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Bitcoin und Madeira – ein Inselparadies im Atlantik?

5 min
Aktualisiert von Julian Brandalise
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Der Präsident von Madeira hat letztes Jahr öffentlichkeitswirksam angekündigt, das Madeira Bitcoin willkommen heißt.

Wir haben für euch die Blumeninsel im Atlantik besucht und uns angeschaut, wie es um die BTC-Adaption auf Madeira steht. Dazu haben wir uns auf der Insel umgeschaut, Interviews mit lokalen Akteuren der Krypto-Szene geführt und mit Gastronomen gesprochen, die bereits Bitcoin als Zahlungsoption anbieten.

Reif für die Bitcoin-Insel?

Vor der Masse zu sein, ist nicht nur im Bereich Finanzen vorteilhaft. Der Flug nach Madeira zwei Wochen nach Sylvester, weit vor der üblichen Reisesaison, fing schon mal sehr gut an. Der Berliner Flughafen nur angenehm gefüllt. Das Sicherheitspersonal und die Fluggäste zur Abwechslung mal entspannt. Ich freue mich, das kalte und graue Berlin hinter mir zu lassen.  

Gespannt was mich auf der Vulkaninsel Madeira erwartet, schaue ich während des 4,5-stündigen Fluges hinab auf die Landschaft und das Meer. Dabei denke ich an die Worte von Miguel Albuquerque – dem Präsident der autonomen Sonderregion Madeira – auf der Bitcoin Konferenz 2022 in Miami.

“Als Regierung von Madeira und als Präsident der Regierung glaube ich an die Zukunft und ich glaube an Bitcoin.”

Die Landung auf dem Cristiano Ronaldo Flughafen – Cristiano Ronaldo stammt aus Madeira – ist etwas holprig, aber problemlos. Vor dem Umbau im Jahr 2000 gehörte der Flughafen zu den gefährlichsten der Welt. Ein 1977 beim Landeanflug ins Meer gestürztes Flugzeug, wurde erst 34 Jahre später im Jahr 2011 zufällig wiedergefunden!

Warme, angenehme Luft schlägt mir entgegen, als sich die Türen des Flughafens öffnen. Ein grandioser Blick auf den im Sonnenschein glitzernden Atlantischen Ozean heißt Madeiras Besucher willkommen. Ich bin gespannt, was Madeira – neben dem subtropischen Flair – im Bereich Krypto zu bieten hat.

Madeira – ein Steuerparadies?

Madeira ist ein Steuerparadies – so heißt es. Die zu Portugal gehörende Insel mit rund 250.000 Einwohner bietet erst einmal noch bis 2027 unter gewissen Voraussetzungen fünf Prozent Körperschaftssteuern. Auch Unternehmen die diese Vorrausetzungen nicht erfüllen, profitieren von den Vorteilen eines reduzierten Steuersatzes von 14,7 Prozent. Im Vergleich: Auf dem portugisischen Festland beträgt die normale Körperschaftssteuer 21 Prozent. Die Vergünstigungen sollen Unternehmen dazu bewegen, sich auch hier am äußersten Rand der EU anzusiedeln und die regionale Wirtschaft stärken. Unternehmen, wie Swatch nutzen diese Möglichkeit, um Steuern zu sparen. Aber auch schon mehrere bekannte YouTuber und Akteure im Krypto-Space haben sich bereits auf der Inseln niedergelassen.

Um mehr zu erfahren, habe ich mich mit André Loja dem Leiter der Initiative “Free Madeira” in dem von ihm betriebenen Co-Working-Space in der lebendigen Hauptstadt Funchal getroffen. André treibt als gebürtiger Madeirer und vielbeschäftigter Entrepreneur die Adaption von Bitcoin in Madeira voran. Dafür hat er zusammen mit anderen BTC Enthusiasten vor circa drei Monaten Free Madeira offiziell gegründet.  

Madeira, Berghang, Sonne, Meer
Ein Bild von BeInCrypto.

Free Madeira – ein Insel sieht orange?

Free Madeira besteht vornehmlich aus lokalen Bitcoin Enthusiasten. Entweder sind diese wie André gebürtiger Madeirer oder haben die schöne Insel als neue Wahlheimat auserkoren. Auch internationale Bitcoin Fürsprecher sind in der Initiative vertreten. Wie zum Beispiel Samson Mow, bekannt durch seine BTC Strategie für El Salvador.

Mit Free Madeira wollen die Organisatoren die Vorteile der dezentralen Währung für Madeira erschließen, die wirtschaftliche Entwicklung fördern und nicht zu guter Letzt BTC Enthusiasten aus aller Welt vor Ort willkommen heißen. Dazu plant die Initiative Aufklärung und Weiterbildung sowie eine Reihe konkreter Projekte.

Gegenwärtig suchen André und seine Mitstreiter ein passendes Gebäude für einen Bitcoin Hub. Keine leichte Aufgabe, da Madeira immer beliebter wird und dementsprechend die Immobilienpreise in letzter Zeit stiegen. Dort sollen Informations- und Bildungsveranstaltungen sowie Netzwerk Events zu Bitcoin und allen relevanten Bereichen stattfinden – also einen Anlaufpunkt für alle Interessierten und ein Zentrum für die Community bieten. Es sollen Podcasts, Büros für BTC basierte Startups und eine Akademie etabliert werden.

Gerade das Thema Bildung ist neben der Wirtschaftsförderung ein wichtiges Anliegen. Denn laut André hat Madeira eine große Diaspora – zum Beispiel in Venezuela. Wie die Madeirer im Ausland mithilfe von BTC kostengünstig und flexibel Geld transferieren können, möchte Free Madeira in Workshops möglichst weiten Teilen der Bevölkerung näherbringen. Genauso soll vermittelt werden, wie lokale Händler die Kryptowährung als Zahlungsmittel integrieren können.  

Mann, Wand, Coworking-Space, Bitcoin
André Loja vor seinem Co-Working Space in Funchal; Ein Bild von BeInCrypto.

Bitcoin als Standortfaktor?

Eines Tages besuchte Madeiras Präsident dann André in seinem Co-Working-Space. Sie sprachen über die Förderung und Diversifizierung der lokalen Wirtschaft. Dabei kam das Gespräch auch auf Bitcoin. André, seit 2016 im Krypto-Space dabei und mittlerweile überzeugter Maxi, konnte den Präsident für die Kryptowährung und deren Möglichkeiten für Madeira begeistern. Der Präsident hatte bereits durch die zahlreichen digitalen Nomaden auf Madeira ein offenes Ohr für tech-affine Wirtschaftszweige.

Schließlich brachten er und seine Mitstreiter Präsident Albuquerque dazu, nach Miami zur Bitcoin 2022 zu fliegen und stießen so die Entwicklung um BTC, Madeira und die Non-Profit-Organisation Free Madeira an. Madeira als überschaubare Insel könne hierbei als ideales Testfeld für die Implementierung von Bitcoin in verschiedenen Bereichen dienen und internationalen Vorbildcharakter entwickeln.

“Wenn wir es hier schaffen, können wir es überall schaffen!”

André Loja über die potenzielle internationale Vorbildwirkung der geplanten Adaption von BTC auf Madeira.

Bitcoin und Biomüll – ein Traumpaar?

Madeira ist bekannt für sein warmes Klima. Biomüll als Energieressource wird bisher nicht genutzt. Vermutlich unter anderem, weil kaum Heizenergie benötigt wird. Ein Biomüllkraftwerk, welches mit der im Biomüll enthaltenen Energie billigen Strom zum Minen von BTC herstellt, soll diese Ressource jetzt sinnvoll verwerten.

Nebenbei würde so ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet, weil das Treibhausgas Methan nicht mehr ungenutzt in die Atmosphäre entweicht. Als weiterer Nebeneffekt entstünde sogar noch biologischer Dünger, der eine hochwertige Alternative zum bisher importierten industriellen Dünger darstellen würde. Das Vorhaben wäre durch das Minen von BTC wirtschaftlich tragbar. André – der einst Tiefbau studierte –  beschäftigt sich gerade intensiv mit der dazu notwendigen umfangreichen Planung und ist im Gespräch mit zuständigen Verwaltungsstellen und Risikokapitalgebern.

Eins der spannenden Projekte von Free Madeira, welches international Vorbildcharakter entwickeln und dazu beitragen könnte FUD und Vorurteile gegenüber BTC abzubauen. Free Madeira möchte damit unter anderem unter Beweis stellen, wie Bitcoin und herkömmliche Wirtschaftszweige erfolgreich und zum Wohle aller miteinander verknüpft werden können. Wir werden euch hierzu gegebenenfalls weiter in zukünftigen Berichten auf dem Laufenden halten.

Ausblick auf den zweiten Teil

Wie die Regierung Madeiras zum Thema Bitcoin steht und welchen weiteren Herausforderung die Initiative von André und seinen Mitstreitern von Free Madeira gegenüberstehen, erfährst du bald im zweiten Teil dieses Berichtes. Außerdem berichten wir, wie Niko Laamanen – Inhaber des Konsensus Networks – sich zum Thema Bildung zu BTC allgemein und speziell bei Free Madeira engagiert. Außerdem geben wir dir einen spannenden Einblick, wie Gastronomen BTC bereits als Zahlungsmittel im Alltag einsetzen und welche Erfahrungen sie damit bisher gemacht haben.

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Arne hat 2011 zum ersten Mal von Bitcoin in einem Berliner Online-Forum gehört und war fasziniert von der Möglichkeit, damit Pizza zu bezahlen. Seit 2020 ist er im Krypto-Bereich aktiv und bringt seine langjährige Erfahrung in den Bereichen Kommunikation, Marketing und Entrepreneurship in den Space ein. Als Co-Founder der Web3 Marketing Agentur BerlinDAO hat er bereits mit zahlreichen Projekten wie beispielsweise der Top 10 Exchange MEXC Global zusammengearbeitet. Arne legt großen Wert auf...
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