Von knappen 19 auf 5 US-Dollar ging es am Samstag für den Terra-Coin 2.0 nach unten. Am Dienstag folgt der Airdrop von Binance. Droht ein weiterer Kursabsturz für Luna?
“Der Luna 2.0 Coin wird der Welt zeigen, wie dumm Krypto-Zocker wirklich sind.” Es mag zumindest den Anschein danach haben, als hätte dieser User auf Twitter recht. Um satte 70 % ging es am Samstag nach dem Airdrop für den Terra-Token abwärts.
Trotz dieser Bewegung, scheint das Interesse am Projekt enorm: In nur 24 Stunden gab es auf Twitter 110.000 Erwähnungen zu Terra 2.0 und 8.600 Posts pro Stunde zu Luna 2.0.
Da bereits bekannte Börsen, wie KuCoin, Bitrue, Huobi und Binance Unterstützung für das neue Projekt bekundeten, scheinen die Kritiker zu verstummen. Lediglich OKX warnte seine Nutzer vor Luna 2.0. Problematisch sind auch die verschiedenen Token-Ticker, die Betrügern Tür und Tor öffnen. Gate.io nennt den neuen Token LUNA, während Kraken auf LUNA 2 umsteigt.
Der Token könnte aber bereits morgen weiteren Gegenwind bekommen: Binance führt den Airdrop für seine User aus, welche erfahrungsgemäß deren Verluste decken werden wollen. So hat der bekannte Krypto-YouTuber Lark Davis bereits angekündigt, alle seine Luna 2.0 sofort verkaufen zu wollen:
Am Dienstag soll die größte Börse der Welt mit dem Terra 2.0 Airdrop beginnen. Einige glauben, Binance kann mit seiner 15,7 Millionen Luna-Ausschüttung den Markt nach unten korrigieren. Die Exchange hatte zuvor knapp 20 % Zinsen auf den Stablecoin UST über das Anchor Protocol angeboten. Anchor war die größte DeFi-Plattform auf Luna 1.0.
“Viele der User besaßen niemals Luna und auch nicht UST. Ihnen ist das Projekt egal. Natürlich verkaufen diese Nutzer die Token sofort.”
Einige User nahmen den LUNA Airdrop zum Anlass, ihrer kreativen Meme-Ader freien Lauf zu lassen:
Terra-Luna 2.0: Airdrop des Coin geht über die Bühne
Vorausgegangen war dem LUNA Airdrop eine Abstimmung der Terra-Validatoren. Diese einigten sich auf einen Hard Fork der Chain mit dem Luna 2.0 Token. All jene, die Luna vor dem Crash besaßen, bekommen den neuen Token 1:1 geairdroppt. Besitzer des Stablecoins UST (TerraUST) haben dagegen einen deutlichen Nachteil: Gerade einmal 0,033 Luna 2.0-Token soll es pro zuvor gehaltenem UST geben.
Sehr ärgerlich ist diese Situation für all jene, die zuvor die UST mit dem Glauben an die 20 % Zinsen gestaket haben. Lediglich 30 % gab/gibt es für die 1.0-Halter an diesem Wochenende – der Rest wird über 2 Jahre ausbezahlt.
Nebem dem LUNA Airdrop ist am Freitag Phoenix Finance als Terra-DeFi-Plattform an den Markt gegangen. Phoenix Finance soll als Vorbild für die vorherigen DeFi-Projekte dienen. Diese müssen mit Terra 2.0 auf eine neue Blockchain umstellen, da es sich dabei um einen Hard-Fork handelt. Ein Hard-Fork ist eine Änderung im Protokoll der Chain, welche nicht kompatibel mit der Vorgängerversion ist.
Wer ist verantwortlich für das Luna-Desaster?
Analysefirma Nansen veröffentlichte vor einigen Tagen eine umfassende Analyse zu dem Crash des LUNA Coins. Laut Nansen soll nicht bloß ein Unternehmen am Desaster mitgewirkt haben, sondern gleich mehrere. Als Mit-Verantwortlicher des Crashs kommt unter anderem der Name Celsius Network vor. Ob diese Aktivität in betrügerischer Absicht vorgenommen wurde, kann nicht bestätigt werden:
“Die Destabilisierung könnte durch die Entscheidung mehrerer Unternehmen hervorgerufen worden sein. Dies konnte im Rahmen des Risikomanagements oder aufgrund der schwierigen makroökonomischen Lage geschehen sein.”
Als erster Schritt hat die Luna Foundation Guard (LFG) 150 Millionen UST aus Curve Finance gezogen. User transferierten schließlich mehr UST an Curve, wobei die LFG wieder mehr UST herauszog. Nach längerem hin und her sollen einige große Firmen ebenfalls UST aus dem Pool genommen haben.
Nach etlichen Transfers auf die Ethereum-Chain wurden die UST dann gegen andere Stablecoins getauscht. Eine dieser Firmen war Celsius, welche kein Kommentar dazu abgeben wollte. Ob und wie viele Firmen in betrügerischer Absicht handelten, wird sich in Zukunft hoffentlich herausstellen.
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