Die Blockchain ist ein beeindruckendes Werkzeug für persönliche Freiheit, aber um schlussendlich Mainstream zu werden, muss sie das Stigma der Spekulation und des Misstrauens überwinden. Und der beste Weg, dies zu tun, ist durch Bildung.
Der Vermögenswert an sich ist neu, seine Funktionen sind für viele noch immer ein großes Mysterium. Preise steigen (und fallen gelegentlich) dramatisch. Und es gibt ein breites Spektrum an unterschiedlichen Meinungen über die Blockchain und Kryptowährungen, die von „Betrug“ bis zu „einem Segen für die Menschheit“ reichen.
Mittlerweile hat auch der Normalverbraucher angefangen zu überlegen, das magische Internet-Geld zu kaufen. Schließlich erreicht es astronomische Höhen und könnte schnell reich machen. Kryptowährungen wurden nicht als Spekulationsobjekt erfunden. Die Spekulation ist ein unvermeidliches Nebenprodukt, aber ändert nicht die Natur der Kryptowährungen.
Also für uns alle da draußen, die sich selbst nicht als Finanzexperten sehen… Verdienen Kryptowährungen überhaupt all die Aufmerksamkeit? Die Antwort ist: Ja, auf jeden Fall.
Warum ist die Blockchain wichtig?
Die Blockchain ist eine einzigartige Erfindung, die das Speichern und Verwalten von Daten ohne eine zentrale Autorität ermöglicht.
Wenn du darüber nachdenkst, werden in jeder Phase deines Lebens werden alle Daten, die dich oder dein Eigentum betreffen, von irgendjemandem aufbewahrt. Deine Gesundheitsdaten von Krankenkassen oder Krankenhäusern, dein Online-Verlauf von deinem Browser-Anbieter, deine Ersparnisse von deiner Bank und so weiter. Es gibt immer irgendeine Organisation, die für die Verwaltung deiner Daten verantwortlich ist. Du vertraust ihr, weil jeder ihr vertraut und vielleicht auch, weil du keine andere Wahl hast. Und alles ist dem Anschein nach in Ordnung, bis es eben nicht mehr in Ordnung ist. Vertrauenswürdige Dritte sind dafür bekannt zu versagen, weil sie von Menschen verwaltet werden. Und wir Menschen sind eben anfällig für Fehler, Korruption oder einfach schlechtes Urteilsvermögen. Darüber hinaus ist eine zentralisierte Einheit anfälliger für gezielte Angriffe.
Blockchain: Dezentrale Datenverwaltung
Die Blockchain ermöglicht es, deine Daten dezentral zu speichern und zu verwalten, d.h. ohne eine dritte Partei. Wir selbst könnten die wahren Besitzer unserer Daten werden und die einzigen, die darüber verfügen können. Und da mittlerweile fast jeder Aspekt unseres Lebens irgendwo mit einem Stück digitaler Daten verknüpft ist, kann die Blockchain unsere Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes verändern.
Die Blockchain im Gesundheitssystem
Stell dir doch mal ein Gesundheitssystem vor, in dem du selbst Eigentümer deiner Patientendaten bist. Du selbst entscheidest, ob du deinen Covid-Test am Flughafen vorzeigen willst, während deine anderen Daten nur für die Augen deines Arztes bestimmt sind. Diese Daten liegen auf einer Blockchain, geschützt vor jeglichem Eindringen in einen zentralisierten Server. Ein Schutz, den Krankenhäusern und dergleichen viel zu oft nicht bieten.
Die digitale Identität schützen
Oder schauen wir uns doch mal dein Online-Leben an. Stellen wir uns einen Browser vor, der deine Internetdaten auf deinem Computer speichert. Du selbst kannst darüber entscheiden, mit Werbung konfrontiert (die von einem lokalen Maschinenlernsystem vorgeschlagen wird) und für deine Aufmerksamkeit belohnt zu werden. Natürlich auf Basis der Blockchain. Deine Browserdaten gehen niemals an zentralisierte Server einer Silicon-Valley-Firma, um durch undurchsichtigen Algorithmen dein Online-Erlebnis zu manipulieren.
Was ist mit Geld?
Selbst Geld kann von der Dezentralisierung enorm profitieren. Sowohl was die Kontrolle über seine Ausgabe als auch die Möglichkeit, frei darüber zu verfügen, angeht. Kryptowährungen sind ein ausgezeichnetes Werkzeug für die persönliche Freiheit. Wir können die auswählen, die uns am meisten überzeugt und sie nutzen, ganz ohne jegliche Genehmigung von irgendeiner Organisation. Wenn du das Glück hast, in einem Land zu leben, in dem diese simple Funktion dich nicht zum Träumen bringt. Denk doch nur einmal an die Millionen von Menschen, die unter autoritären Regimen leben, die den Zugang zu Geldern als Mittel der Unterdrückung einsetzen oder an die 1,7 Milliarden Menschen, die nicht einmal ein Bankkonto besitzen).
Um in den Genuss der Dezentralisierung zu kommen, müssen wir kryptografische Schlüssel verwenden, um unsere Daten zu verwalten und dem Blockchain-Protokoll vertrauen, um Transaktionen sicher durchzuführen. Beide Punkte könnten für den Normalverbraucher ein Deal-Breaker sein. Dieser versteht oft nicht, was die Blockchain eigentlich ist und wie sie funktioniert.
Bildung treibt die Akzeptanz voran
Auch wenn wir heutzutage alle täglich Technologie nutzen, hat die Mehrheit keine Ahnung, was eigentlich hinter den Bildschirmen passiert. Also vertrauen wir stattdessen jahrtausendealten Traditionen, verlassen uns auf die Reputation von Organisationen und hoffen, dass ihre Expertise in Kombination mit nationalen Bestimmungen und Regeln ausreicht, um sie keinerlei Fehler machen zu lassen (was oft leider nicht der Fall ist). Nur sehr wenige versuchen, die Technik dahinter zu verstehen, und diejenigen, die es tun, stehen schließlich vor dem Hindernis proprietärer Algorithmen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.
Blockchain hingegen ist Open-Source und jedermann kann ihren Code analysieren und lernen, wie sie mit Daten umgeht und sich selbst ein davon Bild machen. Diejenigen, die den Code selbst nicht lesen können, finden im Internet reichlich Beschreibungen und Erklärungen, aber wir sind so sehr im Status quo verhaftet (und vielleicht fehlt uns auch der kritische Verstand?), dass diese Erklärungen oft auf etwas hinauslaufen, die wir gut kennen – die Reputation. In einer (imaginären) Debatte zwischen Andreas Antonopoulos und Christine Lagarde würden wir eher auf Madame Lagarde hören – schließlich besitzt sie eine Prestige-Position und hat Autorität über unser Geld. Und wir würden nicht einmal merken, dass sie falsch liegt, weil wir ganz einfach nicht genug Fachwissen haben, um das zu beurteilen.
Die persönliche Freiheit vs. Spekulation
Das ist alles natürlich eine recht pessimistische Darstellung. Das Krypto-Bewusstsein ist auf dem Vormarsch, viele Menschen haben zumindest bereits davon gehört, dass Bitcoin neue Höchststände erreicht hat. Aber das reicht eben nicht. Um Mainstream zu werden, müssen Kryptowährungen nicht als Spekulationswerkzeug für technikaffine Opportunisten oder als Obsession rebellischer Geeks wahrgenommen werden, sondern als gesellschaftliche Revolution und als Mittel, um persönliche Freiheit zu gewinnen.
Wir müssen uns mit dem Blockchain-Mechanismus vertraut machen, um zu erkennen, dass ein freies System berechenbarer und zuverlässiger ist als menschliche Organisationen. Und wir müssen ebenso lernen, wie wir in Zukunft mit unseren privaten Schlüsseln umgehen: Verantwortung zu übernehmen ist ein Preis, den wir für die zukünftige Freiheit unbedingt zahlen müssen.
Auf dem Weg in eine bessere Zukunft?
Es liegt noch ein langer Weg vor uns, um die alten Gewohnheiten und Machtverhältnisse zu ändern, die unser tägliches Leben bestimmen. Aber wenn eine gewisse Schwelle erreicht ist und der Vernetzungseffekt den Trend erzwingt, könnten wir eine neue Art von Gesellschaft schaffen, in der die Menschen systematisch die richtigen Fragen stellen, wie zum Beispiel: Wie wird mit meinen Daten umgegangen? Wer hat Zugang zu ihnen? Wie funktionieren die Algorithmen? Eine solche vertrauenslose Haltung kann – ironischerweise – die Welt vertrauenswürdiger machen und die zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern.
Wir bei D.Center stellen uns gerne eine solche Zukunft vor. Und wir glauben, dass eine kostenfreie Aufklärung der Menschen uns am schnellsten dorthin bringen wird. Genau das hat uns dazu ermutigt, eine kostenlose Bildungsressource zu erstellen. Hier findest du eine Abbildung aller Dinge, die mit der Blockchain zu tun haben. So können Menschen mit verschiedenen Hintergründen, Interessen und Kenntnissen mehr über kryptobezogene Angelegenheiten lernen. Diese Struktur ermöglichte es uns, das Thema in seiner ganzen Komplexität zu präsentieren, aber für ein besseres Verständnis in einfache Einheiten unterteilt.
Wir sehen es als eine weitere optimale Möglichkeit, den Leuten diese großartige Alternative der Blockchain vorzustellen. Und wir hoffen, dass sie auf großes Interesse trifft. D.Center hat es sich zum Ziel gesetzt, die Menschen aufzuklären und zu motivieren, die Kontrolle über ihre Daten zurückzuerlangen. So tragen wir unseren Teil zu einer besseren, dezentralen Zukunft bei.
Übersetzt von Verena Voss
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