Paxos, der Emittent des Stablecoins BUSD, beendet seine Partnerschaft mit Binance. Diese Bekanntgabe folgte kurz nach der an Paxos andressierten “Wells Notice” der Securities and Exchange Commission (SEC).
Bei einer Wells Notice handelt es sich um ein Schreiben einer Börsenaufsichtsbehörde an eine beschuldigte Partei. Dieses Schreiben enthält die konkreten Anschuldigungen und gibt dem Beschuldigten die Möglichkeit, eine schriftliche Stellungnahme dazu einzureichen.
Wie der Paxos CEO Charles Cascarilla am 22. Februar bestätigte, beendete das Unternehmen die Beziehung zu Binance aufgrund von strategischen Prioritäten.
Laut einer internen, von Axios eingesehenen E-Mail schrieb der Paxos CEO:
“Der Markt hat sich weiterentwickelt und die Beziehung zu Binance passt nicht mehr zu unseren aktuellen strategischen Prioritäten.”
Weiter meinte er, die Entscheidung habe nichts mit den jüngsten regulatorischen Umstrukturierungen durch das New York Department of Financial Services (NYFSD) und die SEC zu tun. Dennoch wies das NYFSD Paxos kürzlich an, die Beziehungen zu Binance sowie die Ausgabe des Binance Stablecoins BUSD zu stoppen. Gleichzeitig stellte die SEC dem Unternehmen eine Wells Notice zu, worin sie behauptete, der Stablecoin sei ein nicht registriertes Wertpapier.
Nach der Anordnung der NYFSD tauschten Anleger ihre BUSD massenweise bei Paxos ein. Das Unternehmen musste Token im Wert von satten 2,8 Milliarden US-Dollar zurücknehmen. Auch die dezentrale Börse Curve verzeichnete einen Zustrom des Stablecoins und einen Rückgang der Tether-Liquidität, da Anleger den Binance Token abstießen.
Paxos befindet sich auch in nicht öffentlichen Gesprächen mit der SEC, obgleich die beiden hinsichtlich des oben genannten Vorwurfes nicht einer Meinung sind. Cascarilla versicherte BUSD-Inhabern jedoch, dass Paxos Rücknahmen bis mindestens Februar 2024 akzeptieren werde.
SEC Kommissar hält jüngste Maßnahmen für einfallslos
Nach den Durchsetzungsmaßnahmen der SEC gegen Kryptofirmen, wie BlockFi, Genesis und Kraken, meldete sich SEC-Kommissarin Hester Peirce zu Wort. Wie sie in einem Interview mit Frank Chapparro meinte, sei sie mit dem Vorgehen der SEC gegen betrügerische Kryptoakteure nicht einverstanden.
Stattdessen schlägt sie einen Registrierungsprozess mit den Wertpapiergesetzen entsprechenden Kriterien vor. Den Anlegern sei damit besser gedient:
“Einzelne Dienstleister können sich registrieren lassen und dann im Zuge der Registrierung die einzigartigen Aspekte ihrer Programme ausführen.”
Mit anderen Worten: Registranten würden zuerst allgemeine Fragen einheitlich beantworten und anschließend neue Produktmerkmale erörtern. Peirce argumentierte weiter:
“Das ist ein viel besserer Weg, als im Nachhinein mit einer Durchsetzungsmaßnahme aufzuwarten. Wenn es bei Anlegerprogrammen lediglich darum geht, diese abzuschalten, damit einer bestimmten Bevölkerungsgruppe der Zugang verwehrt bleibt, ist das eine sehr einfallslose Form des Anlegerschutzes.”
Alle geäußerten Meinungen seien ihre eigenen und nicht die der SEC, betonte sie.
Als eine von fünf Kommissaren stimmt Peirce über Regeln ab, welche die SEC auf der Grundlage bestehender Wertpapiergesetze entwirft. SEC Vorsitzender Gary Gensler legt die Agenda für die Regelsetzung der Behörde fest. Die Durchsetzungs- oder Vergleichsmaßnahmen entscheiden dann wieder die fünf Kommissare durch eine demokratische Abstimmung.
Kürzlich widersprach Peirce der Durchsetzungsmaßnahme der SEC gegen die Krypto Börse Kraken. Wie sie jedoch klarstellte, treffe ihre Beschreibung der Behörde als “paternalistische und faule Regulierungsbehörde” nicht auf eine einzelne Person innerhalb der SEC zu.
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