Der Gründer der Krypto-Börse Gemini Cameron Winklevoss erhebt schwere Vorwürfe gegen Barry Silbert, den CEO der einflussreichen Digital Currency Group (DCG).
Angeblich soll dieser Kundengelder im Wert von fast 1 Milliarde US-Dollar der Börse Gemini für Tochterfirmen der DCG missbraucht haben.
Nach FTX-Crash: Gemini auf der Gerichtsbank
Gemini sieht sich seit Ende 2022 mit einer Klage in den USA konfrontiert. Die Börse bot ihren Kunden im Rahmen des Earn Programms hohe Renditen für Kryptokredite an, die sie für die Prämien an Genesis verliehen hatte. Insgesamt lieh das Unternehmen an Genesis Kundengelder im Wert von rund 900 Millionen US-Dollar aus.
Letztere ist zusammen mit Grayscale und CoinDesk eine Tochtergesellschaft der DCG.
Kurz nach dem Crash der Börse FTX stoppte Gemini die Abhebungen der Kundengelder und stellte außerdem das Earn Programm ein. Wie sich herausstellte, hatte Genesis Verbindungen zu den inzwischen insolventen Krypto-Unternehmen FTX und 3AC und ist deshalb nicht in der Lage, die Summe zurückzuzahlen. Der Gemini CEO macht nun den CEO der DCG für den Verlust der 340.000 (!) Kunden verantwortlich.
Cameron Winklevoss: “Silbert veruntreute Krypto im Wert von 900 Mio. USD”
Cameron Winklevoss wandte sich am 2. Januar 2023 in einem offenen Brief an den DCG CEO und kritisierte dessen Aktionen als CEO scharf. Angeblich weigerte sich dieser seit Wochen, an einem persönlichen Treffen bezüglich der geliehenen Kundengelder teilzunehmen. Darüber hinaus verwendet der CEO der DCG angeblich “bösartige Hinhaltetaktiken”, um sich der Verantwortung zu entziehen.
Der Krypto-Milliardär Winkelvoss warf dem CEO der DCG auch vor, die an Genesis geliehenen Kundengelder unter anderem über einen Kredit in Höhe von 1,675 Milliarden US-Dollar an die DCG weitergeleitet zu haben – um diese für seine eigenen Interessen zu verwenden.
Bemerkenswerterweise forderte Genesis 1,2 Milliarden US-Dollar im Juli von der insolventen Firma 3AC zurück. In dem Brief schreibt Winkelvoss:
“Das ist Geld, das Genesis den Nutzern des Earn-Programms und anderen Gläubigern schuldet. Sie haben dieses Geld – das Geld von Lehrern – genommen, um gierige Aktienrückkäufe, illiquide Risikoinvestitionen und kamikazeartige Grayscale NAV (Net Asset Value) Trades zu finanzieren, die den gebührengenerierenden AUM (Assets under Management) Ihres Trusts in die Höhe trieben, alles auf Kosten der Gläubiger und zu Ihrem eigenen persönlichen Vorteil.”
Silbert dementiert Vorwürfe und ignoriert Winklevoss
Betagter Mann reagierte kurz darauf auf den Tweet und dementierte die Vorwürfe des Krypto-Milliardärs. Angeblich habe Genesis am 29. Dezember 2022 einen Vorschlag eingereicht, auf den Gemini jedoch nicht reagierte. Außerdem stritt dieser zumindest die Höhe des angeblichen Kreditbetrages ab und betonte, dass die DCG bis jetzt keine Rückzahlungsrate verpasst hat.
Daraufhin relativierte Winklevoss den Kreditbetrag von 1,1 Milliarden US-Dollar und schrieb, dass sich der Digital Currency Group CEO mit seiner Antwort erneut aus der Verantwortung ziehen wollen würde. Er fragte ihn, ob er die von ihm angesetzte Deadline vom 8. Januar 2023 zur Klärung der Angelegenheit einhalten wolle.
Der DCG CEO, der sich merkwürdigerweise nach dem FTX-Crash für einen Monat aus den sozialen Medien zurückzog, ignorierte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels (03. Januar 2023) die Antwort des Gemini CEOs.
Während sich die beiden CEOs um den angeblich veruntreuten Geldbetrag streiten, könnten die Grayscale Fonds nicht schlechter performen. Der Bitcoin Fonds verzeichnet z.B. ein Minus von 65 %, der Ethereum Fonds von 68 % und der DeFi Fonds von 79 %.
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