Die verfügbaren Bitcoin-Bestände auf Krypto-Börsen erreichen den tiefsten Stand seit November 2018. Fidelity Digital Assets sieht einen klaren Auslöser: börsennotierte Unternehmen kaufen in großem Stil.
Besonders nach der US-Wahl hat sich dieser Trend verstärkt. Der Rückgang deutet auf langfristige Strategien hin – und könnte den Markt nachhaltig verändern.
Unternehmen kaufen Bitcoin
Laut einem aktuellen Bericht von Fidelity Digital Assets, einer Tochtergesellschaft des milliardenschweren Vermögensverwalters Fidelity Investments, ist die Menge an Bitcoin auf Handelsplattformen auf rund 2,6 Millionen BTC gefallen. Damit befinden sich so wenige BTC auf Börsen wie seit über sechs Jahren nicht mehr – zuletzt war dieser Stand im November 2018 zu beobachten.
Fidelity erklärte auf X: „Wir haben gesehen, wie das Bitcoin-Angebot auf Börsen zurückgeht – aufgrund der Käufe durch börsennotierte Unternehmen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend in naher Zukunft beschleunigt.“
Allein seit November 2024 sind über 425.000 BTC von den Börsen abgezogen worden. Dieser Abfluss wird in der Krypto-Branche oft als Signal für langfristige Investitionen interpretiert – und weniger als Vorbereitung auf kurzfristige Trades.
Ein besonders aktiver Akteur ist das US-Unternehmen Strategy, ehemals MicroStrategy, das seit Jahren Bitcoin als primäres Reserve-Asset nutzt. Seit November hat Strategy satte 285.980 BTC hinzugefügt – das entspricht über 81 Prozent aller von börsennotierten Firmen in diesem Zeitraum gekauften BTC.

Allein am 21. April 2025 veröffentlichte Strategy den Kauf weiterer 6.556 BTC. Michael Saylor, Gründer des Unternehmens, gilt seit Jahren als Vorreiter der Bitcoin-Strategie im Unternehmenssektor.
Doch nicht nur in den USA steigt das Interesse. Auch in Asien setzen börsennotierte Unternehmen verstärkt auf Bitcoin. Die japanische Firma Metaplanet besitzt mittlerweile rund 5.000 BTC. CEO Simon Gerovich kündigte an, diese Menge bis Jahresende verdoppeln zu wollen.
HK Asia Holdings aus Hongkong verfolgt ein ähnliches Ziel. Das Unternehmen plant eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 8,35 Millionen USD, um seine Bitcoin-Reserven signifikant aufzustocken. Die Gründe dafür liegen laut Unternehmensführung in der “erwarteten monetären Instabilität und der begrenzten Verfügbarkeit von BTC.”
ETF-Zulassungen und strategische Neuausrichtungen
Auch die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA dürfte eine Rolle spielen. Fidelity selbst zählt zu den Emittenten und vertreibt mit dem “Fidelity Wise Origin BTC Fund” eines der elf kürzlich zugelassenen Spot-Produkte. Die wachsende institutionelle Akzeptanz hat nicht nur den Zugang zu BTC erleichtert, sondern auch den Wettbewerb um das verbleibende Angebot verstärkt.
Ein zentraler Punkt: Immer mehr Unternehmen erkennen Bitcoin als strategisches Reserveinstrument. Sie folgen damit einem Narrativ, das sich seit der Corona-Krise etabliert hat – digitale Knappheit als Schutz vor Inflation und monetärem Kontrollverlust.
Das abnehmende Angebot auf Börsen wirkt sich direkt auf die Liquidität aus. Je weniger BTC auf Handelsplattformen zirkulieren, desto größer der potenzielle Preisschub bei neuer Nachfrage. Gleichzeitig verstärkt sich die HODL-Mentalität unter großen Akteuren – mit langfristigen Auswirkungen auf die Marktdynamik.
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