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Gehört Chinas Krypto-Verbot bald der Vergangenheit an? Und wenn ja, was dann?

4 min
Von Bary Rahma
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IN KÜRZE

  • Im Jahr 2021 sprach China das bis jetzt härteste Verbot gegen Bitcoin und Krypto aus.
  • Jüngste Anzeichen deuten auf eine mögliche Lockerung dieser Gesetzesgebung hin.
  • Sollte China das Verbot aufheben, könnte dies tiefgreifende Folgen für den gesamten Kryptomarkt haben.
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Jüngste Anzeichen deuten auf eine mögliche Änderung der chinesischen Krypto-Politik hin. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft der gesamten Branche haben, aber warum eigentlich?

Als eine der weltweit größten Volkswirtschaften hatte China seit je her einen tiefgreifenden Einfluss auf den Kryptomarkt. Die Geschichte des Landes mit dieser Branche ist allerdings recht komplex und nahm einige bedeutsame Wendungen. Um die aktuelle Situation also besser einschätzen zu können, ist es wichtig, zunächst die Gründe für die berüchtigten Krypto-Verbote zu verstehen.

Mit diesem Wissen können wir anschließend fundiertere Einschätzungen eventueller Entwicklungen anstellen.

Das Krypto-Verbot in China

China verhängte erstmalig 2013 ein Kryptoverbot. Damals erließ die People’s Bank of China (PBC) Gesetze, die es Finanzinstituten verboten, mit virtuellen Vermögenswerten, wie Bitcoin, zu handeln. 

Die Einwohner:innen des Landes hingegen durften weiterhin in Kryptowährungen investieren und damit Transaktionen tätigen. Lediglich der Zugang zu Kryptowährungen über Börsen gestaltete sich nun schwieriger. 

Ziel des Verbots war es, die Adaption von Bitcoin auszubremsen, da sie bereits sehr weit verbreitet war. Viele Unternehmen, darunter auch Baidu, die größte Suchmaschine des Landes, akzeptierten BTC als Zahlungsmittel.

Chinesische Krypto-Investitionen
Chinesische Investitionen in die Blockchain-Industrie | Quelle: Statista

Im Jahr 2017, während des Krypto-Bullenmarktes, verhängte China schließlich verschärfte Sanktionen gegen den Kryptohandel, wobei der Fokus insbesondere auf Initial Coin Offerings (ICOs) lag. ICOs sind im Wesentlichen Fundraising-Aktionen für Blockchain-Projekte und erzielten in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Wachstum. 

Es scheint daher wenig überraschend, dass diese Art des nicht regulierten Fundraisings schnell zur Zielscheibe von Betrugsmaschen wurde. Um diesen Wahn einzudämmen, verbot China alle ICO-Plattformen. Börsen, die einen solchen Dienst anboten, waren sogar dazu gezwungen, das Geld an die Investor:innen zurückzugeben.

Weltweites Wachstum von Krypto
Anzahl verschiedener Kryptowährungen weltweit | Quelle: Statista

Die bis jetzt schärfsten Maßnahmen gegen Krypto ergriff das Land allerdings erst 2021. Als Bitcoin bei etwa 55.000 US-Dollar konsolidierte, verkündete der Staatsrat ein formelles Verbot für Krypto-Mining.

Kurz darauf sank die Hashrate im Bitcoin-Netzwerk um 50 % und in den darauffolgenden Monaten stürzte der BTC-Kurs auf etwa 30.000 USD ab

Der historische Bitcoin Kurs
Bitcoin Kursentwicklung seit April 2013 | Quelle: Statista

Obendrein verhängten die chinesischen Regulierungsbehörden noch ein generelles Verbot gegen den Kryptohandel sowie jegliche Art von Blockchain-Transaktionen. Für die Einwohner:innen ist es also illegal, Kryptowährungen zu versenden, während weder Unternehmen noch Banken Kryptowährungen, wie Bitcoin und Ethereum, akzeptieren dürfen. 

Trotz des Verbots gibt es keine spezifischen Richtlinien gegen den Besitz von digitalen Vermögenswerten. Wer also Krypto besitzt, macht sich in keiner Weise strafbar.

Warum China Kryptos verboten hat

Für Chinas Entscheidung, ein Krypto-Verbot auszusprechen, waren mehrere Faktoren ausschlaggebend. Dazu gehören: 

  • Bedenken hinsichtlich des Verbraucherschutzes aufgrund der hohen Betrugsrate und Geldwäscherei.
  • Der unklare rechtliche Status von digitalen Währungen. 
  • Das Potenzial für Kapitalflucht
  • Die Abwertung des Yuan
  • Umweltbedenken aufgrund des hohen Energiebedarfs von Bitcoin.
  • Der Wunsch, digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) und Metaverse-Projekte zu kontrollieren

In der Tat arbeitet China aktiv an einer offiziellen CBDC, dem digitalen Yuan, und Städte, wie Shanghai, sagten den nationalen Metaverse-Projekten Milliardenbeträge zu.

CBDC Entwicklungen weltweit
Weltweite Entwicklung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) | Quelle: Statista

Wie oben bereits erwähnt, erstreckten sich die Auswirkungen des Mining-Verbots auf die gesamte Kryptoindustrie und verursachten schließlich einen drastischen Rückgang der Bitcoin-Hash-Power. Viele chinesische Bitcoin-Miner flohen daraufhin in Länder, die der Branche gegenüber einen offenen Umgang pflegten. 

Überraschenderweise stieg die Hashrate von Bitcoin in den Monaten nach dem Verbot weiter an und erreichte im Januar 2022 sogar ein neues Allzeithoch.

Verteilung Bitcoin Mining Hashrate
Weltweite Verteilung der Bitcoin-Mining Hashrate | Quelle: Statista

Zudem wurden noch im September 2021 Aktivitäten im Bitcoin-Netzwerk auf chinesischen Territorium beobachtet – offensichtlich arbeiten viele chinesische Mining-Pools noch immer im Untergrund.

Könnte China das Krypto-Verbot aufheben?

Trotz der all dieser strengen Restriktionen konnte der Staat die Aktivitäten im Krypto-Sektor also nicht vollständig unterbinden. Krypto-Enthusiasten fanden weiterhin Wege, die Beschränkungen zu umgehen und so entstanden geheime Marktplätze. 

Doch die jüngsten Entwicklungen geben Anlass zur Hoffnung: Zieht China möglicherweise eine Lockerung der Gesetzesgebung in Erwägung? Eine solche Nachricht könnte für den gesamten Kryptomarkt von Bedeutung sein, nachdem da die damaligen Verbote einen der bisher größten Schocks ausgelöst hatten.

Aus diesem Grund sind zurzeit alle Augen der Kryptowelt auf Chinas nächsten Schritte gerichtet. Allerdings gibt es noch keine konkreten Fakten zu dieser Entwicklung und es bleibt uns daher nichts anderes übrig, als abzuwarten.

Selbst wenn China die Beschränkungen lockern sollte, würde es wahrscheinlich weiterhin eine strenge Kontrolle über den Sektor ausüben. Schließlich will das Land weiterhin Verbraucherschutz gewährleisten, potenzielle finanzielle Risiken vermeiden und die Kontrolle über seine eigenen digitalen Währungsinitiativen behalten.

Was passiert, wenn China das Krypto-Verbot tatsächlich aufhebt?

Sollte China das Krypto-Verbot tatsächlich aufheben, würde dies wahrscheinlich erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Kryptomarkt haben. 

Wie bereits erwähnt, handelt es sich um das bevölkerungsreichste Land der Welt mit einer der größten Volkswirtschaften. Eine solche Entwicklung könnte daher die weltweite Nachfrage anregen und folglich die Kurse explosiv in die Höhe treiben. Wichtiger noch: Möglicherweise würde dies sogar zu einer weltweit breiteren Akzeptanz digitaler Währungen führen. Selbst die Mining-Aktivitäten könnten sich in dem einst größten Bitcoin-Mining-Zentrum der Welt erneut etablieren.

Vor kurzem strahlte CCTV (China Central Television) einen Nachrichtenbeitrag über Krypto aus und schlug damit in der chinesischen Community große Wellen.

Binance CEO Changpeng Zhao (CZ) ist überzeugt, dass die Aufhebung von Chinas Krypto-Verbot ein bedeutender Schritt wäre. In einem Tweet äußerte er sich auch zu dem Beitrag im chinesischen Fernsehen:

“Historisch gesehen haben solche Berichte zu Bullenmärkten geführt. Damit will ich allerdings nicht behaupten, dass die Vergangenheit die Zukunft vorhersagt.” 

Ttatsächlich würde die Aufhebung des Krypto-Verbots auch Herausforderungen mit sich bringen. Für den Kryptomarkt beispielsweise würde dies hochvolatile Zeiten bedeuten. Außerdem sähen sich die Behörden mit Herausforderungen regulatorischer Natur konfrontiert, da Fragen über Verbraucherschutz, Geldwäsche und Finanzstabilität geklärt werden müssten.

Die mögliche Aufhebung des chinesischen Krypto-Verbots würde erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Branche haben. Solange jedoch keine offiziellen Beschlüsse feststehen, bleibt jedoch abzuwarten, was wirklich passiert.

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Leonard Schellberg
Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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