Laut den am 13. Juni veröffentlichen Verbraucherpreisdaten geht die Inflationsrate in den USA erneut weiter zurück. Andere offiziellen Daten sprechen für einen ähnlichen Trend in der EU. Doch wie wirkt sich die scheinbar rückläufige Inflation auf den Kurs von Bitcoin und Co. aus?
Inflationskennzahlen rückläufig: Gute News für Bitcoin?
Der Verbraucherpreisindex (Consumer Price Index) ist ein Mittel, um die Inflationsrate zu messen. Dafür erstellen Analysten und Analystinnen einen Warenkorb, der das Konsumverhalten eines normalen US-Bürgers abbilden soll. Diese Messmethode wird zwar von vielen Experten und Expertinnen kritisiert – schließlich wird die Geldmengenerhöhung an sich nicht direkt miteinbezogen. Dennoch gelten die CPI-Daten als offiziell anerkannter Maßstab für die Entwicklung der Inflation.
Am 13. Juni veröffentlichte das US Bureau of Labour Statistics die neusten CPI-Daten: Mit 4 % ist die jährliche Teuerungsrate etwas geringer (4,1 %) als prognostiziert. Des Weiteren geht die US-Inflationsrate (im Vergleich zum Vormonat) damit seit 11 Monaten immer weiter zurück. Und auch in der Eurozone lässt sich laut den offiziellen Daten ein rückläufiger Trend beobachten, wie folgende Grafik zeigt:

Wie bei den Veröffentlichungen wichtiger ökonomischer Daten typisch, reagierten der Bitcoin Kurs und die Aktienindizes kurzfristig mit einer hohen Volatilität. Kurz vor der Veröffentlichung stieg der BTC Preis auf 26.200 US-Dollar an und korrigierte dann jedoch auf 25.700 US-Dollar. Der SP 500, einer der größte US-Aktienindizes, stieg nach der Veröffentlichung sogar weiter an und eröffnete den Tag mit einem deutlich höheren Eröffnungskurs.

Die niedrigeren Inflationszahlen könnten sich trotz der kurzfristigen Preisentwicklung insgesamt positiv auf den Bitcoin Kurs auswirken. Schließlich signalisieren sie, dass die Geldpolitik der Zentralbanken wirkt – und möglicherweise eine baldige Lockerung der Geldpolitik bevorsteht. Die mögliche Folge: Sinkende Leitzinsen und frisches Geld für die Kapitalmärkte.
Krypto-Community wartet gespannt auf Zinsentscheid der FED
Mit steigenden Zinsen nimmt nämlich auch die Attraktivität von risikoreichen Assets – wie beispielsweise Bitcoin oder Aktien – ab. Schließlich erhalten Investorinnen und Investoren die Chance, risikofrei einen Ertrag auf ihr Kapital zu erhalten. Vor allem in wirtschaftlich turbulenten Zeiten entscheiden sich viele Investierenden lieber für die (höheren) Anleihe-Renditen, anstatt auf die Dividenden von (sinkenden) Aktien zu setzen.
Gleichzeitig wird es durch steigende Zinsen auch schwieriger bzw. teurer, Geld für Investments zu erhalten. Dadurch schrumpft das Kapital, das in risikoreiche Assets fließt, ebenfalls weiter. Analog dazu wirkt sich eine Lockerung der Geldpolitik positiv auf Risk-Assets aus.
Die Krypto-Community wartet daher gespannt auf die nächste Leitzinsentscheidung der US-Notebank FED. Letztere gibt am 14. bzw. 15. Juni (2 Uhr Deutscher Zeit) die nächste mögliche Leitzinserhöhung oder sogar eine Pausierung der Zinserhöhungen bekannt. Prognosen zufolge soll die FED die Leitzinserhöhungen nach über einem Jahr mit über 80 % Wahrscheinlichkeit aussetzen.
Letzteres wäre daher ebenfalls ein Signal für den Markt, das Anleger:innen positiv stimmen könnte. Kurz- bis mittelfristig sind daher in diesem Fall weitere Kurssteigerungen auf den Aktien- und Krypto-Märkten plausibel.
Bitcoin: Inflation ist langfristig bullisch
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Zentralbanken die Inflation tatsächlich in den Griff bekommen haben. Schließlich fand vor der Corona-Pandemie eine drastische Erhöhung der Geldmenge statt. Sowohl die FED als auch die EZB haben die Geldmenge durch Asset-Käufe und andere Maßnahmen in den letzten Jahren fast verdoppelt. Eine weitere Verschärfung der Geldpolitik ist daher durchaus denkbar, falls das frisch gedruckte Geld zu schnell in die Märkte fließt.

Darüber hinaus müssen die Regierungen auch mit einer immer schneller steigenden Verschuldung kämpfen. Da Geld im Fiatgeldsystem durch Kredit entsteht, steigt die Geldmenge mit zunehmenden Schulden weiter an. Erst kürzlich reichte die US-Regierung daher einen Antrag ein, um die Schuldenobergrenze auszusetzen – und sich so noch mehr Zeit zu verschaffen.
Viele Expertinnen und Experten, wie beispielsweise der Bitmex-Gründer Arthur Hayes, bleiben deswegen langfristig bullisch auf Bitcoin. Dieser rechnet damit, dass die Notenbanken 2024 gezwungen sein werden, große Mengen an neuem Geld (=Schulden) zu erschaffen – und die Inflationsrate erneut zunimmt.
Bitcoin, eine dezentrale und deflationäres Form des Geldes, könnte daher als Wertaufbewahrungsmittel und Inflationsschutz fungieren und langfristig an Attraktivität gewinnen. Ob oder wie sich die Kryptowährung in dieser Hinsicht durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.
Dennoch bietet die von Satoshi Nakamoto geschaffene Kryptowährung das Potenzial, sich vor den Gefahren des aktuellen Geldsystems zu schützen – und sogar ein eigenständiges und unabhängiges Geld- und Wertesystem zu schaffen.
Dies sind zwei der Hauptgründe, weshalb viele Mitglieder Krypto-Community daran arbeiten, die Vision von Satoshi Nakamoto Realität werden zu lassen – und noch tiefer in das Bitcoin Rabbit Hole einzutauchen.
Folge uns für noch mehr Informationen rund um Krypto auf:
Twitter oder tritt unserer Gruppe auf Telegram bei.
Haftungsausschluss
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.
