In einem kürzlich veröffentlichten Artikel behauptet das Wall Street Journal, die US-Behörden hätten die Anonymität von Bitcoin zunichtegemacht. Allerdings ist Bitcoin pseudonym, nicht anonym – ein Punkt, den Enthusiasten oft betonen.
In dem Bericht ging es um einen 3,4 Milliarden US-Dollar schweren Kryptobetrug, der einem gewissen James Zhong zugeschrieben wurde.
Ist die Anonymität von Bitcoin nun ade?
Nur weil die Bundesbehörden einen Betrugsversuch von Zhong aufdecken konnten, ist nicht gleich die Privatsphäre des Netzwerks gefährdet.
Die fälschliche Überzeugung der Öffentlichkeit, Bitcoin sei anonym, ist der Branche schon lange ein Ärgernis. Schließlich glauben viele deshalb, die Kryptowährung sei nichts weiter als ein Instrument für Kriminelle. Möglicherweise war dies jedoch nur eine unglückliche Wortwahl der Nachrichtenagentur. Dennoch, die Idee, Bitcoin sei anonym, ist längst widerlegt.
Vielmehr ist Bitcoin pseudonym und bietet keine vollständige Privatsphäre, wie Monero und andere Privacy Coins es tun. In der Tat ist der Vermögenswert rückverfolgbar, obgleich es zugegebenermaßen ein wenig Mühe kostet, jemanden zu identifizieren. Das Wachstum des Marktes sowie das Aufkommen immer ausgefeilterer Tools und Verfahren vereinfachen diesen Prozess jedoch ständig.
Zhong war ein 22-jähriger Student als er eine Sicherheitslücke beim nicht mehr existenten Dark Web Marktplatz Silk Road entdeckte und den Diebstahl beging. Um seine Spuren zu verwischen, verschob er die Gelder über acht Jahre hinweg häufig über mehrere Konten und wurde schließlich dennoch entdeckt.
Die Idee nachverfolgbarer, digitaler Spuren gab es in dem Space schon immer, Bitcoin war nie anonym. Heute ist es nur wesentlich einfacher als damals, diese Spuren aufzudecken. Insbesondere mit den Angeboten von Unternehmen wie Chainalysis.
Bitcoin ist pseudonym, nicht anonym
Bitcoin ist pseudonym, das betonen Krypto-Befürworter immer wieder gerne. Wallet-Adressen sind lediglich Pseudonyme für die Nutzer:innen und können daher auch als verdächtig gekennzeichnet werden. Auf diese Weise ist es durchaus möglich, die Identität einer Person zurückzuverfolgen.
Jedoch gibt es auch Möglichkeiten, diese Pseudonymität zu überwinden, nämlich durch die Verwendung von Bitcoin-Mixern. Die US-Regierung ist sich dessen bewusst und hat daher einiges daran gesetzt, diese Mixer zu verbieten.
Eigentlich sind Blockchains jedoch perfekt, um Beweise zu speichern. Schließlich sind die im Hauptbuch gespeicherten Informationen unveränderlich und bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgbar.
Auch andere Medien kritisieren den Bericht
Dieser Bericht tauchte auf, kurz nachdem die New York Times über den Energieverbrauch der Bitcoin Mining Industrie berichtete. Das Blatt versuchte sogar die Emissionen und den Energieverbrauch zu schätzen, allerdings waren Brancheninsider nicht mit der Methodik zufrieden.
Ein großer Teil der Krypto-Community kritisiert noch immer die Art und Weise, wie Mainstream-Medien die Krypto-Anlageklasse untersuchen und darüber berichten. Dieses Problem dauert bereits Jahre an und den Enthusiasten dieser Branche ist viel daran gelegen, dass die Mainstream-Medien diese Technologie besser verstehen.
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