Die berühmte New Yorker Künstlerin Emily “pplpleasr” Yang hat NFTs bereits für eine Reihe hochkarätiger Projekte genutzt, aber ihr neuestes Projekt verlagert den Fokus auf die Welt der Langspielfilme – und darauf, wie NFTs bei der Finanzierung ehrgeiziger Projekte helfen können.
“Stell dir vor, du könntest beweisen, dass du “Squid Game” vor allen anderen gesehen hast”, schrieb pplpleasr bei Twitter. “Mit den Produzentenpässen kannst du nicht nur das sagen, sondern auch, dass du zur endgültigen Geschichte beigetragen hast.”
Pplpleasr ist keine Unbekannte in der Welt von Web3 und digitaler Kunst. Die NFT-Künstlerin steht unter anderem hinter der dezentralen Kunstsammelplattform PleasrDAO, das selbsternannte “art collecting empire” Kollektiv von DeFi-Führern, frühen NFT-Sammlern und Digitalkünstlern. Fortune hat sie zu der 5 einflussreichsten Person im NFT Bereich gewählt. Davor hat sie mit Steve Aoki zusammengearbeitet, genauso wie mit DeFi-Protokollen wie Uniswap. Außerdem war sie eine VFX-Künstlerin bei Filmen wie “Wonder Woman” und “Star Trek Beyond”.
Bei ihrem neuesten Projekt “Shibuya” handelt es sich um eine Ethereum-gestützte “Direct-to-Community”-Videoplattform, welche sie als eine Mischung aus Netflix, Vimeo und dem Crowdfunding-Portal Kickstarter bezeichnet.
Allerdings mit einem dezentralen Touch. Shibuya wird nicht nur Crowdfunding für Filme und Webserien ermöglichen, sondern auch den Geldgebern ein Mitspracherecht bei der kreativen Ausrichtung der Projekte einräumt.
Sie selbst sagt in ihrem Medium Artikel dazu: “Die wunderbare Technologie, die hinter NFTs steht, kann sicherlich für viel mehr genutzt werden! In mir entstand der Wunsch nach einem Raum für lange Inhalte auf der Blockchain. So entstand die Idee zu Shibuya, einem Web-3-Experiment, bei dem Langform-Inhalte kostenlos zu sehen sind, aber über die Blockchain monetarisiert werden, um den Zuschauern eine Beteiligung am kreativen Prozess und auch gemeinsames Eigentum zu ermöglichen.”
Shibuya startet mit “White Rabbit”, einer von unter anderem Miyazaki inspirierten Anime-Webserie des Mitbegründers Maciej Kuciara, einem Konzeptkünstler, der genau wie pplpleaser an zahlreichen Filmen der Marvel Studios (darunter “Spider-Man: No Way Home”) und anderen Hollywood-Blockbustern mitgearbeitet hat.
Der 48-sekündige Teaser zu “White Rabbits” ist ab sofort auf Shibuya verfügbar
Es ist ein kurzer Vorgeschmack auf das, was uns erwartet. Ein Teaser eben. Und am Ende wird die Art und Weise der durch NFTs gestützten Interaktion deutlich: Am Ende des Teasers hat die Protagonistin eine Wahl zwischen zwei Türen, eine mit einer ausgestreckten Geisterhand und die andere mit einer vierbeinigen, flauschigen Kreatur. Wer einen NFT-Produzentenpass besitzt, kann für einen der beiden Wege abstimmen. Kuciara wird die Ergebnisse der Abstimmung berücksichtigen und in das nächste Kapitel des Films einfließen lassen.
Das Prinzip will Shibuya weiterführen. Jedes Kapitel bekommt seinen eigenen NFT-Pass, sodass die Besitzer über den Verlauf der Geschichte mitentscheiden können, während der gesamte Film allmählich Gestalt annimmt. Für das erste Kapitel von “White Rabbit” verkauft Shibuya insgesamt 5.000 NFT-Pässe zu je 0,08 ETH (ca. $235), wobei maximal fünf pro Wallet erhältlich sind.
Die Entwicklung einer dezentralisierten und interaktiveren Methode zur Finanzierung von Langform-Videoprojekten liegt pplpleasr sehr am Herzen. “Meine Liebe zur Kunst und zum Geschichtenerzählen stammt aus meiner Kindheit, in der ich Anime und Disney/Pixar-Filme gesehen habe. Ich strebte eine Karriere an, in der Hoffnung, Teil dieser epischen Kreationen zu sein – was ich jedoch schnell lernte, war, dass die Finanzierung in Hollywood extrem politisch ist und eine Karriere in der Bildbearbeitung sehr unsicher ist. Genau dieses Problem führte dazu, dass ich im Jahr 2020 arbeitslos wurde und somit in den Krypto-Rabbit Hole stürzte und im Sommer meine eigenen Animationen für DeFi-Protokolle erstellte.”
Obwohl “White Rabbit” das erste Projekt ist, das aus Shibuya hervorgegangen ist, wurde die Plattform so konzipiert, dass noch viele weitere Projekte unterstützt werden können. Die Schöpfer können auch andere Arten der Interaktion aufbauen oder nicht-interaktive lineare Videoprojekte entwickeln, wenn sie möchten.
Im Fall von “White Rabbit” erhalten diejenigen, die Producer Pass NFTs kaufen und mit ihnen abstimmen (oder sie einsetzen), Ethereum-basierte WRAB-Token, die einen Bruchteil des Eigentums am Film darstellen.
Es gibt auch Token-Boni für die frühe Stimmabgabe und die Wahl des endgültigen Gewinners bei jeder Abstimmung. Ob sich die WRAB Token, die ja eine Teileigentümerschaft bedeuten, jemals monetär auszahlen, bleibt jedoch offen.
Bei Shibuya wird eine Technologie verwendet, um anpassbare Seherlebnisse zu liefern, sowie “dynamische Credits” für jede Episode, die die Top-Produzenten für jeden Film über eine Art Live-Updating-Rangliste zeigen.
Die Finanzierung von Filmen über NFT-Verkäufe ist kein völlig neues Konzept, aber die zusätzliche Interaktivität und die spielerischen Elemente zeichnen Shibuya aus. Abgesehen von den potenziellen Anreizen könnten Shibuyas NFTs auch als On-Chain-Credits dienen – eine Möglichkeit für Geldgeber zu beweisen, dass sie dazu beigetragen haben, ein Projekt zum Leben zu erwecken, sollte es in Zukunft Erfolg haben.
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