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Blockchain Gaming auf der Überholspur: Mehr aktive Wallets als DeFi

4 min
Von Shubham Pandey
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IN KÜRZE

  • Das Jahr 2022 stellte für die Blockchain-Industrie eine große Herausforderung dar.
  • Im Zuge des Terra Luna-Crashs und dem folgenden Abwärtstrend des Kryptomarktes war auch DeFi stark getroffen.
  • Blockchain Gaming hingegen hielt sich wacker und verzeichnete zweimal so viele aktive Wallets wie DeFi.
  • promo

Während DeFi im Jahr 2022 zu kämpfen hatte, sorgte Blockchain Gaming weiterhin für Schlagzeilen und auch Anfang 2023 sieht es nicht anders aus. Doch stellt sich nun die Frage: Können der Hype und die Zugkraft anhalten?

Blockchain Games könnten den kompletten Gaming-Sektor revolutionieren, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Videospielen, ermöglichen sie es, Punkte in echtes Geld umzuwandeln

Dabei belohnt das Ökosystem die Spieler jedoch nur für die Zeit, die sie im Spiel verbringen. Dieses Konzept erfreut sich in Entwicklungsländern großer Beliebtheit. Ferner ist es der Schlüssel zu einer ganzen Bandbreite an Diskussionen. Dazu gehört die Frage, was das Metaverse ist, wie der Kryptomarkt aussieht und was er für die Menschen, insbesondere für die wirtschaftlich schwachen, bedeutet. 

In der Tat sticht das Geschäftsmodell des Blockchain Gamings heraus. Es war auch einer der Gründe, warum sich das Genre über die Jahre hinweg konstant gut entwickelt hat. Konkret legte die Aktivität der Krypto-Branche an sich erheblich zu und auch die Massenadoption des jungen Gaming-Sektors machte große Fortschritte. Beides lässt sich durch einen Blick auf die aktiven Wallets (UAWs) besser verstehen. 

DeFi erlitt im Jahr 2022 harte Rückschläge

Im vergangenen Jahr gab es viele Wendungen in der Krypto- und Blockchain-Industrie. Der Zusammenbruch etablierter Unternehmen, die mehrere Millionen US-Dollar an Wert hielten, hatte einen Ansteckungseffekt für die gesamte Branche zur Folge. Trotz dieser Verluste konnte der Bereich der dezentralen Anwendungen dank der Blockchain-Gaming-Industrie einige positive Entwicklungen verzeichnen. 

Entwicklung verschiedener Kryptosektoren
Ein Bild von Dappradar.com

Die Entwicklung des DeFi-Bereichs hingegen wurde durch den Zusammenfall von Institutionen, wie Terra Luna und FTX, erheblich beeinträchtigt, dies verdeutlicht die obige Grafik. Der Total Value Locked (TVL), also der gesperrte Gesamtwert, stürzte bis zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts auf 40 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu lag der TVL Anfang 2022 laut DefiLlama bei rund 150 Milliarden US-Dollar.

Dies wird in der nachstehenden Grafik deutlich. 

Ein Bild von DeFiLlama

Wie eine Führungskraft von DappRadar Anfang 2022 gegenüber BeInCrypto meinte, könnten 80 % der DeFi-Apps im Falle eines einjährigen Bärenmarkts verschwinden. Eine beträchtliche Zahl der Teilnehmer verließ den Bereich bereits. 

Der Aufstieg des Blockchain Gaming 

Blockchain-Gaming hingegen verzeichnete in derselben Zeitspanne wenig Veränderungen und macht derzeit durchschnittlich 1,15 Millionen Wallets des täglichen UAWs aus. 

“Während DeFi und die gesamte Blockchain-Aktivität rückläufige Zahlen aufweisen, steigt die Zahl der aktiven Wallets für Spiele weiter an und erreicht fast eine Million tägliche Wallets.”

Dies betonte Pedro Herrera, Forschungsleiter von DappRadar, in einer E-Mail an BeInCrypto.

Auch zu Beginn des Jahres 2023 scheint es sich nicht anders zu verhalten: GameFi bleibt die dominierende Nische der gesamten Branche und macht über 50 % der Wallet-Aktivitäten (GameFi und DeFi zusammengenommen) aus. Zu den Protokollen mit der besten Performance des Sektors gehörten Polygon, Harmony’s DeFi Kingdom, Axie Infinity und Splinterlands.

Der Unterschied zwischen dem Spielsektor und DeFi bleibt weiterhin gravierend. Das Krypto-Forschungsunternehmen Delphi Digital stellte eine aktuelle Statistik zusammen, um die oben genannte Aussage zu unterstreichen. 

Ein Bild von Twitter.com

Der CEO des Unternehmens kommentierte:

“Gaming hat mehr als doppelt so viele aktive Wallets wie Defi.” 

Mit einem UAW von rund 300.000 im Laufe einer Woche errang Splinterlands den ersten Platz auf der Liste der Top-Blockchain-Spiele. Die Performance anderer großer Titel im gleichen Zeitraum sah wie folgt aus: 

Ein Bild von Dappradar.com

Bereits im Jahr 2021 überholte der UAW des Gaming-Sektors den des DeFi-Sektors und machte 49 % der gesamten Blockchain-Nutzung aus.

Dieser beispiellose Anstieg sorgte für viele Schlagzeilen, doch bleibt die Frage, ob der Hype auch 2023 noch anhält. 

Einige kritische Punkte

Wie die Gegner dieser Innovation meinen, vor allem die Veteranen der traditionellen Gaming-Industrie, würden die neuen Spiele ihr Geschäft dauerhaft schädigen. Befürworter der Blockchain Games hingegen sehen vor allem den Vorteil, den NFTs mit sich bringen. Sie erlauben es den Nutzern, Objekte über die einzelnen Spiele hinaus zu besitzen und selbst wenn die Spiele nicht mehr existieren, können diese Vermögenswerte verschoben und in anderen Spielen verwendet werden

Traditionellen Spieleentwicklern zufolge, erscheine dieses Konzept zwar in der Theorie vielversprechend, habe in der Praxis jedoch keinen plausiblen Anwendungsfall, da jedes Spiel seine eigene Umgebung, Handlung und sein eigenes Ökosystem hat. Dadurch würden Assets aus anderen Spielen in fremden Territorien bedeutungslos. Selbst in einem kollaborativen Ökosystem bergen spielfremde Objekte das Risiko von Fehlern, die das Ökosystem des Gastgebers beschädigen könnten.

Ein weiterer kritischer Bereich ist die Rechenschaftspflicht bei Gewinnen. Unternehmen entwickeln Spiele, um Gewinne zu erzielen. Die Verlagerung von Vermögenswerten aus den Spielen in ein öffentliches Hauptbuch erschwert es den Unternehmen, den Überblick über ihre Finanzen zu behalten. 

Ein Spieler kann in Spiel A Vermögenswerte im Wert von Tausenden von US-Dollar erwerben, zu Spiel B wechseln und diese Vermögenswerte an Spieler in Spiel B verkaufen, möglicherweise zu niedrigeren Preisen als die Spieleigentümer. Dadurch unterbieten sie die Entwickler von Spiel B, was für die Spielindustrie zu einem inakzeptablen Preiskrieg führen könnte.

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Gemäß den Richtlinien des Trust Project werden in diesem Artikel Meinungen und Perspektiven von Branchenexperten oder Einzelpersonen vorgestellt. BeInCrypto ist um eine transparente Berichterstattung bemüht, aber die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von BeInCrypto oder seinen Mitarbeitern wider. Die Leser sollten die Informationen unabhängig überprüfen und einen Fachmann zu Rate ziehen, bevor sie Entscheidungen auf der Grundlage dieses Inhalts treffen.

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Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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