Der Technologiesektor durchläuft aktuell in einen bahnbrechenden Wandel, bei dem Artificial Intelligence (AI) eine zentrale Rolle spielt. Das Transformationspotenzial der künstlichen Intelligenz ist nicht unbemerkt geblieben, insbesondere bei einigen der wohl scharfsinnigsten Investierenden der Welt.
Zu diesen Anleger:innen gehören die Milliardäre Stanley Druckenmiller, Dawn Fitzpatrick und Ray Dalio, die sich optimistisch über die Zukunft der AI äußerten. Allerdings sind diese Investierenden gegenüber Krypto nach wie vor sehr pessimistisch eingestellt. Die Begründungen für ihre polarisierten Perspektiven zeigen jedoch faszinierende Trends an den Finanzmärkten auf.
AI: Größer als die Internetrevolution?
Stanley Druckenmiller, CEO des Duquesne Family Office, steht an der Spitze des AI-bullischen Narrativs. Er präsentierte eine überzeugende Argumention für die transformative Kraft der AI und setzte ihre potenziellen Auswirkungen mit der Internetrevolution gleich.
Nvidia, ein Vorreiter im AI-Sektor, war ein wichtiger Empfänger von Druckenmillers Unterstützung. Nvidia wird oft als der führende Anbieter von Spitzhacken und Schaufeln im KI-Goldrausch bezeichnet und hat seine Bewertung in die Höhe schnellen lassen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens erreichte deswegen fast die Marke von einer Billion US-Dollar.
Druckenmiller bleibt – trotz einiger Stimmen aus der Branche, wie die CEO von ARK Invest, Cathie Wood, und dem Finanzprofessor Asmath Damodaran – die Bedenken hinsichtlich einer Überbewertung äußern, von seiner Position überzeugt. Die populäre Investorin erklärte dazu:
“Wir sind der Meinung, dass für jeden US-Dollar an Hardware, den Nvidia verkauft, Softwareanbieter, SaaS [Software as a Service]-Anbieter 8 US-Dollar an Einnahmen generieren werden. Wir schauen also auf die Softwareanbieter, die genau da sind, wo Nvidia war, als wir es gekauft haben.”
Dennoch plant Druckenmiller, seine Nvidia-Aktien für mindestens zwei oder drei Jahre zu halten und unterstreicht damit sein langfristiges Vertrauen in die AI-Technologie. Er ist der festen Überzeugung, dass AI-bezogene Unternehmen wie Nvidia, mit robusten, nachhaltigen Erträgen, große Kurseinbrüche überstehen, auch wenn sie eine bevorstehende Rezession erwartet.
Druckenmillers Zuversicht bezüglich der Widerstandsfähigkeit dieser leistungsstarken AI-Unternehmen bestärkt ihn in seiner optimistischen Haltung gegenüber der Branche für künstliche Intelligenz:
“Werdet nicht emotional, werdet nicht verrückt(…) Wenn dies eine säkulare Bewegung ist, wenn diese Sache real ist, gibt es einfach keine 10-monatigen Bewegungen. So funktioniert das nicht.”
Der Beginn des AI-Megazyklus
Diese optimistische Einschätzung bezüglich der künstlichen Intelligenz spiegelt die Meinung anderer Milliardäre wider. Dawn Fitzpatrick, Chief Investment Officer von Soros Fund Management, erkennt ebenfalls die revolutionären Möglichkeiten der AI an.
Sie glaubt, dass anwendungsorientierte Cloud-Unternehmen und leistungsstarke Chiphersteller immens vom AI-Boom profitieren werden. Gleichzeitig warnt Fitzpatrick davor, jedem möglichen AI-Unternehmen nachzurennen und rät zu einer vorsichtigen Herangehensweise bei übermäßig gehypten Marktsegmenten:
“Die wahren Profiteure sind die Anwendungen. (…) Ihre Cloud und Ihre leistungsstarken Chip-Unternehmen. Diese Aktien weisen im Moment ein enormes Wachstum auf – wir diese zwar nicht unbedingt hinterherlaufen. Aber die Möglichkeiten werden einfach exponentiell sein”
Ray Dalio, der Gründer von Bridgewater Associates, schließt sich diesen Perspektiven an. Er räumt ein, dass es schwierig bleibt, die letztendlichen Gewinner in der hart umkämpften AI-Landschaft im Vorfeld zu identifizieren.
Dennoch ist Dalios Gesamtausblick auf den Sektor eindeutig positiv – und das trotz des vom Center for AI Safety geäußerten Risikos der Auslöschung der Menschheit durch die künstliche Intelligenz:
“AI ist eine unglaubliche Technologie, die enorme Möglichkeiten schaffen wird. Wir befinden uns in einem Umfeld, in dem sie uns einerseits zu einer enormen Produktivität verhelfen und unseren Lebensstandard erhöhen kann, was die Dinge wirklich viel besser macht. Oder sie könnte auf unterschiedliche Art und Weise genutzt werden, um uns gegenseitig zu schaden”,
Haben Kryptowährungen keinen inhärenten Wert?
In Bezug auf Krypto zeigt sich Dalio, wie auch seine anderen Milliardärskollegen:innen, sehr skeptisch. Diese Skepsis beruht in erster Linie auf der wahrgenommenen finanziellen Instabilität, insbesondere bei kleineren Kreditgebern und regionalen Banken. Diese ist die auf die aggressive Straffung der Geldpolitik durch die Federal Reserve zurückzuführen.
Da Bankkunden derzeit zunehmend Zuflucht bei größeren, “Too Big to Fail” Institutionen suchen, warnt Dalio vor den erhöhten Risiken im Krypto-Bereich. Darüber hinaus kritisieren milliardenschwere Investierenden wie Druckenmiller das zugrundeliegende Wertversprechen von Kryptowährungen.
Druckenmiller erklärte, dass er keinen inhärenten Wert in Kryptowährungen sieht, insbesondere im Vergleich zu etwas Greifbarem wie der AI-Technologie, die klare Anwendungsfälle aufweist und die Effizienz und Rentabilität in zahlreichen Sektoren steigern kann:
“Die Spreu hat sich noch nicht vom Weizen getrennt, aber ich glaube, dass AI – im Gegensatz zu Kryptowährungen – eine reale Technologie ist, die genauso transformativ sein könnte wie das Internet.”
Einer der wichtigsten Argumente gegen Kryptowährungen ist das Problem der regulatorischen Unsicherheit. In mehreren Ländern ist das regulatorische Umfeld für Krypto noch nicht definiert, entwickelt sich aber in manchen rasant weiter. Diese rechtliche Unklarheit birgt ein erhebliches Investitionsrisiko.
Regierungen sind in der Lage, Kryptowährungen verbieten oder einschränken, wie das harte Vorgehen Chinas gegen das Bitcoin-Mining und die von Indien vorgeschlagenen Vorschriften für Kryptowährungen zeigen. Solche Maßnahmen können zu dramatischen Kursschwankungen und Verlusten für Anleger:innen führen.
Zweitens ist die extreme Volatilität von Kryptowährungen ein Grund zur Sorge der Anleger:innen. Der Wert von Kryptowährungen kann innerhalb kurzer Zeiträume stark schwanken, ein Grad an Volatilität, der in anderen Anlageklassen nur selten zu beobachten ist. Dies kann zwar potenziell zu hohen Renditen führen, birgt aber auch erhebliche Risiken.
Eine hohe Volatilität in Verbindung mit einem Mangel an Liquidität kann in bestimmten Situationen daher selbst für erfahrene Anleger eine Herausforderung darstellen.
Zu guter Letzt stellt sich die Frage der Marktreife und Akzeptanz. Auch wenn Kryptowährungen in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit erlangt haben, akzeptiert diese sie noch nicht als Tauschmittel.
Nur ein kleiner Teil der Unternehmen nimmt derzeit Kryptowährungen als Zahlungsmittel an. Außerdem ist ihre Verwendung bei alltäglichen Transaktionen ist begrenzt. Dieser Faktor ist jedoch für die Langlebigkeit und das langfristige Wachstumspotenzial von Kryptowährungen entscheidend.
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