Krypto-Trader reichten in Italien eine Sammelklage gegen die Krypto-Börse Binance ein, weil sie nach einem Tweet von Elon Musk große Verluste hinnehmen mussten. Bald entscheidet sich, wie das Gericht mit der Klage verfahren wird.
Im November 2021 verklagte eine Gruppe von Tradern die Krypto-Börse Binance und deren CEO Changpeng Zhao. Die Börse hatte im selben Jahr mehrere Ausfälle erlitten – zum Leid der Krypto-Trader. Technische Schwierigkeiten hinderten die Trader daran, auf Kursschwankungen zu reagieren und führten zu Verlusten im zweistelligen Millionenbereich. Einer der Ausfälle ereignete sich wegen eines Tweets des Tesla-CEOs Elon Musk.
Im Februar 2021 gab Elon Musk über Twitter bekannt, dass Tesla vor hat, 1,5 Milliarden US-Dollar in Bitcoin zu investierten. Am Tag des Tweets gab es nicht nur einen massiven Kursanstieg. Binance war zudem an eben jenem Tag aufgrund eines Nachfrageanstiegs stark überlastet und musste das Trading vorübergehend einstellen. Trader waren nicht in der Lage, Verkaufs-Positionen zu schließen und waren deshalb gezwungen, große Verluste zu realisieren.
Mindestens 100 europäische Krypto-Trader warten jetzt auf den nächsten Schritt des italienischen Gerichts. Weitere Trader aus Europa könnten sich der Klage anschließen.
Wie geht es mit der Binance-Klage weiter?
Die Anhörung findet laut dem Rechtsexperten Francesco Dagnino am 15. September 2022 statt. Falls kein Vertreter von Binance an diesem Tag erscheint, verliert das Unternehmen das Recht, Verteidigungserklärungen einzureichen. Darüber hinaus entscheidet das Gericht dann in Abwesenheit der Börse darüber, die Klage anzunehmen oder abzulehnen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels gibt es noch kein offizielles Statement von Binance.
Die Kläger verlangen nicht nur Schadensersatz, sondern werfen Binance auch vor, ohne Lizenz Termingeschäfte in Italien angeboten zu haben. Im Juli letzten Jahres musste Binance deswegen den Terminkontrakthandel in Italien einstellen. Dennoch plant die Börse, das Krypto-Angebot in Italien weiter auszubauen.
Im Mai 2022 erhielt Binance eine offizielle Lizenz von den italienischen Behörden. Für die Lizenz richtete die Firma einen italienischen Unternehmenszweig ein und verpflichtete sich somit, die Geldwäschegesetze des Landes einzuhalten.
Dagnino glaubt, dass ein Vertreter zu der Anhörung erscheinen wird:
“Binance kündigte ihr Interesse am italienischen Markt und an der italienischen Bevölkerung an. (…) Ich würde erwarten, dass sie diese Angelegenheiten klären wollen. Aber wir werden sehen.”
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