Martin Schlegel, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hält Krypto-Assets für überbewertet und riskant. Er sieht Bitcoin und Co. trotz ihres Wachstums als Nischenphänomen. Die SNB bleibt dem Bargeld treu und plant einen digitalen Franken nur für Finanzinstitute.
Schlegel sieht zudem Kryptowährungen oft kritisch im Zusammenhang mit kriminellen Aktivitäten.
Krypto als Nischenphänomen
Schlegel betonte, Kryptowährungen blieben trotz ihres enormen Wachstums in den letzten Jahren ein Nischenphänomen.
“Bitcoin und weitere Kryptowährungen sind über die letzten Jahre enorm gewachsen. Trotz ihres Wachstums bleiben sie ein Nischenphänomen.”
Martin Schlegel
Er warnte die Zuhörer vor den Risiken, die mit Investitionen in Krypto verbunden sind, besonders aufgrund ihrer Volatilität. Außerdem kritisierte er den hohen Energieverbrauch und die Verbindung zu kriminellen Geschäften – Argumente, die häufig von Zentralbankern vorgebracht werden.
Aus all diesen Gründen hält Schlegel den Einsatz von Krypto-Assets als Zahlungsmittel für ungeeignet. Bei den Zentralbanken besteht oft die Sorge, von Kryptowährungen wie Polygon verdrängt oder entmachtet zu werden. Erst im Oktober warnte Andrew Bailey, Chef der englischen Zentralbank, vor Kryptowährungen.
Bailey forderte die rasche Einführung einer digitalen Zentralbankwährung, um die weitere Ausbreitung von Kryptowährungen einzudämmen. Ob dieser Ansatz erfolgversprechend ist, bleibt abzuwarten. Polygon als Layer-2-Lösung auf Ethereum-Basis versucht zwar, die Skalierungsprobleme zu lösen.
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Digitaler Franken statt allgemeiner CBDC
Der schweizerische Ökonom Schlegel scheint von einem ähnlichen Konzept überzeugt zu sein. Anders als sein britischer Kollege will der 48-Jährige jedoch keine generell verfügbare digitale Zentralbankwährung herausbringen. Stattdessen soll ein digitaler Franken den Finanzinstitutionen vorbehalten bleiben.
Eine auf Institutionen ausgerichtete CBDC gibt Banken die Möglichkeit, Gelder untereinander schneller zu verschieben. Die Verwaltung von Liquidität gestaltet sich so einfacher. Zudem besteht die Möglichkeit eines internationalen Netzwerks, das grenzüberschreitende Zahlungen, auch für Endkunden, vereinfachen könnte.
Obwohl Schlegel Krypto-Assets für ihren angeblich illegalen Nutzen kritisierte, betonte er, die Anonymität von Bargeld sei ein Vorteil.
“Es ist unmöglich, sich die Schweiz ohne Bargeld vorzustellen. Bargeld ist ein beliebtes Zahlungsmittel und wird es auch in Zukunft bleiben.”
Martin Schlegel
SNB bleibt dem Bargeld treu
Deshalb kündigte die Zentralbank einen Wettbewerb an, in dessen Rahmen Gestaltungsvorschläge für neue Banknoten angenommen werden. Eine Abstimmung soll 2025 stattfinden, und 2026 will die SNB der Öffentlichkeit die Gewinner vorstellen. Die Einführung der neuen Banknoten ist für 2030 geplant. Zuletzt hatte man von 2016 bis 2019 aktualisierte Geldscheine eingeführt.
Besonders interessant ist, dass Schlegel trotz seiner Kritik an Kryptowährungen die Vorteile der Anonymität von Bargeld hervorhebt. Während er digitale Währungen wie Polygon wegen ihrer angeblich illegalen Verwendung kritisiert, bleibt er dem traditionellen Bargeld gegenüber positiv eingestellt.
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