Nach einer längeren Seitwärtsbewegung startete der Bitcoin eine erneute Entwicklung, nachdem eine Anklage gegen die Krypto-Börse BitMEX erhoben wurde. Die Plattform ermöglichte US-Bürgern den Handel mit bis zu 100-fache Hebelwirkung ermöglicht. Allerdings widerspricht dies den aktuellen Gesetzen.
Die Commodity Futures Trading Commission und das Justizministerium stimmen darin überein, dass BitMEX die KYC- und AML-Protokolle nicht vollständig durchgesetzt hat. Zwei weitere Mitglieder des Managementteams, Ben Delo und Samuel Reed, sind ebenfalls angeklagt.
Krypto-Twitter diskutiert
Mike Novogratz, der Gründer von Galaxy Digital, erinnerte seine Follower daran, dass man in Amerika unschuldig ist bis die Schuld eindeutig bewiesen worden ist. Er fügte hinzu, dass er Arthur Hayes alles Gute wünsche, obwohl er keinen Einblick in den Fall habe.
Ferner ging Novogratz darauf ein, dass der Bitcoin beim Untergang von Mount Gox im Jahr 2013 heftigere Schwankungen zeigte, als es bei diesem Vorfall der Fall ist. Anleger könnten befürchten, dass der Bitcoin infolgedessen doch noch abstürzt. Vor allem dann, wenn BitMEX mit einem täglichen Handelsvolumen von mehr als 1 Milliarde US-Dollar geschlossen wird.
Novogratz bietet in einem Tweet eine Perspektive: Er ist der Meinung, dass Bitcoin größer ist als das, was bei BitMEX passiert, und rät den Anlegern, „buy the dips“.
Crypto friends, Let’s remember that you are innocent to proven guilty. It’s a cornerstone of American justice. I have no insight into the case but I wish @CryptoHayes well.
I do think that $btc and crytpo is far bigger than any one exchange or person. So buy dips.
— Mike Novogratz (@novogratz) October 1, 2020
Bisher beachteten Anleger seinen Rat nicht, während der BTC-Preis um mehr als 1 % gefallen ist. Bitcoin liegt jedoch weiterhin über 10.600 USD und der Boden scheint als Reaktion auf die BitMEX-Gebühren nicht erreicht zu sein.
Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass BitMEX immer noch Abhebungen verarbeitet, um keine Panik auszulösen. Ihre Strategie scheint vorerst ihre Wirkung zu zeigen.
BitMEX Bashing
Auch der Ökonome und Bitcoin-Bashers Nouriel Roubini äußerte sich zu dem Vorfall. Basierend auf seinen Äußerungen von vor einem Jahr, könnte Roubini nach der Debatte über den BitMEX-Chef die Tatsache genießen, dass Hayes „lockere Haltung gegenüber dem Gesetz“ ihn endlich eingeholt hat.
Andere wiesen auf die Ungereimtheiten an der Wall Street hin. Dort hat JPMorgan gerade eine Rekordabrechnung von 920 Millionen USD erzielt. Allerdings gilt hier der Vorwurf der Manipulation des Edelmetallmarktes. Doch im Gegensatz zu Hayes wurde der CEO Jamie Dimon nicht angeklagt.
BitMEX whert sich vehement gegen die Anklage und sagte in einer Erklärung:
Seit unseren Anfängen als Startup haben wir immer versucht, die geltenden US-Gesetze einzuhalten, da diese Gesetze zu dieser Zeit verstanden wurden und auf verfügbaren Leitlinien basierten.
Möglicherweise wird hier grade ein Präzedenzfall für den Krypto-Raum geschaffen.
Auf Englisch geschrieben von Gerelyn Terzo, übersetzt von Alexandra Kons.