Die Gaming-Branche befindet sich im Wandel: Blockchain-Projekte wie Tezos schaffen sowohl für Spieler als auch für Entwickler nie dagewesene Möglichkeiten. Vom echten Besitz digitaler Gegenstände bis hin zu innovativen Spielkonzepten – die Verschmelzung dieser beiden Branchen könnte die Art und Weise, wie wir Spiele entwickeln und erleben, nachhaltig von Grund auf verändern.
In diesem exklusiven Interview sprechen wir mit Sofia Senatorova, EU Business Development Managerin und Product Managerin für Gaming in dem bekannten Blockchain-Unternehmen Tezos. Sofia gibt spannende Einblicke in die aktuellen Trends, Herausforderungen und Chancen, die Blockchain-Technologie für Gaming mit sich bringt – mit einem besonderen Fokus auf den DACH-Raum. Sie erklärt, warum Web3-Spiele für Spieler und Investoren gleichermaßen attraktiv sind, und teilt ihre Vision für die Zukunft des Gamings.
Tezos Managerin über ihren Werdegang, Blockchain und die Verschmelzung mit der Gaming-Branche
Hallo Sofia, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Wir freuen uns darauf, von deiner Expertise im Bereich Gaming und Blockchain zu hören, insbesondere im Hinblick auf Trends im DACH-Raum. Lass uns direkt einsteigen!
Der Weg in die Blockchain-Welt
BeInCrypto: Kannst du uns etwas über deinen Werdegang erzählen? Wie bist du in den Blockchain-Bereich gekommen, und was hat dich zu Tezos geführt?
Sofia: Ich begann meine Tätigkeit im Bereich Mobile Gaming im Jahr 2020 bei TapNation und BoomBit – beides große Mobile-Publisher-Unternehmen mit jeweils über einer Milliarde Downloads. Dort brachte ich drei Spiele auf den Markt, die zusammen etwa 20 Millionen Downloads erreichten.
Als der Web3-Gaming-Boom Anfang 2022 einsetzte, wechselte ich als Produktmanagerin zu Coda Labs und entwickelte mobile Spiele für die Crypto Unicorns NFT-Community. Im Jahr 2023 ging ich zu Playmember, wo ich an Spielen mit realen Belohnungen und NFTs arbeitete. Jetzt bin ich bei Trilitech tätig und arbeite direkt mit Projekten wie Sugarverse und Battlerise zusammen, die auf Tezos und Etherlink basieren – ehrlich gesagt, ist das meine bisher spannendste Aufgabe.
Die Tezos-Managerin über Gaming und Blockchain
BeInCrypto: Was begeistert dich am meisten an der Schnittstelle zwischen Gaming und Blockchain-Technologie?
Sofia: Was mich wirklich begeistert, ist, wie Blockchain neue Erfahrungen für Spieler ermöglicht, die wir bisher nicht kannten. Spieler können beispielsweise ihre Spielgegenstände wirklich besitzen – Waffen, Sammlerstücke und vieles mehr.
Diese Gegenstände können frei gehandelt oder sogar in verschiedenen Spielen verwendet werden, was in herkömmlichen Spielen unmöglich ist. Obwohl sich dieser Bereich noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, sehen wir bereits beeindruckende Ergebnisse: Web3-Spiele binden die Spieler doppelt so lange und generieren fünfmal mehr Umsatz pro Nutzer als herkömmliche Spiele.
Mehr erfahren: Das steckt hinter der Blockchain-Technologie
Web2 vs. Web3 Gaming
BeInCrypto: Welche Unterschiede siehst du in der Art und Weise, wie Spiele in der Web2- und Web3-Welt veröffentlicht werden?
Sofia: Die Veröffentlichung von Spielen im Web3 unterscheidet sich deutlich von der im Web2. Traditionelle Spiele fokussieren sich ausschließlich darauf, hochwertige Spiele auf Plattformen wie Google Play und den App Store zu bringen. Bei Web3-Spielen müssen zusätzlich Smart Contracts für NFTs und Token erstellt und Strategien entwickelt werden, um diese digitalen Vermögenswerte zu vermarkten. Auch die Zielgruppe ist eine andere – hier sprechen wir nicht nur Gamer an, sondern auch Krypto-Investoren, die sich für den Besitz und Handel digitaler Vermögenswerte interessieren.
Mehr dazu: Web3 vs. Web2: Was ist der Unterschied?
Spielerakquise
BeInCrypto: Wie unterscheiden sich die Strategien zur Spielerakquise zwischen traditionellen Spielen und Blockchain-basierten Spielen?
Antwort: Web2- und Web3-Spiele verfolgen grundlegend unterschiedliche Ansätze zur Spielergewinnung. Im Web2 konzentriert sich das Marketing primär auf etablierte Kanäle wie Facebook und Instagram und präsentiert dort das Gameplay. Web3-Spiele hingegen müssen sowohl Gamer als auch Krypto-Investoren ansprechen – über spezielle Kanäle wie Gaming-Gilden, Krypto-Influencer und Blockchain-Events.
Eine Besonderheit des Web3-Marketings ist, dass wir Spieler für ihr Engagement belohnen. Spieler, die unsere Spiele in sozialen Medien teilen oder an Community-Aktivitäten teilnehmen, erhalten Token als Belohnung. Außerdem arbeiten wir mit anderen Projekten zusammen, um kostenlose Token zu verschenken und spannende Herausforderungen zu schaffen. So sprechen wir Menschen an, die gerne Spiele spielen, aber auch solche, die digitale Gegenstände sammeln möchten.
Mehr dazu: Web3 Marketing – Mit diesen Strategien wird dein Blockchain-Projekt erfolgreich
Herausragende Projekte
BeInCrypto: Gibt es besondere Gaming-Projekte oder Anwendungsfälle innerhalb des Tezos Blockchain-Ökosystems, die du hervorheben möchtest?
Sofia: Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit TapNation, das mit 50 Spielen über eine Milliarde Downloads erreicht hat. In ihrem Spiel Athletic Rush werden Tez-Token an die besten Spieler vergeben. Sugarverse bringt fünf Casual Games mit NFT-Kollektionen und dem CNDY-Token auf den Markt – ihr erstes Spiel Sugar Match erscheint im ersten Quartal 2025 und ist wie ein wettbewerbsorientiertes Candy Crush. Außerdem gibt es Pikes Arena, eine mobile Kampfarena, in der Spieler 1 Tez investieren können, um um den Preispool zu kämpfen.
Ratschläge für Entwickler
BeInCrypto: Welchen Rat würdest du Entwicklern im DACH-Raum geben, die darüber nachdenken, Blockchain-basierte Spiele zu entwickeln?
Sofia: Mein wichtigster Rat ist, sich darauf zu konzentrieren, dass das Spiel wirklich Spaß macht, bevor man Blockchain-Funktionen hinzufügt – wenn das Kern-Gameplay nicht unterhaltsam ist, ist alles andere irrelevant. Es ist außerdem wichtig, eine Marketingstrategie zu entwickeln, die sowohl normale Spieler als auch Krypto-Enthusiasten anspricht, um die Reichweite zu maximieren.
Berlin als Blockchain-Hub
BeInCrypto: Welche Rolle spielt Berlin als Zentrum für Blockchain-Gaming?
Sofia: Berlin hat sich zu einem Kraftzentrum der Web3-Welt entwickelt, angeführt von der w3.group, die ein erstaunliches Ökosystem aus Investmentfonds, Co-Working-Spaces und Infrastruktur geschaffen hat. Die Stadt beherbergt wichtige Akteure wie Trilitech, Binance und Polkadot. Als ich hierherzog, lernte ich im Web3-Hub und bei dessen Veranstaltungen unglaublich viele Menschen kennen.
Zukunft des Gamings
BeInCrypto: Wie stellst du dir die Zukunft von Gaming in Verbindung mit Blockchain vor?
Sofia: Die Zukunft sieht rosig aus – bereits 70 Prozent der führenden Spieleunternehmen setzen auf Web3, was das enorme Potenzial dieser Technologie zeigt. Ich denke, dass Blockchain in fünf Jahren so nahtlos in Spiele integriert sein wird, dass die Spieler die Technologie nicht einmal verstehen müssen, um von ihr zu profitieren.
Haftungsausschluss
Gemäß den Richtlinien des Trust Project werden in diesem Artikel Meinungen und Perspektiven von Branchenexperten oder Einzelpersonen vorgestellt. BeInCrypto ist um eine transparente Berichterstattung bemüht, aber die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von BeInCrypto oder seinen Mitarbeitern wider. Die Leser sollten die Informationen unabhängig überprüfen und einen Fachmann zu Rate ziehen, bevor sie Entscheidungen auf der Grundlage dieses Inhalts treffen.