Um das Projekt Cardano ist in letzter Zeit ein regelrechter Hype entstanden. Allerdings zeigte sich Mike Novogratz, CEO von Galaxy Digital, dem Projekt gegenüber eher kritisch: Coin oder Cult?
Novogratz drückte sich über Cardanos Bewertung gegenüber Yahoo Finance wie folgt aus:
„Und so schockieren mich Dinge wie Cardano, die Bewertung. Und es schockiert jeden intelligenten Entwickler, den ich kenne. Sie haben irgendetwas gemacht, um diesen Kult zu schaffen.“
Für Novogratz ist klar, dass der Wert von Cardano nicht aus dem Code des Projekts abgeleitet werden kann. Stattdessen soll es sich bei Cardano um ein „soziales Konstrukt“ handeln, das vor allem über Branding funktioniert.
Cardano: Show me your Bull Case
Mit einer Marktkapitalisierung von ungefähr 50 Milliarden US-Dollar gehört Cardano zu den größten Krypto-Projekten überhaupt. Für Novogratz ist allerdings nicht nachvollziehbar, wie ein Projekt ohne operative Smart Contracts so hoch bewertet werden kann. Novogratz bezeichnete Cardano als „Weird cult“. Die Kritik an Cardano ist aber nichts Neues, denn bereits Anfang des Jahres forschte Novogratz zu den Anwendungsfällen von Cardano/ADA:
„Letzte Frage, bevor ich duschen gehe, kann mir jemand einen echten Bull Case für $ADA sagen? Baut jemand darauf auf? Benutzt es? Warum ist die Marktkapitalisierung so hoch? Soll es ein Finanzierungsmittel sein? Es ist eine der wenigen Kryptos, die ich in meinem Leben nicht genutzt habe.“
Charles Hoskinson antwortete prompt und lud ihn zu einer eingehenden Diskussion ein. Es scheint allerdings, dass dieser Diskurs noch nicht stattgefunden hat.
Charles wird sich an Mike erinnern
Der Gründer von Cardano, Charles Hoskinson, griff die Kritik Novogratz auf und erklärte auf Twitter:
„Lassen Sie mich den Milliardär übersetzen, der für Sie spricht. Er sagt, dass er keine Hintertür sieht, um zu einem günstigen Preis einzusteigen oder den Markt wie bei den anderen VC-Münzen zu manipulieren. Irgendwelche fairen, transparenten, von der Community geführten Kryptowährungen sind „Kulte“. Daran werde ich mich erinnern, Mike.“
Let me translate the billionaire speak for you guys. He’s saying that he doesn’t see a backdoor to get in at a favorable price or manipulate the market like the rest of the VC coins. Somehow fair, transparent, community led cryptocurrencies are “cults” I’ll remember that Mike https://t.co/NksbE1JWsf
— Charles Hoskinson (@IOHK_Charles) June 13, 2021
Sehen wir uns an, was Cardano bisher vorzuzeigen hat: Fünf Millionen Studenten in Äthiopien, ein im Aufbau befindliches dApp Ökosystem, der baldige Launch der Smart Contracts, regelmäßige Lehrveranstaltungen zu verschiedenen Programmiersprachen und mehr. Vor allem auf dem afrikanischen Kontinent zeigt sich Cardano stark. Der äthiopische Bildungsminister bestätigte, dass die Regierung mit IOHK, dem Unternehmen hinter dem Cardano-Protokoll, an einem Blockchain-basierten System zusammenarbeitet. Ziel ist es die Leistungen der Schüler auf der Blockchain zu verfolgen. Der Launch ist allerdings erst im Jahr 2022 geplant.
„Cardano ist für mich eine gelungene Case-Study von erfolgreichem Influencer Marketing“
Wir haben unseren Analysten Konstantin Kaiser gefragt, wie er über Cardano denkt:
„Wenn man sich die Adoption von Ethereum oder Solana anschaut, wird der Bull-case direkt offensichtlich. Bei Cardano sehe ich sie nicht. Daher empfehle ich jedem sich die Frage zu stellen: Woher kenne ich Cardano?
Cardano ist für mich eine gelungene Case-Study von erfolgreichem Influencer Marketing. Als Investor sollte man dabei aber niemals vergessen, dass die Möglichkeit bestehen könnte, dass Promoter mit großer Reichweite ihre Taschen füllen, bevor sie an die Öffentlichkeit gehen. Nicht zuletzt könnten sie schlicht und ergreifend auch bezahlt werden, eventuell auch im nativen Token, wodurch das Interesse an einem Kursanstieg natürlich doppelt gegeben wäre.
Gerade in unregulierten Märkten ist das gängige Praxis, und wenn man die Technologie nicht versteht, oder gar ihren Nutzen in der realen Welt nicht findet, sollte man vorsichtig agieren.“
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