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Brave Browser leitet Binance-Nutzer auf Reflink um

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Geschrieben von
Tobias W. Kaiser

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Redigiert von
Alex Roos

07 Juni 2020 10:12 CET
Vertrauenswürdig

Brave wirbt damit, ein Browser zu sein, der die Privatsphäre seiner Nutzer schützt und den Nutzern die volle Kontrolle über das Internet-Browsing einräumt. Nun hat Brave allerdings ein grobes Foul begangen.

Wie @cryptonator1337 auf seinem Twitter-Kanal schreibt, wandelt Brave Zugriffe auf Binance.us automatisch in einen Referral-Link um. Für Binance.com soll das selbe der Fall sein. Letzteres konnten wir allerdings nicht bestätigen.

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Brave spricht mit gespaltener Zunge

Der auf Chrome basierende Brave Browser liefert einige wichtige Features, mit denen Nutzer ihre Privatsphäre schützen und die Erfahrung ihrer Internetnutzung verbessern können. Unter Anderem gehören dazu ein Adblocker und ein Scriptblocker. Zusätzlich zu einer Wallet für seinen nativen Basic Attention Token (BAT) hat der Browser auch eine Wallet für viele andere Kryptowährungen.

Was es bedeutet, die eigene Kontrolle über die Internetnutzung zu haben, ist für viele Menschen sehr unterschiedlich. Bei der Eingabe einer URL automatisch auf einen Reflink umgeleitet zu werden, dürfte jedoch nicht dazu gehören.

Die Reaktionen bei Twitter waren gemischt. Für viele war das unlautere Verhalten von Brave ein Grund, den Browser nicht weiter zu benutzen. Andere hingegen störte dies nur wenig. Sie würden es begrüßen, wenn Brave diese Reflinks als optionales Feature einführen würde. Einigkeit besteht allerdings darüber, dass die automatische Vervollständigung von URLs zu einem Reflink einen eklatanten Eingriff in die Selbstbestimmung der Nutzer darstellt.

Brendan Eich verspricht Besserung

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Der Mitgründer und CEO von Brave Brendan Eich reagierte sehr schnell auf das Bekanntwerden dieses Problems. Auf Twitter räumte er einen Fehler ein und entschuldigte sich bei seinen Nutzern. Er sagte, dass die Reflinks durch ein optionales Trading-Widget zu dem Browser hinzugefügt wurden. Dass URL-Eingaben automatisch ergänzt werden, hätte nicht stattfinden dürfen.

Eich ließ allerdings bewusst im Unklaren, ob es sich dabei um eine explizite Entscheidung des Managements, oder einen Programmierfehler handelt. Dass die automatische Vervollständigung versehentlich zustande kam, dürfte jedoch eher unwahrscheinlich sein.

Eich kündigte an, dass die automatischen Reflinks in zukünftigen Updates des Brave Browsers entfernt werden sollen.

Haftungsausschluss

In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.