Das Management der bankrotten Kryptobörse FTX plant einen Teil der Wohltätigkeitsspenden des ehemaligen CEOs Sam Bankman-Fried (SBF) zurückzufordern, um Kunden und Gläubiger zu entschädigen.
Wie das Wallstreet Journal berichtete, äußerte sich CEO John Ray III zu diesen Umständen. Ihm zufolge sei es schwierig gewesen, die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Unternehmens zu bewerten. Der Insolvenzexperte merkte ferner an, dass Verantwortliche immer noch versuchen, alle von der Börse genutzten Bankkonten zu ermitteln.
Eines stünde allerdings fest: Die Börse habe mehr Verbindlichkeiten als Vermögenswerte, weshalb man nun versucht, sich das Geld aus verschiedenen Quellen zurückzuholen. Angesichts der mit Kundengeldern getätigten, großzügigen Spenden von SBF, könnte es eine gute Option sein, diese zu verfolgen.
Einige der Spendenempfänger wendeten sich bereits an das neue Management, um das Geld zurückzugeben, während FTX andere aufforderte, es ihnen gleichzutun.
FTX fordert Empfänger zur Rückgabe von Spenden auf
Einer Pressemitteilung der Börse zufolge, plane das Management vor dem Konkursgericht gegen diejenigen vorzugehen, die sich weigern, Spenden zurückzugeben und die Beträge schließlich mit Zinsen zurückzufordern.
Zu den Wohltätigkeitsorganisationen, die bereits Gelder zurückgaben, gehört auch das Alignment Research Center, welches sich mit maschinellem Lernen beschäftigt. Es gab die Spende in Höhe von 1,25 Millionen US-Dollar mit der Begründung zurück, das Geld gehöre moralisch (wenn auch nicht rechtlich) den Kunden oder Gläubigern. Auch ProPublica gab die 1,6 Millionen US-Dollar zurück, die es von Building a Stronger Future, SBFs Familienstiftung, erhielt.
Inzwischen kamen Bedenken über einige der Spendenempfänger auf. Das Good Food Institute und Stanford Medicine sind Beispiele für solche Fälle.
Darüber hinaus gibt es rechtliche Fragen, z. B. wann die Börse zahlungsunfähig wurde und ob sie und die FTX Foundation gleichzusetzen sind. Die Klärung dieser Fragen ist Voraussetzung, um die Empfänger zur Rückgabe der Gelder zwingen zu können.
Der wichtigste wohltätige Zweig des Exchange Future Fund sagte über 160 Millionen US-Dollar für gemeinnützige Organisationen zu. Dazu gehören Forscher, Biotech-Start-ups, Bildungsprogramme und weitere. An einige dieser Organisationen überwies der Fund bereits Gelder.
SBF spendete an Organisationen und Politiker
SBF spendete Millionenbeträge an verschiedene Organisationen und Politiker. Wie er in einem berüchtigten Interview erwähnte, hätte er bis zu einer Milliarde US-Dollar für die US-Präsidentschaftswahlen 2024 spenden können. Bundesstaatsanwälte werfen ihm außerdem Verstöße gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung vor.
Sein Sprecher behauptete jedoch, alle von SBF getätigten Spenden würden aus Handelsgewinnen und nicht aus Kundengeldern stammen. Viele werfen ihm dennoch vor, Kundengelder zu verwendet zu haben, um mit seinen Spenden Einfluss zu kaufen.
Inzwischen gaben einige politische Gruppen die Spenden wieder zurück. Wie BeInCrypto berichtete, werden drei Gruppen der Demokraten über 1 Million US-Dollar zurückgeben, welche ihnen von Sam Bankman-Fried gespendet wurden.
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