#Tilonomics: Twitter Männliche marktradikale, libertäre und rechte Minderheit macht sich über Jung lustig
Als Reaktion auf die ökonomischen Thesen Jungs tauchte bei Twitter der Hashtag #Tilonomics auf und erreichte Trendstatus. Die Aussichten darauf, dass die EZB Geld drucken soll, stieß viele User sauer auf.
Die Twitter-Community scherzte mit abstrusen Vergleichen über Jungs Veständnis von Wirtschaft.#Tilonomics
— Gustav Ferber (@FerberGustav) April 4, 2020
Im Sozialismus werden auf lange Sicht alle zu Millionären, da die Geldscheine immer mehr Nullen bekommen => Sozialismus führt zu mehr Gerechtigkeit
#Tilonomics ist, wenn eine Gurke entscheiden darf, was man fürs Gurken ernten bekommen sollte
— Commander Hardcore (@Rumsdibumsdi) April 4, 2020
Jung, der für seine ökonomisch sehr weit links stehende Haltung bekannt ist, trat in seinem Interview mit Bofinger für ein bedingungsloses Grundeinkommen, sowie die Umstellung auf eine sozialistische Produktionsweise für den Klimaschutz ein. Wie genau diese Produktionsweise aussehen soll, konnte der Journalist und Podcaster allerdings nicht näher benennen. Jedenfalls konnte sein Interviewpartner der leicht unbeholfen wirkenden Kapitalismuskritik nichts abgewinnen. Auch die Twitter-Community war nicht überzeugt.Mehr Käse = mehr Löcher
— Simon (@SimonRhnr) April 4, 2020
Mehr Löcher = weniger Käse
=> Mehr Käse = weniger Käse#Tilonomics
Hey, lasst uns den Klimawandel doch bekämpfen, indem wir die Wirtschaft dauerhaft so runterfahren, wie jetzt während der Corona-Pandemie.#Tilonomics pic.twitter.com/XMz0AMXOA1
— Blitz Kid ⚡🎵 (@Phrasenpruefer_) April 4, 2020
Leistungslose Mieteinnahmen sind purer #Menschenhass, aber Bedingungslose #Grundeinkommen sind der Weg zum #Weltfrieden #tilonomics
— Roman Richter (@romarich2) April 4, 2020
Tilo Jung spaltet die Gemüter
COVID-19, sowie die dadurch drohende Wirtschaftskrise, hat offenbar noch einmal Öl in das Feuer der Meinungsverschiedenheiten zwischen dem marktliberalen und dem sozialistischen Lager gegossen. Einige Twitter-User sprangen Jung mit scharfen Worten zur Seite. Darunter befand sich auch Daniel Kerekeš, Kreissprecher der LINKE Essen. Dieser nannte die Vertreter der marktliberalen Seite “Menschenhasser”.Haben die ganzen Neocons, Menschenhasser und Marktextremisten grad nen Clown gefrühstückt oder ne Überdosis von Friedman, Hayek & Co geschluckt? Würde zumindest deren umnachteten geistigen Zustand und die Tweets erklären. #tilonomics
— Daniel Kerekeš (@_danielkerekes) April 3, 2020
Leider finden sich unter den Tweets der Gegenseite von #Tilonomics keine Argumente, die über eine Ad-Hominem-Attacke hinausgehen, dafür einige kreative Wortschöpfungen:Unter dem Hashtag #Tilonomics machen sich gerade reihenweise Hayek-Jünger und andere FDP-Gestalten über @TiloJung lustig. Ich weiß nicht warum, aber gegen Marktradikale bin ich in der Regel solidarisch — deren "Lösungen" waren schon vor der #Coronakrise keine.
— Sascha Kersken (@theNeo42) April 3, 2020
Die Debatte um unsere Produktionsweise wird nach den radikalen Thesen von Tilo Jung erbitterter denn je geführt. SchokoMania (@Lord_Schoko) bringt es auf den Punkt:#Tilonomics ist ja wohl an Kartoffeligkeit nicht zu überbieten.
— Aerosole mio (@thatmeansnothin) April 4, 2020
Jubel auf der einen Seite, Buhrufe auf der anderen.
— 🍫 All Elite Schoko @🏠📡💻 (@Lord_Schoko) April 4, 2020
Ist @TiloJung damit jetzt sowas wie der John Cena des Journalismus? 🤔 #Tilonomics pic.twitter.com/NADnGuYYrg
Einigkeit über verfehlte Geldpolitik
In dem Interview spracht Bofinger über mögliche Finanzhilfen, welche Unternehmen hauptsächlich durch Kredite zur Verfügung stehen sollen. Jung befürchtete, dass dies eine Fortsetzung der “Politik der schwarzen Null” sein könnte. Auch zu diesem Thema gab es unter #Tilonomics einen heißen Take:Man kann Marktliberalen wohl vieles vorwerfen, aber nicht mangelnden Realitätssinn. Das Ausmaß der verfehlten Politik der letzten zehn Jahre geht allerdings über die hohe Staatsverschuldung weit hinaus. Mit ihrer Niedrigzinspolitik hat die Europäische Zentralbank (EZB) eines geldpolitischen Mittels bedient, welches eigentlich zur kurzfristigen Überbrückung von Krisen, wie der derzeitigen Coronavirus-Pandemie, vorbehalten sein sollte. Darüber herrscht in beiden ökonomischen Lagern weitgehend Einigkeit. Nun, da die Anleihezinsen der EZB bereits bei Null liegen, hat sie nicht mehr viele Möglichkeiten, um der Krise entgegenzusteuern. Vermutlich wird sie wohl nicht darum herumkommen, Geld zu drucken, was Europa in eine starke Inflation treiben könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln werden. Richtigstellung: In diesem Artikel wurde der Hashtag #Tilonomics mit dem Inteview Tilo Jungs mit Peter Bofinger in Zusammenhang gebracht. Wie Jung BeInCrypto gegenüber bekanntgab, war dieses Interview NICHT der Auslöser dafür, dass der Hashtag viral ging. Wir möchten weiterhin betonen, dass es NICHT die gesamte Twitter-Community war, die sich über ihn lustig machte, sondern eine ausschließlich männliche, marktradikale, libertäre und rechte Minderheit. https://twitter.com/TiloJung/status/1246504829658243081Nennt mich rechthaberisch, aber können mir auch die Sozialisten da draußen mal nachträglich zustimmen, dass die schwarze Null in Boomzeiten sinnvoll ist, um in der Krise Körner im Tank zu haben.
— freimuetig (@freimuetig) April 4, 2020
Oder übersehe ich etwas? #Tilonomics
Haftungsausschluss
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.