Bisher hat sich Warren Buffett vom Investment in Gold nicht besonders begeistert gezeigt. Im Jahr 1998 lehnte Buffett bekanntlich das Investment in das begehrte Edelmetall ab. Die Begründung war damals, dass ihm seltsam erscheine. Nun scheinen sich seine Investitionsvorlieben geändert zu haben. Denn Warren Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway Group hat zum ersten Mal überhaupt in die Goldproduktion investiert. Die Firma kaufte 20,9 Millionen Aktien von Barrick Gold Corp., einem der größeren Goldproduzenten.
Der plötzliche Richtungswechsel im Bezug auf die Investitionsstrategie könnte möglicherweise auch ein Hinweis darauf sein, dass es mit dem Investment in den Bitcoin nicht mehr allzu weit hin ist. Schließlich gilt die älteste Kryptowährung auch als „digitales Gold“. Und der Schritt vom physischen Gold zum digitalen Gold ist kein wirklich großer mehr.
Buffetts großer Investmentumschwung
Der Kauf spiegelt die wachsende Investition in SOV-Anlagen (Store-of-Value) wie Gold, Silber und Bitcoin wider. Inflation, wirtschaftliche Kämpfe und die Renditekurven der Staatskasse haben den Dollar schwach werden lassen.
Der Kauf offenbart eine wesentliche Änderung in Buffetts Investitionsstrategie. Das sogenannte „Orakel von Omaha“ hat sich stark gegen den Kauf des Edelmetalls wegen seines mangelnden Nutzens ausgesprochen.
Unverständlich ist die Aussage über Gold nicht. Denn Gold produziert nichts, bietet keine Zinsen und liefert keine Dividenden. Wenn jedoch der Inflationsdruck all diese Bezugsgrößen ins Negative treibt, beginnt Gold vielversprechend auszusehen. Und das scheint genau jetzt passiert zu sein.
Könnte sich Buffett in Richtung Bitcoin bewegen?
Gold ist nicht der einzige Vermögenswert, bei dem Buffett in den letzten Monaten den Kurs geändert hat. Berkshire Hathaway verlor 400 Millionen Dollar an Aktien von Fluggesellschaften, nachdem COVID-19 die Branche ausgeweidet verlassen hatte – ein Schritt, den nur wenige für möglich gehalten hätten.
Die interessanten Strategiewechsel bei Gold und Fluggesellschaften zeigen, dass sich verändernde Märkte plötzlich die Art und Weise beeinflussen können, wie Investoren Vermögenswerte betrachten. Niemand hätte sich die COVID-19-Krise vorstellen können, aber mit den Veränderungen der Umstände kommen auch Veränderungen in der Strategie.
Buffett war auch ein starker Gegner des Bitcoins, so wie früher auch beim Gold. Interessanterweise ist Buffetts Argumentation zum Bitcoin als Investition genau die gleiche wie seine Argumentation beim Gold – ein Mangel an Nutzen.
Travis Kling berichtete am 14. August auf Twitter:
Today it was announced Berkshire Hathaway just bought its first gold stock ever. The reasons are self-apparent at this point.
Just in case you’re wondering what the coming years are going to look like for #Bitcoin, this was Buffett on gold in 1998- pic.twitter.com/puIYsQebyF
— Travis Kling (@Travis_Kling) August 14, 2020
Könnte eine Veränderung in seiner Sichtweise zu Gold auch auf eine ähnliche Perspektive bei Bitcoin hindeuten? Seine Argumente gegen Kryptowährungen sind im Grunde die gleichen wie bei Bitcoin.
Nichtsdestotrotz ist bei den gegenwärtigen Marktverschiebungen ein Wandel immer möglich. Wer weiß, vielleicht wird Buffett eines Tages der größte Fan von Bitcoin sein. Jason Williams, Partner bei Morgan Creek Digital, ist der Meinung, dass dies der nächstlogische Schritt ist:
„Bald kauft er Bitcoin!“
Buffett sold banks and bought gold. He will buy #Bitcoin
soon.