In der aktuellen Folge Crypto Nerds spricht Moderator Eric mit Steuerexperte und Pekuna Gründer Werner Hoffmann über ein heißes Thema: Das Finanzamt in NRW jagt Krypto-Investoren. Mehr als 4000 Personen stehen im Fokus. Die beiden diskutieren, warum jetzt viele ins Schwitzen geraten und was das für die Zukunft bedeutet.
Werner erklärt, dass NRW schon lange mit unkonventionellen Methoden gegen Steuerhinterziehung vorgeht. Jetzt nutzt das Landesamt neue Datenanalysen, um verdächtige Transaktionen zu prüfen. Besonders betroffen sind Nutzer von Bitcoin.de. Das Finanzamt erhält dort detaillierte Ein- und Auszahlungsdaten. Damit endet die Zeit, in der man sich auf Anonymität verlassen konnte.
SponsoredFinanzamt jagt Krypto-Anleger: Ermittlungen weiten sich aus
Wie Werner bei Crypto Nerds erzählt, erinnert das Verfahren an frühere Datenauswertungen von Airbnb oder eBay. Auch damals forderte das Finanzamt Massendaten an, um versteckte Gewinne aufzuspüren.
Nun geschieht das Gleiche im Krypto-Bereich. Laut Hoffmann habe das LBF NRW sogar mit Chainalysis zusammengearbeitet, um On-Chain-Bewegungen zu verfolgen. „Sie wissen genau, wohin die Coins fließen“, sagt er. Dabei gehe es nicht nur um NRW – andere Bundesländer wie Berlin und Bayern hätten bereits spezialisierte Krypto-Einheiten aufgebaut.
Neugierig geworden? Hier findest du den vollständigen Podcast!
Viele unterschätzen die Lage. Eric betont, dass das Finanzamt längst Tools einsetzt, um Handelsvolumen automatisch zu prüfen. Hoffmann ergänzt, dass ab 2026 mit der EU-Richtlinie DAC8 jede Transaktion innerhalb der EU gemeldet werden muss. „Spätestens dann wird alles sichtbar“, erklärt er. Das System soll Steuerhinterziehung europaweit eindämmen.
Was betroffene Anleger tun sollten
Wer einen Brief vom Finanzamt bekommt, sollte laut Hoffmann ruhig bleiben und nichts überstürzen. „Nicht in Panik verfallen, sondern strukturiert reagieren“, rät er. Anleger sollten ihre Wallets, Daten der genutzten Krypto-Börsen und Kontoauszüge zusammentragen. Wer merkt, dass er Fehler gemacht hat, kann eine Selbstanzeige abgeben – aber nur einmal. Dabei müsse alles korrekt sein, sonst drohe die Unwirksamkeit. „Das ist kein Fall für ChatGPT, sondern für Steuerexperten“, warnt er mit einem Schmunzeln.
Zum Schluss richtet Hoffmann eine klare Botschaft an die Hörer: „Wenn ihr den Brief bekommen habt, meldet euch. Ihr seid nicht allein.“