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“Krypto soll wie Glücksspiel reguliert werden”, meint EZB-Vorstand Fabio Panetta

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Geschrieben von
Maximilian Mußner

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Redigiert von
Toni Lukic

06 Januar 2023 07:00 CET
Vertrauenswürdig
  • Der EZB-Vorstand Fabio Panetta fordert, Kryptowährungen gleich dem Glückspiel zu regulieren.
  • Er bezeichnete Krypto als Glückspiel, das als Investition getarnt sind.
  • Die Krypto-Community flutete als Reaktion den Twitter-Account der EZB.
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In einem kürzlich veröffentlichten Artikel über die Krypto-Regulierung fordert Fabio Panetta, Mitglied des Direktoriums der EZB, Kryptowährungen wie Glücksspiel zu behandeln.

Gemäß der Glücksspiel-Richtlinien der EU von 2014 wäre es dann beispielsweise Minderjährigen verboten, Krypto zu kaufen. Darüber hinaus würden Behörden Anbieter von digitalen Währungen wie Casino-Besitzer behandelt als auch nationale Gesetze zum Verbraucherschutz greifen.

Fabio Panetta: Kryptowährungen sind Glücksspiel

Der Bitcoin-Gegner Panetta sprach sich in einem Artikel mit dem Titel “Caveat emptor gilt nicht für Krypto” erneut gegen Kryptowährungen aus. Bei dem Titel bezieht er sich auf einen Grundsatz aus der Rechtssprechung (Caveat emptor), bei dem der Käufer alleine das Risiko für den Kauf trägt – für digitale Assets kann dieser laut Panetta nicht gelten. Der Staat müsse vielmehr härter durchgreifen, um die Bürger zu schützen. Grund dafür ist, dass (ungesicherte) Kryptowährungen im Wesentlichen einer Art Glücksspiel gleichen:

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“Nehmen wir zum Beispiel ungesicherte Krypto-Assets. Sie erfüllen keine gesellschaftlich oder wirtschaftlich nützliche Funktion: Sie werden selten für Zahlungen verwendet und finanzieren weder Konsum noch Investitionen. Auch als Anlageform haben ungesicherte Kryptowährungen keinen intrinsischen Wert. Sie sind Spekulationsobjekte. Die Anleger kaufen sie mit dem einzigen Ziel, sie zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen. In Wirklichkeit sind sie ein Glücksspiel, getarnt als Investitionsgut.”

Auch wenn der Crash des Stablecoins Terra USD und die daraus resultierenden Ansteckungseffekte den Finanzmarkt verschonten, könne die EU die digitalen Währungen nicht weiter ignorieren, so Panetta. Schließlich würden Kryptowährungen nicht einfach verschwinden, da die Menschen schon immer Glücksspielangebote wahrnahmen und auch immer wieder derartige Angebote wahrnehmen werden. Darüber hinaus seien die bisherigen Kosten für die Gesellschaft zu hoch. Daher fordert der EZB-Vorstand, ungesicherte Kryptowährungen im Rahmen des MICA-Abkommens (Markets in Crypto Assets) wie Glücksspiel zu behandeln.

Er betonte auch die Notwendigkeit, den Euro als risikofreies Fundament für die digitale Ökonomie zu etablieren.

Krypto ist mehr als ein Glücksspiel: Community reagiert

Einen inzwischen fast eine Billion schweren Markt mit einem Casino zu vergleichen und unter einem Glücksspielgesetz regulieren zu wollen, löste eine Flut von Kommentaren auf dem Twitter-Account der EZB aus.

Zahlreiche Mitglieder der Krypto-Community stellten die Begründungen des Bänkers infrage und wiesen auf die Widersprüche und die Verallgemeinerung hin. Darüber hinaus warnten einige vor möglichen Gefahren eines digitalen Euro und klärten über die Vorteile von Bitcoin und anderen digitalen Assets auf.

So kritisierte Jakob “Jake” Senftinger von Kryptorecht.xyz Panetta für seine pauschalisierende Aussage. In einem Tweet erklärte der Anwalt, dass “ungedeckte” digitale Assets von Menschen, quelloffenen Codes und Klienten gesichert sind, die diesen ihren Wert verleihen. Somit erhalten sie eine Funktionalität.

Mehrere Twitter-Nutzer wie Marko B., Gründer der Bitcoin-Beratungsplattform InevitableBTC fragte scherzhaft, ob der Euro durch etwas gedeckt oder gesichert sei.

Bemerkenswerterweise kritisierten viele Nutzer die inflationäre Politik der EZB und forderten andere Nutzer auf, deshalb Bitcoin zu kaufen.

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