BitMex-Gründer Arthur Hayes meint, Zinssenkungen allein reichen nicht aus, damit der Bitcoin (BTC) wieder an Stärke gewinnt, da die führende Kryptowährung unterhalb der psychologischen Marke von 60.000 USD kämpft.
Der Einfluss der US-Makroökonomie auf Bitcoin zeigt sich erneut, da Krypto auf Entwicklungen der politischen Entscheidungsträger reagiert.
Bitcoin braucht mehr als nur Zinssenkungen
Arthur Hayes stellt die Annahme infrage, dass allein Zinssenkungen den Bitcoin Kurs nach oben treiben würden. Dabei sei es egal, ob es um die US Federal Reserve, die Bank of England (BOE) oder die Europäischen Zentralbank (EZB) geht. Er bezweifelt, dass niedrigere Zinsen automatisch den Wert riskanterer Anlagen steigern.
Obwohl Hayes anerkennt, dass Zinssenkungen oft negativ mit dem Wert von risikoreichen Anlagen korrelieren, argumentiert er, dass solche Senkungen hauptsächlich den Zinsunterschied zwischen Währungen wie dem USD, GBP, EUR und dem japanischen Yen verringern würden. Den Bitcoin Kurs hingegen würden diese Daten zu keinen signifikanten Steigerungen verhelfen.
„Die Gefahr des Abbaus des Yen-Carry-Trades könnte wieder auftauchen und die Party entgleisen lassen, es sei denn, ‚echtes Futter‘ in Form von Zentralbankbilanzausweitungen, auch Geld drucken genannt, erhöht die Geldmenge“, schrieb Hayes in seinem Blog.
Carry-Trading findet statt, wenn Händler Futures leerverkaufen und gleichzeitig das Basisasset kaufen. Sie zielen darauf ab, von Preisunterschieden zwischen dem Spot- und Futures-Markt zu profitieren.
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Hayes schlägt vor, dass, wenn der Yen stärker wird, dies Händler dazu veranlassen könnte, ihre Dollar-Yen-Carry-Trade-Positionen abzubauen. Er argumentiert, dass Zinssenkungen die Märkte zwar vorübergehend stabilisieren könnten, sie aber auch die Verengung des Zinsunterschieds zwischen Dollar und Yen beschleunigen würden. Dies würde den Yen weiter stärken und zu mehr Abbau von Carry-Trade-Positionen führen.
„Wir haben einen Kampf zwischen positiven und negativen Kräften. Angesichts des Umfangs der globalen Finanzanlagen, die in Yen finanziert sind, glaube ich, dass die negative Marktreaktion eines schnellen Abbaus des Yen-Carry-Trades aufgrund eines schnell stärker werdenden Yens jeden Vorteil von geringfügigen Zinssenkungen in USD, GBP oder EUR überwiegen wird. Ich glaube, dass die Hexen und Zauberer an der Spitze der Fed, BOE und EZB erkennen, dass sie bereit sein müssen, ihre Bilanzen zu lockern und zu erweitern, um den negativen Auswirkungen eines stärker werdenden Yens entgegenzuwirken“, las der Blogbeitrag.
Hayes argumentiert, dass zur effektiven Beendigung der finanziellen Marktprobleme mehr gedrucktes Geld und eine erweiterte Fed-Bilanz erforderlich sind. Seine Kommentare folgten auf die Rede von Jerome Powell beim Jackson Hole Symposium, wo Powell eine mögliche Zinssenkung im September andeutete. Der Fed-Vorsitzende bemerkte, dass das Vertrauen wächst, dass die Inflation auf einem nachhaltigen Weg zu zwei Prozent liegt.
Wie BeInCrypto berichtete, haben Experten Powells Rede als Katalysator für den jüngsten Anstieg von Bitcoin auf 65.000 USD angesehen. CoinShares stellte fest, dass seine Bemerkungen Kapitalzuflüsse in digitale Vermögenswerte anregten.
Die wachsende Marktkapitalisierung von Stablecoins wird ebenfalls als Grund für den Anstieg von Bitcoin genannt. Matrixport hob eine Zunahme des Drucks von Stablecoins in den letzten Wochen hervor, was darauf hindeutet, dass neues Geld in den Krypto-Markt fließt.
Alvin Kan, COO von Bitget Wallet, erwähnte jedoch, dass das aktuelle wirtschaftliche Umfeld immer noch hohe Zinsen aufweist. Er glaubt, dass ein großer Bitcoin-Durchbruch erst stattfinden wird, wenn die Fed mit Zinssenkungen beginnt und die Markttätigkeit vollständig wiederhergestellt ist.
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Laut BeInCrypto-Daten wird Bitcoin derzeit für 59.780 USD gehandelt, was einem Rückgang von 0,37 Prozent seit Beginn der Donnerstagssitzung entspricht.
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