Die Cross-Chain dezentralisierte Exchange-Plattform (DEX) THORChain wurde auf die „Inter-protocol exploitation“ Liste gesetzt, nachdem Details über den jüngsten Multi-Millionen-Dollar-Hack bekannt wurden. Es war bereits die zweite DeFi-Attacke auf die Plattform.
In einer offiziellen Erklärung am 16. Juli gab THORChain einen Verlust von etwa 4.000 ETH bekannt. Der Auslöser war eine zweite Attacke auf die Plattform. Zuvor lagen die Schätzungen zum Verlust bei etwa 13.000 ETH. In einem Beitrag auf Telegram erklärte THORChain dann, dass der tatsächliche Verlust bei etwa 4.9 Millionen Dollar liegt. THORChain räumte jedoch ein, dass diese Zahl weitaus niedriger sei als vermutet. Doch die Details zur DeFi-Attacke sind nach wie vor schwammig. Im Anschluss kündigte THORChain an, dass eine detailliertere Fehlersuche und Wiederherstellung der Plattform geplant sind.
Laut Runebase (ein Leitfaden für das DEX-Protokoll) wurde das seit April bestehende Multi-Chain ChaosNet (MCCT) nach Aufdeckung der DeFi-Attacke außer Betrieb genommen. Runebase gab ebenso bekannt, dass MCCT den Token-Inhabern finanzielle Mittel bereitstellt, um den Verlust der DeFi-Attacke zu erstatten. Auch forderte MCCT die Hacker dazu auf, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Geplant war die Rückgabe der Token im Austausch gegen ein Lösegeld.
Bifrost zur Verantwortung gezogen
In einem anderen Artikel wurden Bifrost Sicherheitslücken vorgeworfen. Bifrost ist ein DeFi-Protokoll, dass mit Polkadot und anderen Proof-of-Stake-Blockchains verbunden ist. Offiziell gab ETH Bifrost die Aktualisierung seines Protokolls bekannt, um kompatibler zu sein. Doch während dieses Updates wurde der Bifrost Router von Neu-Transaktionen nahezu überschwemmt. Diese Schwachstelle nutzten Hacker, um den THORChain-Router anzugreifen und zu manipulieren.
„ETH Bifrost wurde mit Hilfe eines benutzerdefinierten Wrappers ausgetrickst, um einen Betrag von 200 Dollar einzulesen, der in Wirklichkeit Null war.”
THORChain bemühte sich derweil seine Position, inmitten der wachsenden Besorgnis unter den Token-Inhabern, zu verteidigen:
„Wenn eine zentralisierte Plattform gehackt wird, finden das die Token-Inhaber oft erst Monate später heraus. Und zwar dann, wenn Abhebungen blockiert werden oder verzögert stattfinden. Doch wenn THORChain insolvent ist, weiß es jeder sofort. Was ist Ihnen also lieber?“
Erik Voorhees, der CEO von ShapShift, war von diesem Verlust ebenfalls betroffen. Doch er beklagte sich nicht und blieb optimistisch:
„Ich habe meine RUNE-Position eingebüßt und dabei eine Menge verloren! Doch das war es wert. Denn ich bevorzuge nach wie vor Cross-Chain dezentrales Trading ohne Zwischenhändler. Stolpersteine liegen dabei auf der Hand. Gerade in langfristiger Hinsicht. Trader sollten diesen Aspekt immer berücksichtigen!“
Darüber hinaus erklärte THORChain, dass Liquiditätsanbieter und Nodes nach der Wiederherstellung der Fonds nicht betroffen sind. Im Gegenteil. Das wiederhergestellte Netzwerk soll noch stärker und widerstandsfähiger sein als zuvor. Es ist bereits das zweite Mal, dass THORChain während eines Chaosnet-Deployments von Hackern angegriffen wurde. Während der ersten DeFi-Attacke im Juni verlor THORChain rund 140.000 US-Dollar.
RUNE Preis nach Hack
Wenig überraschend ist, dass THORChain’s nativer Token fast 20 Prozent einbüßte und von seinem letzten Höchstwert von 5,86 Dollar auf 4,75 US-Dollar fiel. Laut CoinGecko, verbuchte RUNE einen Trading-Einbruch von 76 Prozent, gemessen am Allzeithoch im Mai, wo der Wert noch bei 20,90 US-Dollar lag.
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