Der Skandal rund um die Krypto-Börse FTX geht in die nächste Runde. Nach einer neuen Klageschrift vom 23. Februar 2023 muss sich Sam Bankman-Fried (SBF), der Gründer der Börse, vier neuen Anklagepunkte stellen. Die Behörden werfen dem ehemaligen Multimilliardär nun auch Bankenbetrug sowie den Missbrauch von Kundengeldern in Millionenhöhe für politischen Interessen vor.
Nutzte Sam Bankman-Fried FTX-Kundengelder für politische Interessen?
Sam Bankman-Fried war zuvor in acht Punkten angeklagt, unter anderem wegen Geldwäsche und Betrug. Er plädiert dabei auf nicht schuldig und befindet sich derzeit für eine Kaution von 250 Millionen US-Dollar im Hausarrest bei seinen Eltern in dem US-Bundesstaat California.
Der neuen Anklageschrift zufolge nutzte der ehemalige FTX-CEO nicht nur Kundengelder im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar, um sich selbst und die Schwesterfirma Alameda zu bereichern.
Vor dem Crash der Börse war Bankman-Fried auch politisch aktiv. Er und mit der Börse verbundenen Personen spendeten seit Anfang 2020 in den USA mehrere Millionen US-Dollar, sowohl für die Republikaner als auch für die Demokraten. Ziel war es, Einfluss und für das Unternehmen förderliche Gesetze zu kaufen – und das ebenfalls mit Kundengeldern. In der Anklageschrift heißt:
“Das Geld, das für diese politischen Spenden verwendet wurde, stammte von Alameda-Bankkonten und enthielt Gelder, die FTX-Kunden eingezahlt hatten.”
Zu den Klägern zählt daher nun auch die US-Wahlaufsichtsbehörde FEC (Federal Election Commission). Nach Ansicht der Behörde sind nicht nur die Spenden an sich illegal – SBF soll auch gegen das Wahlgesetz verstoßen haben.
SBF drohen 40 Jahre Haft
Laut der Klageschrift tätigte der FTX-Gründer angeblich rund 300 politische Spenden, deren Gesamtwert mindestens im zweistelligen Millionenbereich liegt. Des Weiteren gibt es undeklarierte politische Spenden von Alamada im Wert von über 100 Millionen US-Dollar. Diese sollen angeblich ebenfalls auf die Aktivitäten des Gründers zurückzuführen sein. Sam Bankman-Fried nutze angeblich ein ausgeklügeltes Netzwerk mit Strohmännern, um die illegalen Spenden zu verschleiern und um vorgegebene Obergrenzen für die Spenden auszuhebeln.
SBF wird daher im zwölften Anklagepunkt der Verschwörung zur Leistung unrechtmäßiger politischer Beiträge und zum Betrug an der FEC bezichtigt. Die drei weiteren Anklagepunkte beziehen sich die damit verbundenen Geldwäsche- und Betrugsaktivitäten, bei der auch Alameda Research beteiligt ist. Wie das News-Portal CNBC berichtet, drohen SBF weitere 40 Jahre Haft, falls ihn das Gericht in allen vier Fällen für schuldig spricht.
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