Im Grunde gibt es zwei Arten von Trading: “Set-and-Forget” und Day-Trading. Letzteres ist natürlich stressiger, da du dich jeden Tag mit den Kursschwankungen auseinandersetzen musst. Es gibt jedoch einen Mittelweg – und zwar das sogenannte Dollar-Cost-Averaging (DCA). Anstatt die Einstiege in den Markt genau abzupassen, wird die Investition bei dieser Strategie aufgeteilt, sodass das Risiko gleichmäßiger verteilt wird. Um DCA zu verstehen, sollten wir zunächst klären, was genau der Sinn dahinter ist.
In diesem Artikel erwartet dich:
Die Volatilität des Kryptomarktes
Auf dem Aktienmarkt sind Penny Stocks, ähnlich wie Kryptowährungen, allgemein als volatil bekannt. Das liegt daran, dass sie eine geringe Marktkapitalisierung haben, daher der Name “Penny“. Vermögenswerte mit geringer Marktkapitalisierung reagieren wiederum stärker auf Trades mit größerem Volumen.
Je größer die Marktkapitalisierung ist, desto größer muss der Trade sein, um sich tatsächlich auf den Kurs auszuwirken. Bei einer geringeren Marktkapitalisierung (bis zu 2 Mrd. US-Dollar) muss das Kapital des Marktteilnehmers jedoch nicht allzu groß sein, um eine Wirkung auf dem Markt zu zeigen. Und das macht den Handel mit Kryptowährungen mit geringer Marktkapitalisierung so riskant. Denn diese Großinvestoren (Whales) können so zum Beispiel eine “Buy-Wall” vortäuschen, dadurch andere Trader anlocken, um ihre Positionen dann letztendlich für riesige Gewinne zu verkaufen.
Solche Praktiken betreffen sogar digitale Vermögenswerte mit einer mittleren Marktkapitalisierung von bis zu 10 Milliarden US-Dollar und darüber hinaus. Allerdings aus einem anderen Grund. Denn Kryptowährungen haben oft keinen inhärenten Wert, wie zum Beispiel ein Unternehmen, welches bestimmte Produkte herstellt. Bei diesem ließe sich nämlich prüfen, was genau produziert wird, welche Kosten entstehen oder wie hoch die potenzielle Nachfrage ist.
Auf der Grundlage dieser Metriken kann der Aktienwert eines Unternehmens bewertet werden. Im Gegensatz dazu sind Kryptowährungen sehr viel abstrakter. Ihr Wert liegt in der Spekulation, dass sie eine bessere Alternative zu Zentralbanken und anderen Bezahlsystemen darstellen. Ein Beispiel dafür ist das auf 21 Millionen begrenzte Angebot von Bitcoin.
DCA schlägt die Volatilität
Durch die Zentralbankpolitik der letzten zwei Jahre, stieg die Inflationsrate auf einen Höchststand, der seit 40 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Das bedeutet, dass die Kaufkraft vieler Fiatwährungen deutlich gesunken ist. Und wer würde sein Geld in einem Asset anlegen wollen, das ständig an Kaufkraft verliert? Bei solchen Überlegungen kommt man oft zu dem Schluss, dass sich Bitcoin besser als Fiat zur Wertaufbewahrung eignet.
Darüber hinaus ist das Lightning Network eine deutliche Verbesserung des Bitcoin Netzwerkes und ermöglicht superschnelle Überweisungen – und das fast zu einem Nulltarif, ähnlich wie das Visa-Netzwerk. Doch selbst Bitcoin, mit einer derzeitigen Marktkapitalisierung von 731,5 Mrd. US-Dollar, unterliegt Spekulationen und damit auch der Volatilität.
Doch gerade diese Volatilität macht den Reiz von Kryptowährungen im Vergleich zu eher statischen Anlagen wie Gold aus. Denn beim Trading mit Kryptowährungen lässt sich Kapital in sehr kurzen Zeiträumen um das 2- bis 10-fache vergrößern. Dieses zweischneidige Schwert der Volatilität macht das Dollar-Cost-Averaging (DCA) zu einem nützlichen Instrument.
Was genau ist Dollar-Cost Averaging (DCA)?
Einfach ausgedrückt ist Dollar-Cost-Averaging eine risikoarme Anlageform, bei der Anleger in kleinen Schritten in den Markt einsteigen. Auf diese Weise profitieren sie von der Marktvolatilität, da das Risiko gestreut wird. In den letzten Monaten erlebten wir mehrfach, dass der Bitcoin Kurs unter die Marke von 40.000 US-Dollar oder sogar 35.000 US-Dollar fiel.
Anstatt direkt mit einer Summe von 10.000 Euro in den Markt einzusteigen, würde ein Anleger DCA nutzen, um das Kapital in täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Teilbeträgen zu investieren. Denn sollte der Anleger beschließen, den gesamten Betrag auf einmal zu investieren, kann es passieren, dass er zu einem sehr hohen Kurs einkauft und sein Gewinn dadurch erheblich verringert wird. Deshalb ist es wesentlich sinnvoller, an potenziellen Tiefpunkten mit Teilbeträgen in den Markt einzusteigen.
Mit der DCA-Anlagestrategie kannst du 10, 100 oder 10.000 Euro investieren. Und zwar unabhängig davon, ob sich der Markt gerade in einem Bullen- oder Bärenzyklus befindet. Wichtig ist nur, dass die Investitionen gleichmäßig verteilt sind.
Ein Anleger, der DCA einsetzt, muss von den Fundamentaldaten überzeugt sein. Schließlich besteht der Kern der Dollar-Cost-Averaging-Strategie darin, in regelmäßigen Abständen feste Beträge zu investieren.
Kurz gesagt: Dollar-Cost Averaging bedeutet, das Risiko aufzuteilen, indem man über einen längeren Zeitraum investiert. Dies erfordert Disziplin und eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber der FUD (Angst, Unsicherheit, Zweifel).
Wie funktioniert DCA in der Praxis?
Nehmen wir an, du investierst über einen Zeitraum von zwei Jahren täglich 10 Euro in Bitcoin. Wenn du damit im Jahr 2020 begonnen hättest, hättest du bis heute insgesamt 7.310 Euro investiert.
Mit einem DCA-Rechner kannst du sehen, dass du einen Gewinn von 22.965 Euro gemacht hättest, was einem prozentualen Gewinn von 214,16% entspricht. Natürlich gibt es viele Spekulationen darüber, wohin sich der Bitcoin Kurs entwickeln wird, aber der historische Chart zeigt eindeutig einen Aufwärtstrend. Das bedeutet, dass die neuen Makro-Bottoms immer höher sind als die vorherigen Makro-Bottoms.
Doch das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass das Angebot von Bitcoin für immer begrenzt sein wird. Es wird immer nur eine bestimmte Menge BTC existieren und je mehr Menschen BTC kaufen, desto mehr steigen die verbleibenden Bitcoins im Preis. Kurz gesagt, der Preis wird von Angebot und Nachfrage bestimmt, dem grundlegenden Gesetz der Ökonomie.
Was sind die Vorteile von DCA?
Dollar-Cost-Averaging-Investoren sind generell langfristig orientiert und suchen nach den besten Einstiegen. Während andere bei einem Kursrückgang in Panik geraten und verkaufen, steigen DCA-Anleger ein und verlassen sich dabei auf die langfristigen Fundamentaldaten. Daraus ergibt sich, dass Dollar-Cost-Averaging profitabler sein kann als das einfache Hodlen.
Die Hodler sind auch von der langfristigen Wertsteigerung von Bitcoin überzeugt. Sie halten es jedoch für einen unnötigen Aufwand, während Kurseinbrüchen schrittweise zu investieren.
Da man über DCA in kleinen, regelmäßigen Abständen investiert, ist es außerdem unmöglich, dass es zu sogenanntem “Over-Trading” kommt. Dabei handelt der Trader emotional und führt zu viele Trades aus, was ihm letztlich nur Verluste einbringt. Durch DCA lassen sich deshalb nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Probleme vermeiden. Anstatt zu versuchen, die oft unzuverlässige technische Analyse (TA) richtig zu deuten, kannst du durch DCA einfach dein Vertrauen in deine Assets auf die Probe stellen.
Was sind die Nachteile von DCA?
Da es sich um eine risikoarme Strategie handelt, die auf die Volatilität des Kryptomarktes setzt, gibt es nicht viele negative Aspekte. Sollte der Markt jedoch in einen anhaltenden Aufwärtstrend übergehen, wäre es eventuell eine profitablere Herangehensweise, direkt mit einer großen Summe in den Markt einzusteigen.
Denn in einem solchen Aufwärtsszenario würde die DCA-Strategie geringere Gewinne einbringen. Allerdings haben Kleinanleger selten solche Summen sofort zur Verfügung. Außerdem gilt es, die Gebühren der Krypto-Plattformen zu berücksichtigen.
Es liegt auf der Hand, dass beim Dollar-Cost-Averaging häufiger gehandelt werden muss, was mit höheren Handelsgebühren verbunden ist. Allerdings ist DCA eine langfristige Strategie, sodass man diese zusätzlichen Kosten aufgrund der zu erwartenden Gewinne vernachlässigen kann.
Dollar-Cost Averaging: Perfekt für volatile Märkte
Auch wenn Dollar-Cost-Averaging in jedem Markt eine lukrative Strategie sein kann, funktioniert sie noch wesentlich besser für den volatilen Kryptomarkt. Denn Kryptowährungen sind nicht wie Unternehmen mit physischen Produkten oder Dienstleistungen verknüpft.
Dadurch können Krypto-Investoren von den Vorteilen beider Welten profitieren. Einerseits von der Volatilität, andererseits von den langfristigen Aussichten eines Blockchain-Projekts. In diesem Beitrag haben wir uns mit Bitcoin beschäftigt, da die Kryptowährung die Bewegungen des gesamten Marktes bestimmt. Aber man könnte auch argumentieren, dass sogenannte Smart-Contract-Plattformen in Zukunft noch viel stärker an Wert zunehmen könnten.
Schließlich sind Projekte wie Ethereum, Cardano, Polkadot, Avalanche oder Radix alle darauf ausgerichtet, den Bankensektor durch effizientere und transparentere Kredit- und Darlehensdienstleistungen zu ersetzen. Und diese Projekte konnten ihren Nutzen wurden zeigen, weswegen die langfristigen Aussichten durchaus positiv erscheinen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist DCA im Bezug auf Kryptowährungen?
Ist DCA gut für Kryptowährungen?
Wann ist der beste Zeitpunkt, um in Kryptowährungen zu investieren?
Ist DCA eine gute Strategie?
Was bedeutet DCA beim Investieren?
Haftungsausschluss
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project werden die Bildungsinhalte auf dieser Website in gutem Glauben und nur zu allgemeinen Informationszwecken angeboten. BeInCrypto legt großen Wert auf die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Informationen und nimmt sich die Zeit, zu recherchieren und informative Inhalte für die Leser zu erstellen. Während Partner das Unternehmen mit Provisionen für die Platzierung in Artikeln belohnen können, haben diese Provisionen keinen Einfluss auf den unvoreingenommenen, ehrlichen und hilfreichen Prozess der Inhaltserstellung. Jede Handlung, die der Leser aufgrund dieser Informationen vornimmt, geschieht auf eigenem Risiko.