Vor etwa einem Monat berichtete Bloomberg über die verheerenden Zustände in El Salvador und erklärte das Bitcoin-Experiment als gescheitert. Jetzt meldet sich Präsident Nayib Bukele zu Wort und meint, der Bericht sei voll von Lügen. Krypto-Enthusiasten scheinen ihm weitgehend zuzustimmen. Zeichnet das Nachrichtenportal ein absichtlich schlechtes Bild des Landes?
In einem Tweet am 5. Dezember wehrte sich El Salvadors Präsident, Nayib Bukele, heftig gegen Bloombergs Artikel über das Bitcoin-Experiment. So behauptet Bukele, die Publikation aus dem letzten Monat sei voller Lügen. Darüber hinaus unterstellte er den Medien aufgrund ihrer meinungsbehafteten Berichterstattung die Verfolgung eines bestimmten Interesses. Im Wesentlichen bezeichnete der Artikel die Entscheidung El Salvadors, Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen, als Fehlschlag.
Bloomberg thematisierte den Ursprung von Bukeles Interesse an der Verabschiedung des Bitcoin-Gesetzes und erklärte die Bitcoin-Revolution als kläglich gescheitert. Ferner zeichnet der Artikel ein wenig schmeichelhaftes Bild von den Bedingungen innerhalb des Landes und setzt dies mit der Begeisterung für Kryptowährungen in Kontext. Zu guter Letzt sprach Reporter auch mit Einheimischen, von denen viele die Thematik um Bitcoin zu verachten schienen.
Im Großen und Ganzen übt der Bericht implizite Kritik an den Entscheidungen des Landes und seiner Regierungsführung. Jedoch wird auch auf Bukeles große Zustimmung in der Bevölkerung hingewiesen: Etwa 90 % der Bürger stehen hinter ihrem Präsidenten. Sie scheinen ihm vor allem das harte Durchgreifen gegen die Bandengewalt hoch anzurechnen. In den letzten Wochen war El Salvador aus verschiedenen Gründen in den Nachrichten. Während sich die Wirtschaft von El Salvador in einem trostlosen Zustand befindet, geht das Land gegen die Bandengewalt vor und führt groß angelegte Verhaftungen durch.
Stacy Herbert und ihr Mann Max Keiser sprachen mit Bukele, woraufhin Herbert sich auf Bukeles Seite positionierte und den Bloomberg-Bericht als Propaganda bezeichnete.
El Salvadors Bitcoin-Vormarsch
Während die Kritik am Bitcoin-Experiment ihren Höhepunkt zu erreichen scheint, unternimmt El Salvador weitere Schritte zur Adoption von Kryptowährungen. Dabei ist ein Gesetzesvorschlag des Landes für digitale Wertpapiere mit Fokus auf Kryptowährungen von besonderer Wichtigkeit.
Dieser Gesetzentwurf sieht die Einrichtung einer nationalen Kommission für digitale Vermögenswerte vor, welche die Regulierung von Kryptounternehmen überwachen soll. Da Bukeles Partei die Mehrheit der Legislative stellt, ist die Verabschiedung des Gesetzes höchstwahrscheinlich.
Ferner verhandelt El Salvador mit China über ein Wirtschaftsabkommen, das seiner Wirtschaft etwas Erleichterung verschaffen könnte. China leistete bereits einige Hilfestellungen, doch besteht die Sorge, dass El Salvador dadurch einen Teil seiner Souveränität opfern könnte.
In der Zwischenzeit erklärte Bukele auch den Plan des Landes, jeden Tag einen Bitcoin kaufen zu wollen. Berichten zufolge verfügt das Land derzeit über fast 2.400 BTC.
Medien unter Beschuss für Berichte von Bankman-Fried und FTX
Der Bericht über Bukele zog nicht als einziger die Aufmerksamkeit der Krypto-Community auf sich. Auch die New York Times erfuhr für ihren Bericht über Sam Bankman-Fried und den Zusammenbruch von FTX heftige Kritik. Ferner wurden der Washington Post, Forbes und das Wall Street Journal in ähnlicher Weise für ihre Berichterstattung kritisiert.
Die Publikationen wurden als Loblieder bezeichnet, welche Bankman-Fried und die Geschäfte von FTX viel zu positiv darstellten. In den Augen der Krypto-Community ließen die Berichte Bankman-Fried wie eine wohltätige Figur erscheinen.
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