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Ist Bitcoin die Lösung? Banken zittern, der Dollar schwankt – das Blockbrain-Expertenteam resümiert

4 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • In ihrem "State of Crypto"-Report lassen die Expert:innen von Blockbrain das erste Quartal 2023 Revue passieren.
  • Auf 35 Seiten beschreibt der Bericht sowohl den traditionellen als auch den dezentralen Finanzmarkt.
  • Dabei stehen neben der Bankenkrise und dem Trend weg vom Dollar die Auswirkungen auf Krypto, DeFi und Bitcoin im Vordergrund.
  • promo

Ist Bitcoin die richtige Antwort auf die Bankenkrise und den globalen Kampf um das goldene Zepter der anerkannten Leitwährung? Der Krypto-Bericht fürs erste Quartal von Blockbrain geht dieser Frage auf die Spur und fasst dafür die wichtigsten Daten und Expertenstimmen zusammen.

Springen wir direkt rein!

Die Bankenkrise 2023: Eine Momentaufnahme beunruhigender Statistiken

Die Zahlen sprechen für sich:

  • 186 US-Banken sind wegen steigender Zinsen im Jahr 2023 vom Zusammenbruch bedroht
  • Die US-Zentralbank (Federal Reserve) stellte 400 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, um Banken zu retten
  • Seit 2020 hat die Fed mehr als 7 Billionen US-Dollar drucken lassen (the money printer goes “brrrrrr”)
  • 600 Milliarden US-Dollar hoben US-Bankkunden von den Banken ab

Passend dazu: Wenn du mehr über die Bankenkrise und den Zusammenhang zu Krypto erfahren möchtest, klick hier.

Gelddruckmaschine läuft heiß
Die Gelddruckmaschinen liefen im Zuge der Corona-Pandemie heiß; Quelle: Unhashed

Zu den Gründen für die US-Bankenkrise, die sich aufgrund der Vormachtstellung des US-Dollars als Leitwährung über die ganze Welt erstreckte, äußerten sich zahlreiche Experten.

Eine Bankenkrise, die den US-Dollar als globale Leitwährung betrifft, hat Auswirkungen auf die gesamte Welt, da der US-Dollar als internationale Reservewährung weit verbreitet ist und ein Großteil der internationalen Transaktionen in US-Dollar abgewickelt wird, was zu einer erheblichen Instabilität im globalen Finanzsystem führen kann.

Ein Zitat fasst das allgemeine Meinungsbild grundlegend zusammen:

“Sie drucken 6,72 Billionen in 30 Monaten, was zum Teufel dachten Sie, was passieren würde? Natürlich wird es Inflation geben.”

Kevin O’Leary, Entrepreneur und Investor

Mehr zum Thema Inflation und Bitcoin findest du in diesem Artikel.

Bereits zu Zeiten der Corona-Krise galt das amerikanische Finanzsystem als Pulverfass, das irgendwann explodieren muss. Denn übermäßiges Gelddrucken führt zu einer Erhöhung der Geldmenge, was wiederum dazu führen kann, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Somit steigen die Preise und eine Inflation kann entstehen, wie es im Zuge der Corona-Pandemie der Fall war. Demnach ist die Krise hausgemacht.

Die globale “Entdollarisierung”

Die Entdollarisierung ist ein wachsender Trend, wobei Russland für Außenhandel und Reserven auf den chinesischen Yuan umsteigt und andere Länder den Yuan zunehmend für Handelsabwicklungen verwenden. Dadurch verliert der US-Dollar allmählich sein Monopol als ausländische Reservewährung, da die Zentralbanken in Nicht-USD-Währungen diversifizieren.

Aufgrund dessen prognostizieren Expert:innen ein Oligopol von USD, EUR und RMB (Renmibi = chinesischer Yuan), während die BRICS-Nationen Gerüchten zufolge ein neues Zahlungsmittel schaffen, um der Abhängigkeit vom US-Dollar entgegenzuwirken.

Die BRICS-Nationen umschließen derzeit Brasilien, Indien, China und Südafrika. Allerdings stehen unter anderem die Nationen Indonesien, Vietnam, Mexiko, Türkei und Nigeria auf der Liste der potenziellen Kandidaten für die Erweiterung des Verbundes. Darüber hinaus könnten auch Saudi-Arabien und Iran angesichts ihrer bedeutenden Ölproduktion auf den Zug aufspringen, wenn die Gruppe dem US-Dollar gefährlich wird.

Dem ehemaligen Chefökonomen von Goldman Sachs, Jim O’Neill, zufolge spielt der US-Dollar in der globalen Finanzwelt eine viel zu dominante Rolle:

“Wann immer das Federal Reserve Board Phasen der geldpolitischen Straffung oder Lockerung eingeleitet hat, waren die Folgen für den Wert des Dollars und die Folgewirkungen dramatisch”

Die Folgen der Krise für Krypto

Inmitten der Bankenturbulenzen bewies Krypto im ersten Quartal 2023 Stärke, wobei Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) bis zum 31. März Kursgewinne von 70 % bzw. 50 % erzielten. Und das, obwohl die drei führenden Kryptobanken im März 2023 innerhalb einer Woche zusammenbrachen. Auf den Kollaps von Silvergate, Silicon Valley Bank und Signature Bank folgten sowohl Probleme als auch Möglichkeiten für die Kryptoindustrie.

Einige Leute wendeten sich Krypto zu, da traditionelle Banken mit Vertrauensproblemen auf dem Markt konfrontiert waren. Anderseits macht der Verlust dieser wichtigen Fiat-On-Ramp- und Off-Ramp-Partner es jedoch schwieriger, neue Leute an Bord zu holen. Diese Banken halfen Plattformen wie Coinbase, Crypto.com usw., die Kryptos der Kunden in US-Dollar umzutauschen.

Blockbrain listet die Vor- und Nachteile des Zusammensturzes der Krypto-Banken übersichtlich auf:

Auswirkungen des Bankencrashs auf Crypto
Chancen und Herausforderungen durch den Fall der großen Krypto-Banken; Quelle: Blockbrain

Chancen:

  • Beschleunigt die Innovation und Einführung von DeFi-Lösungen (Decentralized Finance)
  • Schafft Gelegenheiten für neue Spieler, in den Krypto-Banking-Bereich einzusteigen
  • Beweist die Notwendigkeit von DeFi und die ursprüngliche Vision von Kryptowährungen
  • Drängt die Kryptoindustrie dazu, unabhängiger von traditionellen Finanzen zu werden

Herausforderungen:

  • Das Onboarding neuer Benutzer wird mit weniger Banking-Optionen schwieriger
  • Eine erhöhte regulatorische Sorgfalt kann das Wachstum der Kryptoindustrie einschränken
  • Gezwungen, mit weniger vertrauenswürdigen Banken zusammenzuarbeiten, was die Kundensicherheit gefährdet
  • Unternehmen ziehen Gelder aus den USA ab, was die Betriebskosten erhöht

Bitcoin (BTC) als Grundlage eines alternativen Finanzsystems?

Derweil handeln die vom traditionellen Bankensystem enttäuschten Menschen Bitcoin als mögliche Alternative. Auch Ray Dalio, der berühmte Finanzmarktexperte und Gründer von Bridgewater Associates, äußert sich positiv zum Konzept von Bitcoin:

“Bitcoin hat sich in den letzten 10 Jahren bewährt. Es wurde nicht gehackt und hat eine bedeutende Anhängerschaft aufgebaut. In gewisser Weise ist Bitcoin ein alternatives Aufbewahrungsmittel für Werte. Es ist wie digitales Bargeld. Und das sind die Pluspunkte.”

Bezüglich der Anwendungsbeispiele für Bitcoin liefert der Bericht eine klare Übersicht. Neben Mittel zur Wertaufbewahrung und Bezahlsystem bietet Bitcoin demnach auf die Möglichkeiten der Integration von Smart Contracts und sicheren Aufbewahrung von Daten.

Bitcoin Anwendungsfälle
Die Anwendungsmöglichkeiten für Bitcoin; Quelle: Blockbrain

Besonders auffällig ist hier, dass beständig neue Use Cases entwickelt werden. Denn Smart Contracts machen die Währung programmierbar, was schier unendliche Anwendungsfälle ermöglicht. Und auch die Ordinals NFTs sind eine Erscheinung des Jahres 2023. Die Technologie ist noch jung und bietet große Chancen, die heute noch gar nicht vorstellbar sind.

Elon Musk meldete sich folgendermaßen zu Wort:

“Bitcoins Struktur ist sehr genial. Das Papiergeld verschwindet und Kryptowährungen sind ein viel besserer Weg, Werte zu übertragen als ein Stück Papier, das ist sicher.”

Um dies zu unterstreichen, führt der Bericht eine Vergleichsübersicht auf, die Bitcoin und das traditionelle Finanzsystem gegenüberstellt. Blockbrain nimmt hier Bezug auf das limitierte Angebot von maximal 21 Millionen BTC, das durch ein dezentrales Protokoll ausgegeben wird sowie die Möglichkeit der anonymen Selbstverwahrung von Geldwerten. Wobei die Bitcoin-Blockchain alle Transaktionen dauerhaft und öffentlich speichert, sodass das System daher eher pseudonym, als anonym ist.

Bitcoin vs. traditionelles Finanzsystem
Bitcoin vs. traditionelle Banking; Quelle: Blockbrain

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