Luxemburg investiert als erstes EU-Land in Bitcoin ETFs und signalisiert eine neue Ära staatlicher Beteiligung an Kryptowerten. Finanzminister Gilles Roth verkündete die Entscheidung am Donnerstag und markierte damit einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie staatliches Kapital mit digitalen Vermögenswerten interagiert.
Der Schritt unterstreicht die wachsende Legitimität der Kryptowährung bei institutionellen Anlegern. Einst als spekulativer Ausreißer behandelt, wird Bitcoin nun neben traditionellen Wertpapieren und Instrumenten zur Inflationsabsicherung bewertet.
SponsoredInvestition in Bitcoin ETFs: Luxemburg wagt kühnen Schritt
Der Intergenerational Sovereign Wealth Fund (FSIL) tätigte die Investition im Rahmen eines überarbeiteten Mandats, das bis zu 15 Prozent des Vermögens in alternativen Anlagen, einschließlich Kryptowährungen, zulässt. Jonathan Westhead, Kommunikationschef bei der Luxemburger Finanzagentur, sagte, der Schritt spiegele “gemessenes Vertrauen in einen reifenden Markt für digitale Vermögenswerte” wider.
Er erklärte, dass Bitcoin ETFs einen regulierten Weg zum Engagement bieten, ohne die operative Komplexität der direkten Verwahrung von Coins.
“Luxemburg will Innovation mit Verantwortlichkeit. Diese Struktur bietet beides”, sagte Westhead.
Die Investition im Wert von etwa 7 Millionen USD mag bescheiden erscheinen, hat aber symbolische Bedeutung. Sie schafft einen institutionellen Präzedenzfall in der Eurozone, einer Region, die der Einführung von Kryptowährungen immer noch zurückhaltend gegenübersteht. Mit der Entscheidung für ETFs anstelle von Direktkäufen hat Luxemburg einen Rahmen geschaffen, den andere Staats- oder Pensionsfonds innerhalb regulierter Grenzen nachahmen können.
Viele Anleger in den sozialen Medien begrüßten die Entscheidung. Analysten merkten außerdem an, dass die Beteiligung von Staaten die von Vermögensverwaltern wie BlackRock und Fidelity aufgebaute Infrastruktur bestätigt.
Wird der Schritt Luxemburgs seine Nachbarn inspirieren?
Der Beitritt Luxemburgs könnte die Liquidität und die Nachfrage nach Bitcoin-gebundenen Produkten ankurbeln. BTC ETFs haben bereits mehr als 168 Milliarden USD weltweit absorbiert, was fast 7 Prozent der Marktkapitalisierung von Bitcoin ausmacht. Die Investition des FSIL verstärkt diese Dynamik und stärkt die Position des Vermögenswerts als makrorelevantes Instrument.
Bitcoin Spot ETFs in den USA hielten am 8. Oktober ihre Dynamik aufrecht und verzeichneten einen weiteren Tag mit beträchtlichen Nettozuflüssen. Auch am Wochenende waren sie sehr aktiv.
Nach Angaben von Farside Investors erreichten die Nettomittelzuflüsse für alle Fonds an diesem Tag insgesamt 440,7 Millionen USD. Dabei hatte der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock mit 426,2 Millionen USD den größten Anteil.
Der Ark/21Shares ARKB-Fonds verzeichnete ebenfalls Zuflüsse in Höhe von 13,4 Millionen USD. In der Woche ab dem 7. Oktober haben sich die Zuflüsse bereits der Marke von 1,3 Milliarden Dollar genähert, was die anhaltende Nachfrage der Anleger nach Bitcoin-Engagements unterstreicht.
In ganz Europa haben mehrere Länder eine wachsende Offenheit gegenüber Bitcoin gezeigt. Obgleich außerhalb der EU, ist die Schweiz nach wie vor eine Drehscheibe für das Banking mit digitalen Vermögenswerten und die Emission von ETFs.
Vermögensverwalterwie DWS und Deutsche Digital Assets erweitern ihr Krypto-Angebot unter der Aufsicht der BaFin in Deutschland. Auch Frankreich hat inzwischen mehrere Unternehmen für die Krypto-Verwahrung und Tokenisierung zugelassen.
Währenddessen ist Liechtenstein mit seinem umfassenden Token-Gesetz weiterhin Vorreiter bei der Blockchain-Regulierung. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich Luxemburgs Schritt in einen breiteren regionalen Trend hin zu einem strukturierten, regelkonformen Engagement in Bitcoin einfügt.
Marktteilnehmer sagen, dass die Signalwirkung wichtiger ist als das Kapital selbst. Luxemburg könnte andere europäische Staatsfonds oder Zentralbanken dazu ermutigen, eine ähnliche Diversifizierung in Betracht zu ziehen. Dies könnte wiederum neue Dienstleister, Depotbanken und Fintech-Startups in die Region locken und die institutionelle Infrastruktur von Bitcoin vertiefen.