Nach dem Crash des Stablecoin TerraUSD (UST), tauchten Fragen über die Zukunft der von Luna Foundation Guard (LFG) gehaltenen Bitcoin auf. Um die Dollar-Anbindung aufrechterhalten zu können, muss der Stablecoin durch Bitcoin gestützt werden.
Für Do Kwon, CEO von Terraform Labs (TFL), stellt die zweite Maiwoche eine Tragödie dar. Terraform Labs ist die Entität hinter dem Terra Layer 1 Projekt, dem nativen Token LUNA sowie dem algorithmischen Stablecoin UST.
Luna Foundation Guard ist eine gemeinnützige Organisation, die das Wachstum des Terra-Ökosystems unterstützt. Kürzlich gab die Luna Foundation Guard bekannt, Bitcoin und andere Kryptowährungen im Wert von bis zu 10 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Diese solle als Reserve für den UST-Stablecoin dienen und die Stabilität sicherstellen. Zwischen Januar 2022 und Mai 2022 kaufte die LFG 80.394 Bitcoin im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar.
Larry Cermak, der Vice President of Research von The Block, sagte am 16. Mai 2022, dass in allen Dokumenten von Terra Informationen über institutionelle Anleger auftauchten.
“Bitcoin-Reserven werden speziell angeschafft, um am Einsatz festzuhalten, nicht als Treasury für den Fall, dass der Einsatz scheitert.”
Nachverfolgung der Bitcoin Reserven von LFG
In diesem Zusammenhang teilte das Blockchain Analytik Unternehmen Elliptic die Bemühungen beim Versuch den genauen Fluss der Bitcoin Reserve der LFG nachzuvollziehen.
Nachdem der UST-Stablecoin begonnen hatte, die Bindung an den US-Dollar zu verlieren, kündigte die LFG am 9. Mai an, Bitcoin Reserven zu verkaufen und UST zu kaufen, um die Dollar-Anbindung aufrechtzuerhalten. Am 10. Mai leerte die LFG dann eine weitere Adresse. Da der UST Wert jedoch weiter abnimmt, stellt sich die Frage, ob LFG die BTC-Beträge tatsächlich zur Stützung von UST nutzte.
Bitcoin Reserven fließen an Gemini und Binance
Am 9. Mai gab die LFG bekannt, dass sie Bitcoin im Wert von 750 Millionen US-Dollar an eine Kryptobörse verleihen wird. Dies sollte Over-the-Counter geschehen und zum Schutz des UST Stablecoins beitragen. Do Kwon bestätigte, dass die LFG nicht die Absicht hat, Bitcoins zu verkaufen. Das Ziel sei viel mehr das Kapital in die Hände von Market Makern zu legen, um die Dollar-Anbindung des UST Stablecoins zu sichern.
Etwa zur gleichen Zeit wurden 22.189 Bitcoin im Wert von 750 Millionen US-Dollar von der Bitcoin Adresse der LFG an eine neue Adresse gesendet. Später am Abend berichtete Elliptic, dass weitere 30.000 BTC im Wert von 930 Millionen US-Dollar von der LFG Wallet an die gleiche Bitcoin Adresse gesendet wurden.
So wurden innerhalb weniger Stunden alle 52.189 Bitcoins im Gegenwert von 1,68 Milliarden US-Dollar auf ein Konto der Kryptobörse Gemini überwiesen. Das in den USA ansässige Unternehmen gehört den Zwillingsbrüdern Cameron und Tyler Winklevoss.
Laut Elliptic sei es nicht möglich, die Vermögenswerte weiterzuverfolgen und festzustellen, ob LFG die Bitcoin wirklich zur Stabilisierung von UST genutzt hat. In der Zwischenzeit wurden die verbliebenen 28.205 Bitcoin der LFG Reserve auf ein Konto der Kryptobörse Binance gesendet, die Changpeng “CZ” Zhao leitet.
“Auch hier ist es nicht möglich festzustellen, ob diese Vermögenswerte verkauft oder auf eine andere Wallet übertragen wurden. Parteien, die versuchen, ihre Verluste aufgrund ihres UST Engagements auszugleichen, könnten daran interessiert sein, festzustellen, ob diese Bitcoins an den Kryptobörsen gehalten werden”, erklärte Elliptic.
Anschuldigungen gegen die Zwillinge
Am 11. Mai tweete die Kryptobörse Gemini, dass sie es ablehnen würden, 100.000 Bitcoin an eine große, institutionelle Gegenpartei zu verleihen.
Zuvor bestritten die Investment-Management-Firma Blackrock und der Market Maker Citadel Securities, dass sie der Auslöser des dramatischen Absturzes des UST-Stablecoins seien. Der UST Absturz hatte einen Dominoeffekt auf den nativen Token Luna ausgelöst, der ebenfalls abrutschte.
Die Antwort der beiden Firmen kam, nachdem sich schnell Gerüchte verbreitet hatten, dass Blackrock und Citadel sich 100.000 Bitcoin auf Gemini geliehen hatten, mit dem Ziel, UST zu kaufen und das Terra-Projekt anzugreifen.
Binance Chef zeigt sich enttäuscht gegenüber Terra
CZ, der Gründer und CEO von Binance, verfolgt, was mit dem Terra-Ökosystem geschieht. “Wir haben sie gebeten, das Terra-Blockchain-Netzwerk wiederherzustellen, die neu geminteten Token zu verbrennen und den UST-Anteil zurückzugewinnen. Bisher haben wir überhaupt keine positive oder ausreichende Reaktion erhalten”, schrieb CZ am 13. Mai 2022 auf Twitter.
Am 14. Mai spielte CZ erneut auf das Projekt von Do Kwon an. Er sagte, dass Terras Hard Fork keinen neuen Wert bieten würde und hinterfragt, wo die Bitcoin, die als Reserve dienen sollten, seien.
“Sollten nicht ALLE diese Bitcoins verwendet werden, um zuerst UST zurückzukaufen?”
Bei einer anderen Gelegenheit sagte Do Kwon am 14. Mai 2022, dass er daran arbeite, die Verwendung der von der LFG verwalteten Bitcoin Reserven zu dokumentieren, als der Stablecoin UST seine Bindung an den US-Dollar verlor.
“Bitte haben Sie etwas Geduld mit uns, da unser Team mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigt”, schrieb der “Master of Stablecoin #Luna” auf seinem persönlichen Twitter Account.
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