Die Krypto-Branche kämpft hart gegen die Vorwürfe, Geldwäsche zu erleichtern. Die letzte Vollstreckungsmaßnahme der US-Wertpapieraufsichtsbehörde (SEC) hingegen verdeutlicht, wie weit verbreitet Geldwäsche und der Mangel an Schutzmaßnahmen bei den angesehensten und mächtigsten Finanzinstituten sind.
So verhängte die Securities and Exchange Commission (SEC) erst kürzlich eine Geldstrafe in Höhe von 25 Millionen US-Dollar gegen DWS Investment Management Americas, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank. Ein Vorwurf der Anklage lautete, keine angemessenen Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung (AML) getroffen zu haben. In einer weiteren Anklage wird der DWS vorgeworfen, ungenaue Angaben zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Praktiken (ESG) gemacht zu haben.
SEC verklagt Deutsche Bank Tochter wegen mangelhafter Geldwäscherichtlinien
Laut einer Erklärung der SEC machte sich die DWS nicht nur eines passiven Versagens schuldig. Sie hat es nicht nur versäumt, ein sorgfältiges AML-Programm zu entwickeln.
Vielmehr wirft die Behörde der DWS vor, keine die von ihr beratenen Investmentfonds dazu veranlasst zu haben, ein vernünftig konzipiertes AML-Programm zu entwickeln und zu implementieren. Allerdings schreiben dies der Bank Secrecy Act und die Regeln des Financial Crimes Enforcement Network vor.
In der Erklärung zitiert die Behörde Gurbir S. Grewal, Direktor der Abteilung für Durchsetzung der SEC, der die Versäumnisse der DWS bei der Einhaltung der Vorschriften anprangert. Grewal zufolge versagte die DWS bei einer ihrer grundlegendsten Pflichten. Nämlich zu gewährleisten, dass die von ihr beratenen milliardenschweren Investmentfonds über AML-Programme verfügen, die ihre spezifischen Profile und operativen Risiken berücksichtigen.
Die Einrichtung solcher Programme liegt nicht nur im Interesse der Fonds, sondern ist auch eine strenge gesetzliche Vorschrift. Grewal erklärte dazu:
“Entscheidend ist, dass diese AML-Verpflichtungen von den Investmentfonds verlangen, individuelle Programme zur Aufdeckung und Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung einzurichten und umzusetzen.”
Für diese AML-Versäumnisse und die separate ESG-Fehlberichterstattung muss die DWS eine Geldstrafe in Höhe von 25 Millionen US-Dollar zahlen.
Nach Krypto-Scam: Deutsche Bank erntet negative Schlagzeilen
Die Deutsche Bank beschäftigt sich seit mindestens 2020 mit der Idee, ein Unternehmen zur Verwahrung digitaler Vermögenswerte zu gründen. Laut einem Bloomberg-Artikel vom Februar 2023 erwägt die Bank den Anteilskauf von zwei in Frankfurt ansässigen Unternehmen, die im Bereich der Anlage Handel mit digitalen Vermögenswerten tätig sind.
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Zum jetzigen Zeitpunkt gilt die Bank jedoch noch nicht als großer Akteur auf dem Krypto-Markt. Darüber hinaus machen die Verstöße der DWS deutlich, dass Geldwäsche vor allem ein Problem außerhalb der Krypto-Branche ist.
Der Schritt der SEC gegen die DWS ist die zweite peinliche Entwicklung innerhalb weniger Tage, in die eine aktuelle oder ehemalige Tochtergesellschaft der Deutschen Bank verwickelt ist.
Erst letzte Woche bekannte sich der ehemalige Investmentbanker der Deutschen Bank, Rashawn Russell, schuldig, Kundengelder veruntreut zu haben. Er versprach den Opfern, für diese in Kryptowährungen zu investieren.
Auch wenn Russell sich kooperativ zeigt, muss er mehr als 1,5 Millionen US-Dollar an Entschädigung zahlen. Bei Verurteilung drohen ihm zudem bis zu 30 Jahre Gefängnis.
Die Reputationsprobleme eines der größten Finanzunternehmen der Welt scheinen sich zu verstärken. Nur die Zeit wird zeigen, ob die Deutsche Bank den Glauben und das Vertrauen der Anleger:innen bewahren kann, während sie eine größere Position innerhalb der Krypto-Branche anstrebt.
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