Laut Hester Peirce, einer Kommissarin der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC), kann die Flaggschiff-Regulierung der Europäischen Union in Bezug auf Märkte für Krypto-Assets (MiCA) als Modell für die Regulierung digitaler Vermögenswerte in den USA dienen.
“MiCA kann uns als Vorbild dienen“, sagte Pierce auf einer Podiumsdiskussion beim Financial Times Crypto and Digital Assets Summit in London. Ihren Aussagen zufolge könnte auch der Regulierungsansatz des Vereinigten Königreichs als Inspiration herangezogen werden.
US-Krypto-Regulierungsmodell soll “Innovationen ermöglichen”
Dabei legt die republikanische SEC-Kommissarin besonderen Wert darauf, ein Regulierungsmodell zu entwickeln, das Innovationen ermöglicht. Um dieses Ziel zu erreichen, betont Peirce den Ansatz, Investor:innen die Risiken im Handel mit digitalen Vermögenswerten aufzuzeigen und ihnen die Wahl zu lassen, ob sie diese eingehen oder aussteigen möchten.
Insgesamt zeigt sich Pierce nicht mit den strikten Anti-Krypto-Maßnahmen des SEC-Vorsitzenden, Gary Gensler, einverstanden. Und diese oppositionelle Haltung äußert sie nicht zum ersten Mal. Vielmehr ist Pierce dafür bekannt, die politischen Ansätze Genslers kritisch zu hinterfragen und Schwächen auszuloten.
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Wird MiCA zum internationalen Standard?
Die EU hat MiCA letzten Monat offiziell verabschiedet. Mit der formellen Beschließung durch die Gesetzgeber der Europäischen Union keimte auch die Hoffnung, dass sich die Regeln zu einem globalen Standard in der Regulierung der Krypto-Märkte entwickeln. Außerdem erhofft sich Europa, dank des regulatorischen Rahmens zu einem Magneten für Unternehmen im Bereich digitaler Vermögenswerte zu werden.
Die Verordnung konzentriert sich auf die zentralen Punkte der Kryptoindustrie und sorgt für Klarheit über den Umfang und die Definitionen der Regulierung. Ein Unternehmen, das in einem EU-Mitgliedsstaat eine Lizenz besitzt, erhält Zugang zum gesamten EU-Markt.
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MiCA-Regulierung auf Erfolgskurs: Krypto-Markt reagiert begeistert
Die Einführung der neuen MiCA-Regulierung sorgt sowohl bei Investor:innen als auch bei prominenten Persönlichkeiten aus der Krypto-Branche für große Begeisterung.
Unter anderem stieg der Anteil der Venture-Capital-Investitionen in europäische Kryptoprojekte innerhalb eines Jahres um fast das Zehnfache – von einem Anteil von 5,9 % im ersten Quartal 2022 auf 47,6 % im ersten Quartal 2023. Damit verdrängt Europa die Vereinigten Staaten vom Thron der Risikokapital-Investitionen in Krypto-Unternehmen.
Auch große US-Krypto-Börsen wie Coinbase und Gemini liebäugeln mit der Verlagerung ihrer Geschäftstätigkeiten in andere Jurisdiktionen. Damit steigt für die US-Ökonomie der Druck, weil andere globale Zonen eine bessere regulatorische Ausgangslage für Krypto-Unternehmen schaffen.
Aufgrund dessen resümiert die SEC-Kommissarin Hester Pierce:
“Wenn wir ein gutes Regulierungssystem aufbauen würden, würden die Leute kommen. Wir schießen uns selbst ins Bein, weil wir in den USA kein gutes Regulierungssystem haben.”
Die europäischen Regeln wurden auch von Führungskräften der Kryptoindustrie gelobt, darunter Binance-CEO Changpeng Zhao und Coinbase-CEO Brian Armstrong.
Insgesamt ruft die wegweisende Regulierung positive Reaktionen hervor und bringt den europäischen Krypto-Markt scheinbar auf einen Erfolgskurs.
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