Der digitale Vermögensverwalter Fidelity glaubt, dass in diesem Jahr die Vorteile des Bitcoin-Besitzes für viele Länder die Risiken überwiegen werden. Fidelity schlussfolgert, dass Länder angesichts der dezentralen und anonymen Natur digitaler Vermögenswerte in der Lage sein werden, ein vollständiges Verbot von Mining und Handel mit Krypto durchzusetzen. Im Gegenteil sogar, Fidelity erklärt, dass es keine Überraschung wäre, wenn andere souveräne Nationalstaaten im Jahr 2022 Bitcoin erwerben.
In einem kürzlich erschienenen Bericht erklärte Fidelity, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass mehr souveräne Nationalstaaten in diesem Jahr Bitcoin erwerben werden. Laut dem 2021-Roundup des Vermögensverwalters war das letzte Jahr von gegensätzlichen Entwicklungen geprägt, was die Einführung von Kryptowährungen angeht. Und obwohl es noch zu früh ist, um zu sagen, welcher Weg erfolgreicher war, sagte das Unternehmen, dass die Spieltheorie mit hohen Einsätzen dazu führen wird, dass mehr Länder El Salvador folgen und Kryptowährungen übernehmen werden.
Bitcoin Adoption und regulatorische Entwicklungen – BTC als Spielball im geopolitischen Kontext
Der Aufstieg von NFTs, GameFi und institutioneller Akzeptanz hat Kryptowährungen 2021 in den Mainstream gebracht. So wurde die Marktkapitalisierung der Branche auf ein Allzeithoch getrieben. Abgesehen von der Preisentwicklung war eine der größten Auswirkungen die Anerkennung Kryptos durch Regierungen und Regulierungsbehörden. In einem Roundup 2021 für digitale Anlagen erklärte Fidelity Investments, dass die in diesem Jahr beobachteten regulatorischen Entwicklungen nicht gegensätzlicher hätten sein können.
So erließ China erließ im Laufe des Jahres mehrere Verbote. Das Land ging im Mai hart gegen das Bitcoin-Mining vor und verbot dann im September alle Kryptowährungstransaktionen. Später im November wurde das Mining von Kryptowährungen im Land vollständig eingestellt, wodurch das florierende chinesische Mining-Ökosystem ausgelöscht wurde.
In El Salvador hingegen verfolgte man einen komplett anderen Ansatz. Das südamerikanische Land ist der erste souveräne Staat überhaupt, der Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte. Die Regierung El Salvadors kaufte Bitcoin für die Staatsreserven. Außerdem wird von der Regierung eine Bitcoin-Anleihe im Wert von 1 Milliarde US-Dollar ausgeben. Die Hälfte davon verwendet der Staat für den weiteren Ausbau ihrer Kryptowährungsreserven.
Die Verbreitung von Kryptowährungen ist in den letzten zwölf Monaten sprunghaft angestiegen
Auch Daten von Chainalysis zeigen, dass die Bitcoin Adoption voranschreitet. Das explosive Wachstum von DeFi, sowie neue P2P-Plattformen stärken die Akzeptanz in westlichen sowie Schwellenländern. Die größte Frage für die Analyse von Chainalysis ist, wie die Akzeptanz auf den unterschiedlichen Plattformen anhalten wird. Die klare Schlussfolgerung ist jedoch folgende: Die Verbreitung von Kryptowährungen ist in den letzten zwölf Monaten sprunghaft angestiegen. Diese Entwicklungen zeigen, dass Kryptowährungen ein globales Phänomen sind. Die massenhafte Einführung von Kryptowährungen durch Finanzinstitute würde außerdem die Web3-Wirtschaft konsolidieren und in vielerlei Hinsicht legitimieren. Um die institutionelle Adoption von Kryptowährungen im Auge zu behalten, geht der Blick automatisch auf drei Faktoren. Die Regulierung, Adoption und das makroökonomisches Umfeld.
Die Adoption ist also bereits in vollem Gange
Bitcoin ist bis jetzt mit einer jährlichen Rate von 113% gewachsen. Im Vergleich zum Wachstum des Internets von 63% zu diesem Zeitpunkt. Sollte sich die Akzeptanz von Bitcoin auf das Niveau des Internets verlangsamen, würde dies immer noch zu 1 Milliarde Nutzern bis 2024 und 4 Milliarden Nutzern bis 2030 führen. Institutionen wie Visa, Mastercard, Paypal, BNY Mellon, Morgan Stanley, Goldman Sachs und JP Morgan haben ihre Haltung gegenüber Bitcoin geändert – die Adoption ist also bereits in vollem Gange.
Aus makroökonomischer Sicht sind Anzeichen für ein potenzielles Inflationsproblem allmählich sichtbar. Vor allem die sich verschärfenden Beschäftigungsbedingungen (und der daraus resultierende Anstieg der Löhne) in Verbindung mit weltweit steigenden Erzeuger- und Rohstoffpreisen. Angesichts der steigenden Energiepreise, der zunehmenden Pensionierung der Baby-Boomer-Generation und des Risikos weiterer Lohneinbußen bleibt eine höhere Inflation ein reales Risiko. Wir wissen jedoch nicht genau, wie sich die Inflation in den kommenden fünf Jahren entwickeln wird. Daher könnte die Beimischung von Bitcoin und anderen realen Vermögenswerten eine umsichtige Maßnahme sein, um Portfolios vor dem Tail-Risk einer außer Kontrolle geratenen Inflation zu schützen.
Fidelity: Was müssen Skeptiker noch sehen, um Bitcoin als digitalen Vermögenswert anzuerkennen?
Bei Fidelity ist man der Ansicht, dass Chinas Bestreben zu einem erheblichen Verlust an Wohlstand und Möglichkeiten führen wird. Der Vermögensverwalter bezweifelt jedoch, dass China ein vollständiges Verbot durchzusetzen kann. Das Land sei angesichts der dezentralen und anonymen Natur digitaler Vermögenswerte kaum dazu in der Lage.
“Wenn die Verbreitung von Bitcoin zunimmt, werden die Länder, die sich heute Bitcoin sichern, im Wettbewerb besser dastehen als ihr Konkurrenten. Selbst wenn andere Länder nicht an die Investitionsthese oder die Akzeptanz von Bitcoin glauben, werden sie daher gezwungen sein, Bitcoin als Art Versicherung zu erwerben.”
Der Vermögensverwalter ist der Ansicht, dass die Vorteile von Bitcoin die Risiken überwiegen, die viele Regierungen mit Kryptowährungen verbinden. Laut dem Report würde es nicht überraschen, wenn andere souveräne Nationalstaaten im Jahr 2022 Bitcoin erwerben würden. Außerdem wäre es nicht überraschend, wenn vielleicht sogar eine Zentralbank einen Kauf tätigt.
Fidelity schlussfolgert: All dies führt uns zu der Frage, was ein Skeptiker noch sehen muss, um zu glauben, dass digitale Vermögenswerte nicht verschwinden werden?
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