Bitcoin und Ethereum befinden sich, so wie auch der Rest der Krypto-Coins in einer klaren Abwärtsbewegung. Bleibt es so? Sehen wir bald ein neues All-time-high? Hier geht es zur fundiertesten Kurs-Analyse.
In unsicheren Zeiten wünschst du dir etwas mehr Klarheit? Du willst wissen, wie sich der Krypto-Space lang- und kurzfristig entwickelt? Wohin der Preis geht? Wir haben uns der Aufgabe angenommen und gehen alle wichtigen Faktoren für dich durch: von fundamentalen Daten bis Fibonacci Unterstützung – von Block bis Chain.
Teil 1 – Marktsituation; 2 – Entwicklung; 3 – Technische Analyse
Überblick zu den wichtigsten Kurs-Indikatoren
Erstens wollen wir hier den Leitzins erwähnen. Dieser spielt für die Preisentwicklung von Assets wie Aktien, Rohstoffen und auch Kryptowährungen die makroökonomisch wichtigste Rolle. Als größte Wirtschaftsmacht wird dabei immer ein Blick auf den Leitzins der amerikanischen Notenbank FED geworfen.
Die FED hat als Antwort auf die horrende Inflation von 8,3 % mit einem Anziehen des Leitzinses auf 0,75 bis 1 % reagiert und so die Kreditnachfrage gesenkt. Das bedeutet, dass Investoren weniger Kapital, um zu investieren, zur Verfügung steht.
Da die Arbeitslosenquote 3,6 % beträgt, fürchtet die FED eine noch schlimmere Inflation und musste somit den Leitzins anziehen. Diese Entscheidung wurde getroffen, obwohl die amerikanische Wirtschaft (gemessen als BIP) zuletzt schwächer wurde!
Für den gesamten Kryptomarkt bedeutet dies, dass Investoren ihr Geld abziehen. Obwohl erst einmal (noch) keine Angst vor einer Rezession besteht, sind die Fragezeichen für die Zukunft zu groß. Es herrscht Unsicherheit. Dies kannst du an allen risikoreichen Investments, wie z.B. (Tech)Aktien beobachten. Der Techindex NASDAQ 100 gab seit November 2021 fast 30 Prozent nach.
Für Kryptowerte, die allen voran dem Bitcoin-Preis folgen, ist dies kein gutes Omen. Die Korrelation zwischen dem NASDAQ und Bitcoin befindet sich seit der COVID-Pandemie auf einem ATH. Fällt der NASDAQ, fällt auch Bitcoin, ist die Devise der letzten zwei Jahre.
Politisch könnte die Lage auch einfacher sein. In Europa dominierten zuletzt die schlechten News über die Verifizierung von Unhosted Wallets, das gestrichene Proof of Work-Verbot ist zudem noch vielen Investoren im Kopf geblieben. Die USA haben sich unter Präsident Biden zuletzt jedoch bereit gezeigt, Krypto-freundlich aufzutreten.
Der Terra Luna-Gau vergangene Woche und weitere negative Schlagzeilen zu Hacks schüren die Angst bei Investoren weiter. Obwohl in der Vergangenheit mehrfach gezeigt wurde, dass Regulierungen den Preis nicht unbedingt drücken konnten, wird gerade zu diesem Zeitpunkt kein Optimismus geschürt. Das kannst du auch am Fear & Greed Index erkennen:
Bitcoin- und Ethereum – Wallets nehmen langfristig zu
Die Anzahl der aktiven BTC-Wallets liegt derzeit laut Glassnode bei circa 1 Million und somit nur ein Drittel unter dem ATH im November. Ethereums aktive Wallets liegen bei circa 640 Tausend, was ebenfalls einem Rückgang um ein Drittel entspricht. Der Trend ist allerdings seit etlichen Jahren langfristig steigend.
Besonders beliebt sind die beiden stärksten Kryptowährungen offensichtlich bei Kleinanlegern. Bei Adressen mit über 0,01 ETH bzw. Bitcoin stieg die Zahl zuletzt auf 22- und 10 Millionen.
Der Trend unter Einsteigern scheint ebenso wie jener unter Kleinanlegern ungebrochen zu sein. Laut Daten von Glassnode, nimmt auf lange Sicht die Anzahl der neuen Adressen für Bitcoin stetig zu:
Nun haben wir dazu einige fundamentale Aspekte betrachtet. Wie sieht es aber aus technischer Sicht aus?
Unser technischer Analyst Konstantin Kaiser erläutert dazu:
Kryptomarkt könnte am Boden angekommen sein
Der Kryptomarkt könnte nun am Boden angekommen sein, denn er befindet sich aktuell an der Golden Ratio Unterstützung bei rund 1,2 Billionen USD. Dennoch muss im Hinterkopf behalten werden, dass die Korrekturphasen für den Kryptomarkt schon deutlich länger anhielten. Zum Vergleich: die letzten zwei Bärenmärkte zogen sich knapp 365 und 244 Tage. Die jetzige Korrekturphase beläuft sich gerade erst auf 181 Tage, also knapp ein halbes Jahr.
Sollte der Kryptomarkt unter eine Marktkapitalisierung von rund 1,2 Billionen USD fallen, wartet erst wieder zwischen rund 415 – 760 Milliarden USD Unterstützung auf den Kryptomarkt.
Für Ethereum sieht es ähnlich aus
Für den Ethereum Kurs verhält sich die Situation gerade identisch, denn auch der Ethereum Kurs befindet sich an der Golden Ratio Unterstützung, welche hier zwischen 1.700 – 1.900 USD liegt. Diese Unterstützung ist die wichtigste Unterstützung in diesem Zyklus und sollte sie bärisch durchbrochen werden, findet Ethereum erst wieder zwischen 1.100 – 1.400 USD Unterstützung.
Im Gegensatz dazu findet Ethereum nach oben hin bereits bei rund 2.900 USD und 3.700 USD signifikante Fibonacci Widerstände, die es zu brechen gilt, sofern Ethereum die Korrektur beenden und einen neuen Bullenmarkt initiieren möchte. Sollte dies dem Ethereum Kurs gelingen, wartet am ATH bei rund 4.900 USD signifikanter Widerstand auf den ETH Kurs. Die nächste Fibonacci Projektion liegt dann bei knapp unter der 7.000 USD Marke. Dort liegt also das Kursziel, sofern der Ethereum Kurs das ATH bei rund 4.900 USD bricht.
Kann der Bitcoin Preis auf 100.000 USD steigen?
Auch der Bitcoin Kurs befindet sich aktuell an der wichtigsten Unterstützung in diesem Zyklus: der Golden Ratio zwischen 26.000 – 29.000 USD. Zudem verhielten sich die letzten Bärenmärkte in ihrer Dauer genau gleich wie für den Kryptomarkt und Ethereum. Logisch, wenn man die starke Korrelation zum BTC Kurs betrachtet. Sollte der Bitcoin Kurs die Golden Ratio Unterstützung zwischen 26.000 – 29.000 USD bärisch brechen, wartet erst wieder zwischen rund 14.000 – 20.000 USD Unterstützung auf den BTC Kurs.
Sollte Bitcoin aber bereits seinen Boden gefunden haben, warten bei rund 42.000 USD und rund 54.000 USD die nächsten, signifikanten Fibonacci Widerstände auf den BTC Kurs. Gelingt es Bitcoin, diese Widerstände zu brechen, könnte er zum Allzeithoch bei rund 69.000 USD steigen.
Ist das Allzeithoch erst einmal gebrochen, liegt die nächste Fibonacci Projektion bei rund 96.000 USD, knapp unter der 100.000 USD Marke.
Die Chance, dass Bitcoin die 100.000 USD Marke noch erreichen wird, ist extrem hoch. Die Frage ist, ob er nun bereits bei rund 26.000 USD seinen Boden gefunden hat, oder ob er nochmal eine Etage tiefer, zwischen 14.000 – 20.000 USD korrigiert.
Sofern die Golden Ratio bei rund 26.000 USD nicht bärisch durchbrochen wird, sieht es sehr bullisch für BTC aus.
Konstantin und Toni sehen daher langfristig fundamentale als auch charttechnische Voraussetzungen für einen Krypto-Bullrun gegeben. Mittelfristig wird es davon abhängen, ob die Golden Ratio hält.
Bitcoin Dominanz prallt an Unterstützung ab
Zudem erholt sich nun auch die Bitcoin Dominanz, nachdem diese sehr stark an der Unterstützung zwischen 39 – 41 % abprallen konnte. Die nächsten Fibonacci Widerstände liegen bei rund 52 % und 62 %.
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