlung ein. Sie sei vor einem Jahr getätigt worden, um den Kunden von Crypto.com Finanzdienstleistungen zu den besten Bedingungen anzubieten. FTX qualifizierte sich zu dem Zeitpunkt als Drittpartei mit den besten Marktbedingungen. Und jeder Cent dieser Überweisung sei gedeckt gewesen.

“Fakt ist: Wir hatten weniger als 10 Millionen Exposure in FTX, als es unterging”, stellt Kris Marszalek in den Vordergrund.

Warum aber hält die Börse 20 % der Reserven in Shib-Token?

Auf die Frage, warum Crypto.com 20 % seiner Reserven in einem Memecoin-Token hält, fasst sich der Kris von Crypto.com kurz:

“Wir halten, was die Kunden kaufen. Und im letzten Jahre kauften sie auch viele der Memecoins Doge und Shib. Wir haben keine Kontrolle darüber, was Kunden kaufen. Das sind nicht unsere Funds, sondern die der Kunden.”

Also handelt es sich bei den Memecoin-Reserven um Reserven von Kunden, auf die Crypto.com selbst keinen Einfluss nimmt.

Es bleibt zu hoffen, dass alle Aussagen der Wahrheit entsprechen

Zu häufig sind Finanzmärkte einzelnen Falschaussagen von Verantwortlichen auf den Leim gegangen. Immer wieder treffen harte Schocks eine Vielzahl an Menschen, weil “Single Points of Failure” ihrem Namen alle Ehre machten.

Im Nachhinein werden dann offensichtliche Schwachpunkte öffentlich, die niemand zuvor wahrgenommen hatte.

Im Falle von Crypto.com hoffen wir auf das Beste. Rund 400 Projekte fußen auf CRO. Es wäre ein weiterer Schlag auf den gebeutelten Kryptosektor. Vorerst bleibt uns darauf zu vertrauen, dass alle Aktionen von Crypto.com transparent und open source vonstattengehen. Einer öffentlichen Stellungnahme schenkt zu diesem Zeitpunkt, wie der Crypto.com CEO selbst festgestellt hat, nämlich niemand mehr Vertrauen.

Insgesamt scheint der Crypto.com Token CRO in Gefahr. Doch im Tageschart von CRO bildet sich die Stellungnahme scheinbar positiv ab. :

https://coinmarketcap.com/currencies/cronos/
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