Jüngsten SEC-Angaben zufolge hält ein Hedgefonds unter Leitung von Michael Burry seit kurzem Short-Positionen über mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar gegen den Aktienmarkt. Wie könnte also der Bitcoin Kurs reagieren, sollte dem Markt tatsächlich eine größere Korrektur bevorstehen?
Michael Burry sollte jedem ein Begriff sein – spätestens seit dem Film “The Big Short”. Es handelt sich um jenen großen Trader, der die Immobilienblase 2008 vorher sah.
Nun kaufte der Hedge-Fonds Scion Asset Management unter seiner Leitung Put-Optionen im Wert von 866 Millionen USD bzw. 739 Millionen USD gegen den S&P 500 bzw. Nasdaq 100. Diese Verkaufsoptionen stellen, einfach ausgedrückt, das Recht dar, einen Vermögenswert zu einem bestimmten Preis in der Zukunft zu verkaufen.
In der Tat begannen auch einige weitere bedeutende Akteure damit, große Wetten gegen den Aktienmarkt abzuschließen.
So löste der US-Senator Tom Carper Anfang dieses Monats eine Kontroverse aus, da er eine ähnliche Entscheidung traf. Beincrypto berichtete kürzlich über seine 30.000-USD-Investition in ProShares Short QQQ (PSQ). Dabei handelt es sich um einen inversen börsengehandelten Fonds (ETF), der ebenfalls gegen den Nasdaq 100 wettet.
Obgleich sich das Inflationswachstum laut VPI-Daten des US-Statistikamtes vom 10. August abgekühlt hat, bleiben viele Anleger:innen vorsichtig. Sie sind davon überzeugt, dass die US-Notenbank noch weit von deutlichen Zinssenkungen entfernt ist.
Folglich drängt sich nun die Frage auf, wie sich diese Umstände in den kommenden Wochen wohl auf den Kryptomarkt auswirken könnten.
Bärische Trends lösen eine Korrelation zwischen US-Aktien und Kryptomarkt aus
Laut einem aktuellen Bericht der Datenanalystenplattform BlockScholes, weist Bitcoin (BTC) keine statistische Beziehung zu Nasdaq 100 und S&P 500 auf. Demnach hat der Aktienmarkt keinen kausalen Einfluss mehr auf die Kryptomärkte, wie einst vor Jahren beobachtet.
Allerdings haben die jüngsten rückläufigen Datentrends eine wachsende Korrelation zwischen dem Anlegerverhalten auf beiden Märkten ausgelöst. Während der S&P 500 im August um 4,8 % gefallen ist, verlor BTC seit dem 2. August knapp 12 %.
Wie das nachstehende Diagramm zeigt, verzeichnete der Korrelationskoeffizient zwischen BTC und S&P 500 im August einen erheblichen Aufwärtstrend. Zwischen dem 1. August und dem 17. August stieg er von -0,65 bis auf 0,47 an.
Dieser Indikator misst die Richtung und das Ausmaß der statistischen Korrelation zweier unterschiedlicher Variablen bzw. Vermögenswerte.
Demnach haben sich sowohl die Bitcoin- als auch die Börsenkurse im August weitgehend in dieselbe Richtung entwickelt, wenn auch in unterschiedlichem Maße.
Dieser positive Korrelationstrend könnte sich in den kommenden Wochen durchaus fortsetzen. Sollten Wallstreet-Anleger:innen aufgrund gegebener Umstände einen Abschwung der Aktienmärkte auslösen, wird der BTC-Preis also wahrscheinlich in die gleiche Richtung gehen.
BTC-Nachfrage von US-Anlegern sinkt
Während Wall Street-Größen Short-Positionen gegen den Aktienmarkt eröffnen, zeigen wichtige On-Chain-Daten eine abkühlende Nachfrage nach BTC bei institutionellen US-Anlegern.
Dies lässt sich aus dem von Cryptoquant zusammengestellten Coinbase Premium Index ableiten. Er zeigt den prozentualen Unterschied zwischen den Bitcoin-Preisen auf Coinbase Pro und Binance.
Während Binance den globalen Massenmarkt dominiert, gilt Coinbase weithin als die bevorzugte Kryptobörse für institutionelle und vermögende Anleger:innen in den USA.
Daher deuten negative Werte des Premium-Index auf einen Rückgang des Kaufdrucks von US-Investoren hin.
Wie die obige Grafik zeigt, weist der Coinbase Premium Index seit August einen negativen Trend auf. Demnach haben US-Investor:innen im August nicht nur begonnen, gegen den Aktienmarkt zu wetten, sondern auch ihr Interesse an BTC verloren.
Zu den bedeutenden Coinbase Pro-Nutzern in den USA gehören wohlhabende Privatpersonen, börsennotierte Unternehmen und die US-Regierung selbst. Folglich beeinflusst ihr Handelsverhalten die BTC-Preise oft erheblich.
Zudem zeigt das obige Diagramm, dass der BTC Kurs tendenziell steigt, wenn der Coinbase Premium Index in den positiven (grünen) Bereich eintritt.
Dies untermauert die Wahrscheinlichkeit einer Korrelation von US-Aktien und BTC in den kommenden Wochen.
Kurs Prognose: Könnte Bitcoin auf 25.000 USD stürzen?
In Anbetracht der oben analysierten On-Chain-Daten könnte ein signifikanter Abschwung an den US-Aktienmärkten den BTC-Kurs in Richtung 25.000 USD drücken.
Die 1,17 Millionen Adressen, die 566.350 BTC zum Durchschnittspreis von 27.057 USD gekauft haben, werden jedoch eine erste Unterstützung bieten. Sollte sich dieses bärische Momentum jedoch verstärken, könnte ein panischer Ausverkauf den Kurs weiter in Richtung 25.000 USD fallen lassen.
Umgekehrt könnten die Bitcoin-Bullen die Kontrolle zurückgewinnen, sollte der BTC-Kurs wieder auf 31.000 USD steigen. Aber wie oben gezeigt, haben 2,63 Millionen Adressen 1,63 Millionen BTC zu einem Durchschnittspreis von 29.500 USD gekauft. Sollte diese versuche, ihre Verluste zu minimieren, könnten sie ungewollt eine Abwärtsbewegung auslösen.
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