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FED, EZB und Inflation: Bitcoin bald an neuem Tiefpunkt?

4 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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Weltweit herrscht Unsicherheit. Anleger wissen aus mehreren Gründen nicht, wohin mit ihrem Geld. Daher stellt sich die Frage: Ist jetzt eine gute Zeit gekommen, um in Bitcoin zu investieren?

In unsicheren Zeiten wünschst du dir etwas mehr Klarheit? Du willst wissen, wie sich der Krypto-Space lang- und kurzfristig entwickelt? Wohin der Preis geht? Wir haben uns der Aufgabe angenommen und gehen alle wichtigen Faktoren für dich durch: von fundamentalen Daten bis Fibonacci Unterstützung – von Block bis Chain.

Teil 1 – Marktsituation, Teil 2 – Technische Analyse

Bitcoin Kurs ist sich unsicher: Was ereignet sich auf der Welt?

In den letzten Reihen haben wir bereits die Bedeutung des Leitzinses der amerikanischen FED und der EZB erwähnt. Rund 40 Prozent aller internationalen Transaktionen werden in US-Dollar abgewickelt und 60 Prozent aller Währungsreserven in US-Dollar gehalten. Daher lässt sich auch argumentieren, dass der Geldpolitik der amerikanischen Notenbank mehr Bedeutung zukommt als jener der europäischen.

Wieso wir diesen Punkt noch einmal herausheben möchten: Die FED hat vor zwei Tagen den wichtigsten Leitzins der Welt um 0,75 Prozent auf bis zu 2,5 Prozent angehoben und so eine weitere Einschränkung der Geldmenge eingeläutet. Nach Aussagen von Jerome Powell, FED-Präsident, wird die Notenbank auch noch in den kommenden Sitzungen Zinserhöhungen beschließen.

INFLATION, lautet das weltweite Phänomen, welches sich zurzeit über jegliche Waren zieht. Wo wir Bürger dies am stärksten merken: Bei alltäglichen Konsumgütern: Reis, Milch, Eier usw. Aus diesem Grund beschloss die Bank radikal durchzugreifen und setzte im Frühjahr schrittweise die Anhebung des Zinses in Bewegung. Von derzeit rund 2,25 bis 2,5 Prozent soll es auf rund 3 bis zum Ende des Jahres gehen.

Eine doch starke Bremsung der Wirtschaft und damit einhergehend der Inflation wird erwartet. Die Frage ist nur: Bremst Powell die Wirtschaft komplett? Und wie wirkt sich dies auf den Bitcoin Kurs aus?

Ein Indikator dafür, dass die amerikanische Wirtschaftsleistung bald unter den hohen Zinsen einbricht, ist das BIP. Dieses lag in den USA bereits im ersten Quartal 2022 bei einem Minus von 1,6 Prozent und ist so ganz und gar nicht von den US-Ökonomen vorgesehen. So argumentiert die FED bereits seit Anfang des Jahres mit einer niedrigen Arbeitslosenquote, weiß aber ganz genau um den Spagat, welchen sie meistern muss, Bescheid.

VOLLBREMSUNG heißt das Wort der Stunde und bedeutet so viel wie Rezession. Einige Personen, wie auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump, reden bereits vor einer Depression.

Ob nicht mit der FED genug, dürfen wir an dieser Stelle nicht die EZB vergessen – immerhin werden 20 Prozent aller internationalen Transaktionen auch mit dem Euro ausgeführt. EZB-Chefin Lagarde und ihre Kollegen konnten sich überraschenderweise zu einer Erhöhung auf 0,5 Prozent einigen, obwohl von Ökonomen im Vorfeld maximal 0,25 erwartet wurden. Zusätzliches Öl im Feuer also.

Wie soll Bitcoin in so einem Umfeld gut performen?

Zwar behaupten Analysten immer wieder der Preis ist am Boden angelangt und kann ab jetzt nur noch steil bergauf gehen, aber ist dem wirklich so? Wenn sogar die Deutsche Bank in ihren neuesten Analysen offen und ehrlich zugibt, die deutsche Wirtschaft würde sich auf eine Rezession zubewegen? Wenn sogar Goldman Sachs eine Wahrscheinlichkeit von 38 Prozent für eine US-Rezession im Jahr 2023 sieht?

Wenn Personen 10 Prozent und mehr für Konsumgüter wie Nahrungsmittel ausgeben, dann geben sie ungern Geld für Bitcoin und Kryptowährungen aus. Es stimmt, dass wir uns auf der Adoptionskurve immer noch in einem frühen Stadium befinden und viele Banken mit enormen Massen an Geld warten, um einzusteigen. Aber wenn die Leute kein Geld für Konsumgüter haben, woher sollen sie das Geld für BTC aufbringen?

Wir bleiben trotzdem optimistisch, was den langfristigen Kurs aller Kryptowährungen angeht. Kurz- bis mittelfristig haben wir jedoch zu viele Probleme auf der Welt, die erst gelöst gehören.

Es ist die beste Zeit, Bitcoin zu kaufen. So billig werden wir ihn womöglich nie wieder bekommen.

Und was sagt die technische Analyse?

Wir haben unseren Analysten Konstantin Kaiser gefragt, ob wir einen neuen Tiefpunkt sehen werden, oder ob wir bereits am Boden angekommen sind:

Aus technischer Sicht gibt es definitiv noch Spielraum nach unten.

Konstantin führt aus:

Wenn wir aber die überteuerten Märkte ansehen zuzüglich (und teilweise bedingt durch) die extreme Inflation, schlägt der Preisnachlass auf BTC fast jedes andere Asset. Schließlich ist das Angebot von BTC begrenzt, während der Gegenwert, die FIAT-Währung (EUR, USD) unermesslich vermehrt wurde/wird. Investoren dürfen dabei auch nicht vergessen, dass die FED in einem Monat des Jahres 2020 mehr USD gedruckt hat, als in zwei Jahrhunderten davor.

Meine Einstellung war und ist grundsätzlich, dass eine konservative Absicherung gegen die Inflation CHF und JPY sind. Wobei sich Japan nicht von der Pandemie zu erholen scheint, weswegen JPY sehr stark an Wert verliert.

Für großartige Chancen sehe ich aber aktuell nichts Besseres als BTC für einen Preis zwischen 3.500 und 20.000 USD. Wobei es für mich schwer vorstellbar ist, dass sich Bitcoin lange unter 10.000 USD halten könnte. Das Kaufinteresse der Vermögenden ist viel zu hoch, als dass sich irgendjemand dieses Schnäppchen entgehen lassen würde.

Meiner Meinung nach ist jeder Kurs nahe an 14.000 USD ein idealer Einstieg. Es gibt jedoch noch keine bullische Bestätigung für eine Bodenbildung. Wenn der August gut verläuft, könnte sie aber um die Ecke liegen.

Bitcoin Kurs könnte noch tiefer fallen

Bitcoin Preis Chart von Tradingview

Das Ende der letzten drei Bärenmärkte wurde durch ein ansteigendes Histogramm des MACD auf dem Monatschart angezeigt. Wenn wir dies auf dem Monatschart sehen, tendiere ich vollkommen bullisch. Dann hat sich ein potenzieller Boden gebildet, der auf einen weiteren Bullenzyklus hindeutet.

Interessant ist auch, dass die früheren Bärenmärkte zwischen 274 und 426 (grob) Tage dauerten (der Durchschnitt lag bei grob 355 Tagen).

Derzeit sind es nur ca. 212 Tage vom Hochpunkt bis zum Tiefpunkt, es könnte also noch etwas Spielraum nach unten bestehen.

Juli hat keine Bestätigung für eine bullische Trendwende

MACD Histogramm Monatschart Bitcoin Kurs

Im Monat Juli haben wir definitiv noch keine bullische Bestätigung durch ein aufsteigendes Histogramm im Monatschart. Je bullischer der Bitcoin Kurs aber diesen Monat schließt, desto höher die Chancen auf eine bullische Bestätigung im August.

Sollten wir eine bullische Bestätigung im August erhalten, könnten die 17.600 USD Marke den Boden markiert haben.

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Toni Lukic ist der Chefredakteur von BeInCrypto Deutschland. Seit 2022 ist er Mitorganisator des monatlichen Meetups "Crypto Invest Berlin" und spricht auf Konferenzen zu Krypto, Web3 und Blockchain. Außerdem ist er als Berater für Krypto-Startups tätig und ab April 2023 Mentor des DeFi Talents Kurses am Blockchain Center der Frankfurt School. An dieser Schule absolvierte er zuvor den NFT-Talents-Kurs und das Influencer by DNA-Programm. Im Jahr 2019 schloss er sein Studium der...
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