Die Ethereum Foundation steht in der Kritik, weil sie 35.000 ETH, im Wert von etwa 100 Millionen USD, an die Kraken-Börse überwiesen hat, ohne die Community zu informieren. Am 23. August berichtete die On-Chain-Analysefirma Lookonchain über die Transaktion, was weitreichende Besorgnis auslöste.
Als Antwort erklärte Aya Miyaguchi, die Geschäftsführerin der Ethereum Foundation, dass die Überweisung mit dem jährlichen Budget der Stiftung von 100 Millionen USD übereinstimmt. Dieses Budget unterstützt Zuschüsse und Gehälter, für die teilweise Zahlungen in Fiat nötig sind. Sie erklärte, dass die Stiftung die Transaktion aufgrund regulatorischer Einschränkungen nicht vorher ankündigen konnte.
Krypto-Community kritisiert mangelnde Transparenz der Ethereum Foundation
Trotz Miyaguchis Erklärung bleibt die Krypto-Community gespalten. Viele kritisierten die Stiftung dafür, dass sie ihre finanziellen Entscheidungen nicht transparent macht.
Krypto-Anwalt Gabriel Shapiro merkte an, dass Transparenz und Rechenschaftspflicht nicht an Bedeutung verlieren sollten, nur weil Aktivitäten nicht on-chain sind. Laut ihm hält die Erklärung der Stiftung nicht stand, da sie suggeriert, dass „die Personen mit Macht über Ethereum ETH nicht mehr als Investition respektieren.“
„Genug ist genug — diese Mentalität ist die größte Einschränkung für das Wachstum der Krypto-Industrie, da niemand in etwas investieren möchte, dessen Werttreiber unzuverlässig sind und bei denen die Verantwortlichen für die Wertsteigerung bereits zu reich sind und massive Interessenkonflikte haben“, fügte Shapiro hinzu.
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Marc Zeller, Gründer von AaveChan, war ebenfalls nicht beeindruckt von Miyaguchis Erklärung. Er hinterfragte die Aufteilung des Budgets von 100 Millionen USD und wies darauf hin, dass einige Ethereum-Teams, wie Geth (Go Ethereum, ein beliebter Ethereum-Client), nur minimale Entschädigungen erhalten.
„Sobald die Purge & Verge-Upgrades geliefert sind, ist es an der Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken, die Ethereum Foundation zu entfinanzieren und aufzulösen“, erklärte Zeller hier.
Unterdessen verteidigten einige Mitglieder der Community die Ausgaben der Stiftung und verwiesen auf die erheblichen Ressourcen, die zur Aufrechterhaltung von Ethereum benötigt werden. Mudit Gupta, Chief Information Security Officer bei Polygon, argumentierte, dass die jährlichen Ausgaben der Stiftung von 100 Millionen USD gerechtfertigt sind.
Er kritisierte jedoch den starken Fokus auf die Entwicklung von Tools gegenüber On-Chain-Anwendungen. Er fragte, warum die Stiftung nicht mehr Einnahmequellen erschließt, wie etwa das Staking ihrer milliardenschweren ETH-Bestände.
„Die Ethereum Foundation sollte transparenter sein, anderen Teams mehr Möglichkeiten bieten, neue Einnahmequellen erschließen und mehr in die Förderung von On-Chain-Apps investieren“, forderte Gupta hier.
Ein ehemaliger Mitarbeiter der Ethereum Foundation, Hudson James, verteidigte ebenfalls die Ausgaben der Organisation. Laut ihm fallen auch Kosten an wie globaler Markenschutz, Serverwartung und Forschungskooperationen.
„Das Budget von etwa 100 Millionen USD pro Jahr ist nicht verrückt, wenn man alles berücksichtigt, was die EF macht. Der Grund, warum es den Leuten schwerfällt, diese Zahl zu verstehen, liegt daran, dass die Struktur und Philosophie der EF es nicht zulassen, jede einzelne Initiative, zu der sie beitragen und an der sie arbeiten, an einem Ort zu haben“, meinte Jameson hier.
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Arkham Intelligence wies darauf hin, wie die Verkaufsaktivitäten der Stiftung den Markt beeinflussen. Die Firma erklärte, dass die Stiftung historisch ETH zu verschiedenen Kurspunkten verkauft hat, einschließlich nahe den Markthöchstständen und -tiefstständen. Dieses Muster hat Spekulationen angeheizt, dass die jüngste Überweisung entweder ein Markthoch oder einen potenziellen Kursanstieg signalisieren könnte.
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