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Bitcoin? Aktien? Gold? – Was schützt gegen die Inflation? – Teil 2

5 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Ähnlich wie bei Gold, hängt der Bitcoin-Preis mit den Miningkosten zusammen.
  • Bis Anfang 2017 machte die Marktkapitaliserung von Bitcoin nie unter 75 Prozent aus.
  • Obwohl der Marktanteil von 75 auf 45 Prozent fiel, hat sich der Preis mehr als verdoppelt.
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Ökonomisch befinden wir uns in einer sehr schwierigen Phase. Öl wird teurer, auf der Welt herrschen Kriege und auch Profis sind sich uneinig, inwieweit wir uns auf Phasen der Hyperinflation zubewegen. Solltest du lieber in Aktien, Bitcoin oder Gold investieren?

Im letzten Teil hast du bereits erfahren, wie Bitcoin zu Aktien und anderen Kryptowährungen korreliert. Obwohl sich der Preis von Bitcoin und Aktien nicht gleich entwickelt, besteht ein Zusammenhang. Du hast auch erfahren, wie Angebot und Nachfrage den Preis von Bitcoin, Aktien und Gold bestimmen und wieso BTC selbst leicht inflationäre Tendenzen hat.

Im zweiten Teil erläutern wir dir, wie sich die Produktionskosten und die Konkurrenz im Markt auf den Preis auswirken können. Vor allem im Zusammenhang mit Bitcoin ist das Thema der Mining-Kosten interessant. Diese sind in den letzten Jahren, ebenso wie der Preis von Bitcoin, angestiegen. Unter den Produktionskosten zeigen wir dir deshalb, wie sich diese direkt auf den Preis auswirken.

2. Produktionskosten

Ein weiterer Faktor, der den Preis beeinflusst, sind die Kosten der Produktion einer Einheit Bitcoin. Also die BTC-Mining-Kosten. Fällt der Preis für die Produktion (Mining) eines Bitcoins, dann sinkt statistisch gesehen auch der Preis. Je höher die Kosten sind, desto höher ist statistisch gesehen auch der Bitcoin-Preis. In der Fachsprache werden die Kosten für eine zusätzliche Einheit eines Produktes als Grenzkosten bezeichnet.

Medium – Data Dater

Gut zu sehen: Der Preis (rot) sinkt fast immer, wenn auch die Produktionskosten sinken. Auffällig war dies vor allem Mitte 2013 als die Miningkosten rapide abnahmen. Hingegen steigt der Preis an, wenn die Produktionskosten steigen.

Die Produktionskosten setzen sich aus dem Strom und der Mininghardware zusammen. Je effizienter diese arbeitet, desto weniger Strom wird gebraucht und die Kosten für das Mining sinken. So war es auch die bessere Effizienz der Hardware, welche sich 2011 und 2013 auf den Preis ausgewirkt hat. Die Produktionskosten für einen Bitcoin steigen seit 2011 stetig und liegen Stand 2022 zwischen 7.000 und 11.000 US-Dollar. Anhand der steigenden Preise, bedingt durch die Mining-Kosten, sieht man schon, dass Bitcoin wohl in diesem Punkt mit der Inflation Schritt halten kann.

Gold hat nicht annähernd die gleichen Produktionskosten wie Bitcoin. Die Kosten betragen nur 800 US-Dollar pro Unze. Zwar sind die Kosten nicht so stark mit dem Preis verbunden wie beim Bitcoin, eine gewisse Ähnlichkeit besteht aber trotzdem. In den letzten Jahren ging sowohl der Goldpreis als auch die Kosten für die Produktion stark nach oben.

Für Aktien ergibt es wenig Sinn, Produktionskosten anzuführen, da diese nicht geschürft oder hergestellt werden.

Ist Bitcoin die einzige Kryptowährung, welche gegen Inflation schützt? Was ist mit Ethereum und Co?

Potenziell wirkt sich auch die Konkurrenz durch andere Kryptowährungen auf den Preis von Bitcoin aus. Könnte es sein, dass der BTC-Preis durch die Konkurrenz gedrückt wird?

3. Konkurrenz

Jahrelang war es wirklich so, dass Bitcoin fast den gesamten Marktanteil im Kryptomarkt innehatte. Erst Ende 2017 als Ethereum populärer wurde, sank der Marktanteil zum ersten Mal unter 75 Prozent.

Auf dem Bild gut zu sehen, ist die Talfahrt Bitcoins bis fast 35 Prozent der Kapitalisierung im Jahr 2017/2018. Dies würde auf eine erhöhte Konkurrenz durch andere Kryptowährungen hindeuten. Die Erholung folgte allerdings postwendend und heute steht BTC fast wieder bei 50 Prozent Marktanteil.

Ethereum, Solana, Polygon und Avalanche sind zwar auf dem Vormarsch und werden höchstwahrscheinlich in den nächsten Jahren weiter wachsen, Bitcoin vom Platz an der Sonne verdrängen, werden diese aber voraussichtlich nicht. Dies würde zumindest ein Blick in die Vergangenheit vermuten lassen:

Quelle: Coinmarketcap.com

Obwohl der Marktanteil von 75 Prozent auf 50 Prozent fiel, hat sich der Preis mehr als verdoppelt. Das bedeutet, dass der BTC-Preis bei steigender Konkurrenz neue Allzeithochs erzielt.

Daran sieht man, dass die Wertsteigerung Bitcoins vermutlich auch für die Zukunft mit der Inflation mithalten kann. So gesehen, schützen aber auch die anderen bekannten Kryptowährungen gegen Inflation. Auch deren Preis ist in den letzten Jahren stark angestiegen, unabhängig von der immer größer werdenden Konkurrenz.

Bei Aktien verhält es sich mit der Konkurrenz ähnlich: Sobald mehrere Unternehmen ein spezifisches Produkt am Markt anbieten, verringert sich üblicherweise der Gewinn aller Unternehmen. Wird der Markt aber jedes Jahr größer, so kann auch der Gewinn bei allen Unternehmen wachsen. Ähnlich verhält es sich mit Bitcoin und den anderen Kryptowährungen.

Gold hat als Ressource keine direkte Konkurrenz. Die Unternehmen, welche Gold abbauen, aber schon. Ein einziges goldschürfendes Unternehmen am Markt würde wahrscheinlich sehr hohe Preise für das Gold ansetzen.

Hängt der Preis von Kryptowährungen von der staatlichen Regulierung ab?

Bereits in der Vergangenheit versuchten Staaten, Bitcoin vollständig zu unterbinden. Erst letztes Jahr hat China ein Mining und Trading Verbot eingeführt. El Salvador hingegen hat Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht. Wie haben sich diese Entwicklungen auf den Preis ausgewirkt?

Obwohl der gesamte Kryptobereich im Gegensatz zu Aktien und Gold noch unterreguliert ist, fangen Staaten an neue Gesetze zu erlassen. Dies stellt eine Gefahr dar, weil keiner weiß, was in Zukunft kommen könnte. Um sich dazu eine Meinung bilden zu können, hilft nur ein Blick in die jüngste Vergangenheit.

Groß war die Aufregung um Chinas “Kryptoverbot”. Anfang Mai sickerten schon erste Informationen zu dem bevorstehenden Verbot durch. Die vollständige Einstellung der Mining-Aktivität wurde danach bis Juli 2017 durchgesetzt. Zu dem Zeitpunkt hatte Bitcoin aber schon von seinem vorigen All-time-high bei circa 63.000 US-Dollar korrigiert und befand sich bei 55.000 US-Dollar. Zwar sank der Preis danach auf etwa 30.000 US-Dollar, setzte sich aber sofort mit einem neuen All-time-High im November durch. Die Erholung passt also nicht ganz mit den negativen News zusammen.

  • El Salvador

Ab August gab es bereits erste Gerüchte, dass El Salvador BTC als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptieren will. Als das Gesetz mit Anfang September dann verabschiedet wurde, sank der Bitcoin-Preis um rund 10.000 US-Dollar. Im November wiederum folgte das neue All-time-high. Auch hier sieht man bereits, dass der Preis nicht immer den Regulierungen folgt.

Das Fazit: News wirken sich weder schlecht noch gut auf den Preis aus. Sie sind daher kein aussagekräftiger Faktor, um den Preis von Kryptowährungen zu bewerten und festzustellen, ob diese vor Inflation schützen.

Welches Investment in Zukunft gegen Inflation schützt, ist anhand der Kriterien Angebot und Nachfrage, Produktionskosten und Konkurrenz im Markt zu beurteilen. Für Bitcoin sehen alle drei Faktoren sehr positiv aus.

Bitcoin hat im Schnitt der letzten 5 Jahre 840 Prozent an Wert pro Jahr zugelegt und schützte somit sehr gut vor der Inflation. In Anbetracht der steigenden Nachfrage nach Bitcoin, der gestiegenen Produktionskosten und dem immer größer werdenden Markt sind weitere Steigungen in Zukunft absehbar. Es sieht zumindest danach aus als würden sich gute Jahre anbahnen. Auch der Preis von Aktien und Gold stieg in den letzten Jahren an: Bei Aktien sind es circa 18 Prozent pro Jahr im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Bei Gold 11 Prozent.

Sollten wir uns wirklich auf eine starke Inflation von 10 Prozent pro Jahr bewegen, ist von den 11 Prozent Zugewinn in Gold allerdings nicht mehr viel übrig. Zurzeit haben wir in der Eurozone eine Inflationsrate von 5,9 Prozent mit steigender Tendenz. Kann Bitcoin nur einen Teil der Wertzuwächse der Vergangenheit halten, sieht es nach der einzig vernünftigen Lösung gegen die kommende Inflation aus.

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Toni Lukic ist der Chefredakteur von BeInCrypto Deutschland. Seit 2022 ist er Mitorganisator des monatlichen Meetups "Crypto Invest Berlin" und spricht auf Konferenzen zu Krypto, Web3 und Blockchain. Außerdem ist er als Berater für Krypto-Startups tätig und ab April 2023 Mentor des DeFi Talents Kurses am Blockchain Center der Frankfurt School. An dieser Schule absolvierte er zuvor den NFT-Talents-Kurs und das Influencer by DNA-Programm. Im Jahr 2019 schloss er sein Studium der...
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