Core Scientific, ein Bitcoin Mining Unternehmen aus den USA, hat in Texas Insolvenz nach “Chapter 11” (Kapitel 11) beantragt.
Die Entwicklung kommt vor dem Hintergrund eines langen Krypto-Winters und eines schwachen BTC Kurses, welcher durch den FTX-Konkurs noch weiter gefallen ist.
Core Scientifics Verstrickungen mit Celsius
Core Scientific hatte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung eine Marktkapitalisierung von fast 73,6 Mio. US-Dollar. Der 52-Wochen-Chart zeigt einen Kurs-Rückgang von unglaublichen 98 %. Laut Yahoo Finance ist der operative Cashflow in den letzten zwölf Monaten jedoch mit 198,94 Mio. USD positiv. Trotz des guten Cashflows reichen die Mittel nicht aus, um die Finanzierungsverpflichtungen zu erfüllen.
Der größte Teil dieser Schulden entfällt auf das Leasing für die Mining-Hardware.
Es wird berichtet, dass das Unternehmen nach der Konkursanmeldung die vollständige Liquidation vermeiden kann. Demnach können die Geschäfte wie gewohnt weiterlaufen – mit den Gläubigern wird allerdings verhandelt. Bereits im Oktober hatte das Unternehmen in einer SEC-Erklärung einen möglichen Konkurs angedeutet.
In den letzten zwei Monaten hatte Core zwar die Schuldentilgung vorübergehend gestoppt, aber dennoch eine Warnung ausgesprochen. Es teilte seinen Aktionären mit, sie laufen Gefahr, ihre gesamten Investitionen zu verlieren. Grund dafür war der Konkurs von Celsius und seinen Tochtergesellschaften, den Core Scientific in seiner Erklärung auch als Ursache für seine finanziellen Sorgen nannte.
Aufgrund der damit verbundenen Auswirkungen sowie des Abschwungs auf dem Kryptomarkt im Mai stellte Celsius die Annahme von Kundenabhebungen ein und beantragte im Juli 2022 Insolvenz nach Chapter 11. Seitdem hat der Krypto-Kreditgeber versucht, potenzielle Käufer für sein Retail- und Mining-Geschäft zu gewinnen.
Höhere Kosten, niedriger Profit: Bitcoin Preis zu niedrig
Seit dem Höchststand im letzten Jahr ging der BTC Preis etwa 75 % zurück. Laut CoinGecko bewegte sich die Top-Kryptowährung bei Redaktionsschluss in einer 24-Stunden-Handelsspanne von 16.781 US-Dollar und 17.026 US-Dollar.
Darüber hinaus lag laut Glassnode die Mining-Schwierigkeit im Dezember nur 3,5 % unter dem Allzeithoch. Dies deutet darauf hin, dass die schwache Preisentwicklung und die hohe Schwierigkeit weiterhin die Mining-Gewinne schmälern.
Das Mining-Unternehmen räumte in seinem Bericht vom Oktober auch ein, dass der anhaltende Rückgang des Bitcoin Preises, der Anstieg der Stromrechnungen und der Anstieg der Hash-Rate des gesamten BTC Netzwerks einen negativen Einfluss auf seine Betriebsleistung und Liquidität in vielen Staaten gehabt haben.
Wettbewerber melden Umsatzrückgang
Northern Data, ein Anbieter von High-Performance-Computing (HPC)-Infrastruktur und Bitcoin Mining-Rigs, gab kürzlich bekannt, dass er zwischen Januar und Ende November 2022 2.614 BTC durch Mining generieren konnte. Aufgrund des Wertverlusts des Coins gingen die Einnahmen jedoch im Vergleich zum Vormonat um fast 15 % zurück.
Ein weiteres Mining-Unternehmen, Riot Blockchain, meldete für das dritte Quartal Verluste von mehr als 30 Millionen US-Dollar. Laut dem Analysten Darren Aftahi von Roth Cash Partners wird das Unternehmen trotz eines Nettoverlustes von 36,6 Mio. US-Dollar dank seiner soliden Kapitalausstattung den schwierigen Markt überstehen.
Hut 8 Mining Corp. ein Unternehmen, das ebenfalls BTC schürft, meldete einen Umsatzrückgang von 18,6 Millionen US-Dollar im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr.
Berichten zufolge haben Leerverkäufer Hut 8 Mining und Riot Blockchain in diesem Jahr mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Riot Blockchain ist einer der größten börsennotierten Betreiber in den USA.
Schließlich musste Marathon Digital Holdings Inc. mit einem Nettoverlust von 75,4 Mio. US-Dollar im letzten Quartal auch einen Rückgang seines Aktienkurses hinnehmen. Marathon Digital Holdings gab eine Beteiligung in Höhe von 80 Mio. US-Dollar bei Compute North bekannt, welches im September Konkurs anmeldete.
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