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Amazing Blocks, Sergej Stein im Interview: Tokenisierung!

4 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Was ist der Liechtenstein Token Act?
  • Und was macht Amazing Blocks?
  • „Tokenization as a service.“
  • promo

Ich hatte die Gelegenheit mit Sergej Stein zu sprechen. Sergej war nicht nur wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Philipp Sandner an der Frankfurt School of Finance & Management, sondern ist mittlerweile auch erfolgreicher Unternehmer. Im Jahr 2018 gründete Sergej sein eigenes Unternehmen: DLT Capital GmbH. Allerdings ist Sergej auch mit der Amazing Blocks AG involviert.

Bei Amazing Blocks dreht sich alles um die Tokenisierung verschiedenster Assets. Das Startup sitzt in Liechtenstein. Warum grade Liechtenstein? Sergej berichtet:

Wir nutzen den Liechtenstein Token Act, der Anfang 2020 offiziell gestartet ist. Jetzt kann man eben alle möglichen Rechte in einen Token verpacken. Wir bieten ein Token Container Model, IP Rights, Data, Equity und vieles mehr. Für uns sind vor allem die Equity Token interessant.

Die Tokenisierung von Vermögenswerten ist in Deutschland weitaus weniger einfach. Sergej erklärt mir, wie die Tokenisierung über Amazing Blocks abläuft:

Wir können über Amazing Blocks „digitale legal entity“ anbieten. Man kann mit Ethereum 50.000 Schweizer Franken auf seine Wallet einzahlen. Das reicht für den Nachweis der Kapitalisierung und kann dann remote und digital seine AG aufsetzen. Im nächsten Schritt kann man dann Equity Token erstellen, um neue Partner und Investoren aufzunehmen.

Der Liechtenstein Token Act

Sergej berichtet über die Bandbreite der vielen Möglichkeiten der Tokenisierung von Assets und Vermögenswerten:

Wir sind seit August live, ein junges Startup von 15 Leuten. Momentan führen wir viele interessante Gespräche rund um Projekte im Bereich der Tokenisierung. Die Basis von Amazing Blocks liegt eben in Liechtenstein.

Was sind die Vorteile des kleinen deutschsprachigen Zypern?

Der Vorteil von Liechtenstein ist, dass sie an die EWR angebunden sind. Liechtenstein ist kein EU-Mitglied, hat trotzdem viele Vorteile eines EU-Mitglieds. Ferner besteht ein Abkommen mit der Schweiz, wodurch Liechtenstein sowohl den Schweizer Franken als auch den Euro nutzen. Somit ist das Land an beide Finanzräume angebunden.

Sergej erläutert, dass das oftmals unterschätzte Land kürzlich den Liechtenstein Token Act aufgezogen hat:

Dieser ist in seiner Form einzigartig. Hier sind Tokens anerkannt und gesichert. Heutzutage kannst du keine rechtlich gesicherten Equity Token in Deutschland aufziehen. Liechtenstein bietet auch den Vorteil des Passporting, Crowdfunding oder ähnliches ist aus Liechtenstein in die EU und die Schweiz einfach heraus.

„Alles von Classic Cars bis hin zu Solarfarmen.“

Der Tokenisierung von Vermögenswerten sind kaum Grenzen gesetzt. Sergej erklärt mir, dass von Classic Cars bis hin zu Solarfarmen viele Projekte dahingehend entstanden sind.

Der beliebteste Part ist Real Estate oder auch das Unternehmen als Equity Token aufstellen.

Wie passen die Tokenisierung und Oldtimer generationsbedingt zusammen?

Ja, die Tendenz ist, dass die jüngere Generation die Tokenisierung vielleicht schneller versteht. Aber man sollte die ältere Generation nicht unterschätzen. Die Kunden sehen das Potenzial und im Endeffekt benötigt man nur eine Wallet. Viele Anbieter machen den Umgang mit Token so einfach, dass die Kunden die Blockchain gar nicht mitbekommen.

Welche Vorteile bringt die Tokenisierung von Classic Cars mit sich?

Man löst mit der Tokenisierung bei Classic Cars ein großes Problem. Als Investor, selbst als Millionär, ist es relativ schwierig ein Classic Car zu kaufen. Teilweise sind diese mehrere Millionen Euro wert. Und wenn du trotzdem dein Portfolio diversifizieren möchtest, kannst du teilweise in Classic Cars investieren. Und dadurch, dass wir kleinere Token ausgeben können, die dann auch noch Equity Token sind – richtige Shares, kann man mit kleineren Summen einsteigen. Damit öffnet sich dieser Investmentbereich auch für Kleinanleger, die vorher keinen Zugang zu diesen Assets hatten.

Tokenisierung gegen die Inflation?

Wäre es eine Alternative zum Euro und der wachsenden Inflation – Token eine Möglichkeit zum Sparen?

Absolut. Da ist auch eine Tendenz abzuleiten. Statistiken zu Art Collections und Classic Cars zeigen ein steigendes Interesse in Form einer Sparanlage in den letzten 10 Jahren. Aber damit sind auch die Preise gestiegen. Dennoch ist es eine Alternative oder ein Zusatz zum Sparbuch.

Amazing Blocks selbst gibt keine Token aus, sondern unterstützt die Unternehmen beim Aufbau der unternehmenseigenen Token. Um dies in Zukunft noch effektiver zu können, bastelt das Startup an einer Anbindung zu einer dezentralized exchange, eine DEX für Security Token in Liechtenstein. Ein weiteres aktuelles Projekt ist die „Next Generation Tokenization“.

Next Generation Tokenization ist ein junges Konzept. In Liechtenstein gibt es die Möglichkeit PCC (protected cell companies), nicht operative Dachgesellschaft, aufzuziehen. Dort kann man dann so viele Aktiengesellschaften drunterpacken, wie man möchte. Und man muss nicht für jede Aktiengesellschaft eine eigene Firma aufziehen. Wenn du ein großer Vermögensverwalter bist und millionenschwere Assets verschiedenster Art hast, dann kommt PCC gut. Hier kannst du viele tokenisierte Werte ausgeben. Tokenization as a service.

Startet die Tokenisierung die Umverteilung von Vermögen?

Der Bitcoin wird häufig als Mittel zur Umverteilung von Vermögen gesehen. In der Tokenisierung sehen wir ganz ähnliches Potenzial. Wie könnte Tokenisierung die Zukunft verändern?

Ich denke, da gibt es viele Möglichkeiten im Bereich der Tokenisierung. Ein Token ermöglicht theoretisch einen Zugang zu Investoren aus aller Welt. Dadurch, dass alle die gleiche Infrastruktur nutzen, wird dieser Prozess effektiver. Ferner haben eben auch Kleininvestoren Zugang zu unterschiedlichsten Assets. Außerdem können Unternehmen so Finanzprodukte darstellen, die es vorher so noch nicht gab.

Gibt es Unterschiede in der Bereitschaft die Tokenisierung anzunehmen in Bezug auf die verschiedenen Länder?

Deutschland ist positiv eingestellt, wir haben hier schon einige gute Regulierungen gesehen. Die Schweizer sind schneller und haben die Projekte von Anfang an mit offenen Armen begrüßt. Entsprechend sitzen dort ja auch Ethereum, Cardano und Polkadot. Aber auch die USA, Israel, England und Liechtenstein sind relativ weit vorne in Bezug auf die Tokenisierung.

Könnte man theoretisch Token mit anderen Token tauschen? Könnte man Werte auf diese Weise übertragen?

Ein Classic Car Token gegen einen anderen Token tauschen, wäre möglich – technisch. Rechtlich kommen dann steuerliche Fragen auf. Ich sehe keinen Grund, warum das nicht möglich sein sollte. 

Über Amazing Blocks werden wir sicherlich noch viele interessante Investment-Möglichkeiten kennenlernen.

Vielen Dank, Sergej!

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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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