Der Rechtsstreit zwischen den US-Regulierungsbehörden und Ripple zieht in der Kryptobranche viel Aufmerksamkeit auf sich. So wird dem Unternehmen vorgeworfen, nicht registrierte Wertpapiere verkauft zu haben. Der Ausgang dieser Auseinandersetzung könnte für das künftige Vorgehen der SEC ausschlaggebend sein.
Einem Artikel des San Francisco Examiner vom 15. Februar zufolge ist die juristische Auseinandersetzung mit Ripple mittlerweile zu einem nervenaufreibenden Wartespiel für einen Großteil der Kryptoindustrie geworden.
Ripple vs. SEC: Ein entscheidender Moment für die Kryptowirtschaft
Im Dezember 2020 verklagte die SEC Ripple unter dem Vorwurf, die eigene Kryptowährung XRP im Wert von rund 1,4 Milliarden US-Dollar als nichtregistriertes Wertpapier verkauft zu haben. Das Unternehmen hingegen behauptet, der hauseigene Token sei kein Wertpapier, da er die Anforderungen des Howey-Tests nicht erfülle.
CEO Brad Garlinghouse erwartet, den Fall bis zum Sommer zu gewinnen, was für die Art und Weise, wie die SEC die Durchsetzung von Vorschriften regelt, maßgebend sein könnte. So meinte die Analystin Rebecca Wettemann:
“Der Ausgang dieses Verfahrens wird die Richtung und den Ton dafür vorgeben, wie die USA Kryptowährungen in Zukunft regulieren.”
Fintech-Analystin von Moor Insights & Strategy, Melody Brue, kritisierte wiederholt, dass es keine Klarheit oder Anleitung seitens der SEC gibt:
“Gensler erfindet die Regeln zur Regulierung von Kryptowährungen nach eigenem Belieben. Das Ergebnis dieses Verfahrens wird daher wegweisend für die Zukunft sein.”
Obendrein bezeichnete Stuart Alderoty, Chief Legal Officer von Ripple, den SEC-Vorsitzenden Anfang dieser Woche als politische Belastung. Mit dieser Ansicht scheint er nicht allein zu stehen: Viele Führungskräfte und Experten der Kryptoindustrie äußerten sich ähnlich.
Sollte Ripple allerdings eine Niederlage erleiden, könnte dies schockierende Folgen für die US-Kryptoindustrie nach sich ziehen. Höchstwahrscheinlich wäre jeder andere digitale Vermögenswert einem ähnlichen Schicksal ausgesetzt. Investitionen und Innovationen würde ins Ausland getrieben und die Anleger einem Risiko ausgesetzt, welches die Regulierungsbehörden gerade eigentlich zu verhindern versuchen.
Letztes Jahr meinte Brad Garlinghouse sogar, sollte Ripple den Fall verlieren, würde er die USA verlassen.
SEC-Krieg gegen Krypto geht weiter
Bei der Verfolgung von Kryptounternehmen scheint Gary Genslers Behörde unerbittlich. Wie CNBC am 15. Februar berichtete, schlug die SEC neue Regeln zur Definition von Kryptofirmen als Verwahrer von Kundenvermögen vor.
Die vorgeschlagenen Änderungen am Bundesgesetz würden von den Verwahrern verlangen, bestimmte bundes- oder einzelstaatliche Registrierungen sicherzustellen bzw. aufrechtzuerhalten.
Die daraus folgenden Komplikationen beim Erhalt einer behördlichen Genehmigung für Kryptoprodukte würden die Branche zusätzlich ausbremsen.
Wie auch andere Fälle zeigen, scheint die SEC dieses Jahr der gesamten Kryptobranche den Krieg erklärt zu haben. Mit der Einstufung von Staking und Stablecoins als Wertpapiere könnte die Behörde jedoch über ihr Ziel hinaus geschossen sein.
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