Die Schweizer Banken UBS, PostFinance und Sygnum haben erstmals eine rechtlich bindende Zahlung über eine öffentliche Blockchain abgewickelt.
Das Experiment nutzte sogenannte Deposit Tokens, die Bankeinlagen digital abbilden und für Transaktionen zwischen unterschiedlichen Banken einsetzbar sind.
Schweiyer Banken wickeln erste verbindliche Blockchain-Transaktion ab
Laut einem Reuters Artikel vom 16. September haben die drei großen schweizer Banken UBS, PostFinance und Sygnum am 16. September 2025 die erste rechtlich bindende Blockchain-Transaktion durchgeführt. Diese führten sie im Rahmen einer Studie der Swiss Bankers Association in der Schweiz durch.
SponsoredZiel war die Durchführung von Interbankenzahlungen und die Erprobung automatisierter Prozesse mithilfe von Smart Contracts. Dabei nutzten sie Deposit Token, also tokenisierten Bankeinlagen, auf einer öffentlichen Blockchain. Thomas Frei, Leiter für Produktinnovation bei der Sygnum Bank, erklärte:
„Unsere tokenisierten Einlagen können bankenübergreifend genutzt werden, was es bisher so noch nicht gab.“
Ein zweites Testszenario umfasste ein escrow-ähnliches Verfahren, bei dem Deposit Tokens gegen tokenisierte reale Vermögenswerte ausgetauscht wurden. Bei einem solchen Verfahren müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, bevor eine Transaktion ausgeführt werden kann. Die Abwicklung erfolgte automatisch über Smart Contracts, was eine sichere und transparente Durchführung garantierte.
Das Projekt zeigte, dass solche Transaktionen bankenübergreifend und rechtlich bindend umgesetzt werden können.
Gleichzeitig wurde bestätigt, dass Interoperabilität zwischen klassischen Bankeinlagen und öffentlichen Blockchain-Netzwerken technisch möglich ist.
Deposit Token als Alternative zu Stablecoins
Die Swiss Bankers Association hatte die Studie initiiert, um das Potenzial von Deposit Token im Zahlungsverkehr zu untersuchen.
Bisher beschränkten sich vergleichbare Tests meist auf private Netzwerke, während die Nutzung öffentlicher Blockchains regulatorische und technische Herausforderungen mit sich bringt.
Vor diesem Hintergrund gilt die Studie als Meilenstein, da sie eine Alternative zu Stablecoins aufzeigt und neue Perspektiven für den digitalen Zahlungsverkehr eröffnet. Offen bleiben Fragen zur Skalierbarkeit und zur Integration in bestehende Systeme, bevor eine Markteinführung erfolgen kann.