Am 13. März gab US-Präsident Joe Biden bekannt, dass alle Kunden der Silicon Valley Bank (SVB) und der Signature Bank (SB) noch am selben Tag Zugang zu ihren Einlagen bekommen würden. Bitcoin schoss daraufhin um etwa 12 % in die Höhe.
Wie Biden betonte, sollen jedoch nicht die Steuerzahler für die benötigten Gelder aufkommen. Stattdessen werden die Aufsichtsbehörden die betroffenen Einleger, darunter auch kleine Unternehmen, mit anderen Mitteln entschädigen.
Joe Biden fordert strengere Regeln für Banken
Tatsächlich sollen, gemäß dem US-Bankengesetz, die Beiträge der Banken an die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) für die Auszahlung der Kunden genutzt werden. Zudem will die Regierung weder Anleger noch Banken in Verbindung mit SVB oder SB schützen.
Die FDIC hat die Gelder von Signature bereits auf eine Tochtergesellschaft, Signature Bridge Bank NA, übertragen. Im Rahmen der Ausnahmeregelung für systemische Risiken sollen nun versicherte sowie nicht versicherte Kunden eine Entschädigung erhalten. Angeblich waren rund 90 % der Einlagen beider Banken nicht versichert.
Um das Risiko eines solchen Vorfalls künftig möglichst gering zu halten, fordert Biden die Regierung auf, die Bankvorschriften im Einklang mit dem Dodd Frank Gesetz zu verschärfen. Damals führte die Obama Regierung dieses Gesetz ein, jedoch lockerte Trump es 2018 teilweise wieder. So meinte der US-Präsident:
“Ich werde den Kongress sowie die Bankenaufsichtsbehörden bitten, die entsprechenden Gesetze zu verschärfen, um die Wahrscheinlichkeit eines erneuten, derartigen Vorfalls zu minimieren. Amerikanische Arbeitsplätze und kleine Unternehmen müssen geschützt werden.”
Ob der Zusammenbruch der SVB und der SB Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft haben könnte, kommentierte der Präsident nicht.
Infolge seiner Rede fiel der S&P 500 um 1,1 %, während die Western Alliance Bancorp Aktie im vorbörslichen Handel um satte 75 % fiel. Fernsehmoderator Jim Cramer stieß die Aktien bereits in seiner Sendung Mad Money auf MSNBC am vergangenen Freitag ab. Andere Aktien, wie JPMorgan und First Republic, mussten ebenfalls Kursverluste hinnehmen, wobei letztere den Handel aussetzte.
Die FDIC stellte die Silicon Valley Bank und die Signature Bank am 10. bzw. am 12. März unter Zwangsverwaltung. Währenddessen legte die Federal Reserve ein neues Bank Term Funding Program in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar auf. Es handelt sich dabei um ein Programm zur Unterstützung amerikanischer Unternehmen und Haushalte. Ausgewählte Banken können so einjährige Kredite zu weniger strikten Bedingungen beantragen und dadurch offenen Forderungen nachkommen.
Coinroutes CEO: “Der SVB Zusammenbruch ist positiv für Bitcoin”
Dave Weisberger von Coinroutes meinte letzten Freitag gegenüber Bloomberg Technology, die langfristigen Auswirkungen von SVB und Signature wären positiv für Bitcoin. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Grundidee der Kryptowährung, das Risiko des amerikanischen Mindestreservebankensystems vollständig zu umgehen.
Der Kursanstieg des Vermögenswertes in den letzten 24 Stunden ist jedoch eher auf die Spekulationen der Händler zurückzuführen. Womöglich gehen die meisten davon aus, dass die US-Notenbank den Leitzins bei ihrer nächsten Sitzung um lediglich 0,25 % anheben wird.
Entgegen den Spekulationen der Händler erhöhte das Fedwatch Tool der CME letzte Woche die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinsanhebung um 0,5 %. Dies geschah, nachdem die aktuellen US-Arbeitsmarktdaten im Februar 2023 ein höheres Lohnwachstum und mehr Beschäftigte gezeigt hatten.
Im Endeffekt wird sich die Fed an den anstehenden Wirtschaftsdaten zum Verbraucherpreisindex und zu den persönlichen Verbrauchsausgaben orientieren. Die Entscheidung wird schließlich auf der Sitzung des Offenmarktausschusses am 21. und 22. März 2023 preisgegeben.
Aktuell hält sich Bitcoin bei etwa 24.700 USD – ein beeindruckender Anstieg von knapp 12,2 % in den vergangenen 24 Stunden. ETH hingegen stieg lediglich um knapp 7 % an und hält sich derzeit bei 1.695 USD.
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