Die weltgrößte Krypto Börse Binance erwägt, die Geschäftsaktivitäten in Russland vollständig zu beenden. US-Regulierungsbehörden werfen dem Unternehmen vor, mit sanktionierten Banken zu handeln.
In einem Bericht vom 28. August zitiert das Wall Street Journal einen Binance-Sprecher wie folgt:
“Aktuell liegen alle Optionen auf dem Tisch, einschließlich eines vollständigen Rückzugs.”
Binance soll mit sanktionierten Banken gehandelt haben
Wie Binance CEO Changpeng Zhao (CZ) im Zuge der Ankündigung diese Woche erklärte, werde das Unternehmen erst einmal abwarten.
Dem Analysedienst CCData zufolge erreichte das Rubel-Handelsvolumen auf der Binance P2P-Plattform im Juli satte acht Milliarden US-Dollar.
Währenddessen werfen die US-Aufsichtsbehörden der Krypto Börse vor, die Sanktionen gegen Russland nicht einzuhalten.
Binance hingegen behauptet, Handel sowie Peer-to-Peer-Geschäfte mit sanktionierten russischen Banken eingeschränkt zu haben. Am 28. August weitete das Unternehmen die Einschränkungen für den russischen Peer-to-Peer-Handelsdienst sogar noch weiter aus. Laut einer Mitteilung an die lokalen Nutzer:innen können diese jetzt keine Krypto-Token mehr in andere Währungen außer Rubel umtauschen.
Darüber hinaus räumten Sprecher des Unternehmens frühere Compliance-Verstöße ein. Wie sie ergänzten, habe Binance die Vorgehensweisen geändert und meine es mit der Einhaltung der Regeln ernst.
Andere verbreitete Krypto Börsen, wie OKX, sind weiterhin in Russland tätig, wurden allerdings nicht von US-Politikern ins Visier genommen.
US-Senatorin Elizabeth Warren verschaffte ihrer Abneigung gegenüber Krypto schon des Öfteren Ausdruck. So ließ sie auch diese Gelegenheit nicht aus, um das Geschehen als Argument für ihre Agenda zu nutzen:
“Ich habe die Alarmglocke geläutet, dass Russland mithilfe der Krypto Plattform Binance Sanktionen umgeht. Zudem habe ich das Justizministerium aufgefordert, potenziell falsche Aussagen gegenüber dem Kongress zu untersuchen. Wir brauchen stärkere Krypto-Regulierungen, um die illegale Finanzierung einzudämmen.”
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Die Börse will Aktivitäten in Belgien wieder aufnehmen
In einer weiteren Ankündigung vom 28. August gab die Krypto Börse bekannt, dass der polnische Ableger, Binance Poland, nun die Dienste für belgische Einwohner anbietet. Erst im Juni hatte das Unternehmen die Aktivitäten in dem Land ausgesetzt. So heißt es:
“Mit diesem Schritt stellt Binance sicher, dass es seine regulatorischen Verpflichtungen erfüllt und weiterhin Dienstleistungen für belgische Nutzer anbieten kann.”
In diesem Zuge bat das Unternehmen um eine erneute Vorlage der KYC-Daten, um gemäß den polnischen Vorschriften zu handeln. Laut eigener Aussage sei Binance Poland in der Lage, dank der Registrierung als Anbieter von Dienstleistungen für virtuelle Vermögenswerte (VASP) auch Krypto Börsen- und Verwahrungsdienste anzubieten.
Aktuell sieht sich das Unternehmen in Europa mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Abgesehen von der Pausierung der Aktivitäten in Belgien, gab die Börse im Juni auch den Rückzug aus den Niederlanden bekannt. Unglücklicherweise hatte sie dort keine VASP-Lizenz erhalten. Ende Juli zog das Unternehmen dann auch den Antrag auf eine Lizenz in Deutschland zurück. Selbst im Vereinigten Königreich, welches nicht einmal Mitglied der EU ist, stehen dem Unternehmen regulatorische Hürden im Weg.
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