Michael Saylor, Mitbegründer und Ex-CEO der Softwarefirma MicroStrategy, wird vom District of Columbia verklagt. Der Staatsanwalt Karl Anthony Racine kündigte die News auf Twitter an.
Laut dem Staatsanwalt Racine lebte der Bitcoin-Maximalist Michael Saylor “mehr als ein Jahrzehnt” in Washington DC und versäumte es dort in dieser Zeit Einkommensteuer zu bezahlen.
Angeblich unterstützte die Firma MicroStrategy Saylor dabei, die Steuerhinterziehung zu verschleiern. Deswegen ist das Unternehmen Teil des Rechtsprozesses.
Bei der Klage handelt es sich um den ersten Fall, der unter den kürzlich geänderten False Claims Act des US-Bundesstaates Washington fällt. Dieser soll “Whistleblower einen Anreiz dazu geben, Einwohner anzuzeigen, die unsere Steuergesetze durch falsche Angaben zu ihrem Wohnsitz umgehen”, erklärte Recine. Damit deutet er an, dass Saylor durch einen Whisteblower aufgeflogen sein könnte.
Der False Claims Act belohnt Whistleblower finanziell für die Lieferung von Informationen. Dazu heißt es im US-Gesetz:
“Whistleblower können für die vertrauliche Aufdeckung von Betrug, der zu einem finanziellen Verlust für den Bundesstaat führt, belohnt werden. Unter der Voraussetzung, dass die Informationen zu einer erfolgreichen Strafverfolgung führen, erhalten Hinweisgeber eine verbindlich vorgeschriebene Belohnung von 15 % bis 30 % der eingenommenen Gelder.”
Laut einem News-Artikel von Washingtonian hatte Michael Saylor im Jahr 2000 ein Vermögen von rund 7 Milliarden US-Dollar. Der heutige Bitcoin-Enthusiast wurde damals (im Alter von 35 Jahren) als “reichste Person in Washington” bezeichnet.
In einem weiteren Meldung warnte der Generalstaatsanwalt die Bürger des Staates und deren Arbeitgeber vor den Konsequenzen, die ihnen bei der Steuerhinterziehung wahrscheinlich drohen werden:
“Wenn Sie alle Vorteile des Lebens in unserer großartigen Stadt genießen und sich gleichzeitig weigern, Ihren gerechten Anteil an Steuern zu zahlen, werden wir Sie zur Rechenschaft ziehen.”
Michael Saylor und die Bitcoin-Strategie von MicroStrategy
Michael Saylor ist schon seit langem ein Bitcoin-Befürworter. Im Oktober 2020 gab Saylor an, 17.732 Bitcoin zu besitzen, die er für unter 10.000 US-Dollar pro Coin gekauft hatte. Die Bitcoin sind zum aktuellen Kurs gerechnet rund 359 Millionen US-Dollar wert.
Das Unternehmen MicroStrategy, das Saylor im Jahr 1989 mitbegründete und jahrelang als CEO leitete, investierte ebenfalls massiv in Bitcoin. Die Softwarefirma kaufte die Kryptowährung sogar während des Bullenmarktes 2021 weiter ein und hält derzeit 129.699 BTC (Stand: 28. Juni 2022).
Bei der letzten Konferenz über die Quartalsergebnisse erklärte MicroStrategy, dass Michael Saylor von seiner Position als CEO zurücktritt und eine neue Rolle als Executive Chairman erhält. Saylor wird sich in Zukunft auf die Bitcoin-Akquisitionsstrategie und andere damit verbundene Bitcoin-Initiativen konzentrieren.
Des Weiteren gab MicroStrategy während der Konferenz bekannt, rund 1 Milliarde US-Dollar wegen des rückläufigen Krypto-Marktes verloren zu haben. Michael Saylor bezeichnete diesen Verlust jedoch als einen “großen Gewinn”.
Nach den News über die aktuelle Klage gegen Saylor fiel der Kurs der MicroStrategy-Aktie um über 6 %.
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