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Chainalysis-Report: Bitcoin-Verteilung und Geldbewegungen

3 min
Aktualisiert von Alex Roos
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IN KÜRZE

  • Ein Bericht von Chainalysis zeigt das Verhalten der Bitcoin-Besitzer auf.
  • 60 % der Bitcoins sind langfristig angelegt und bewegen sich nicht.
  • 19 % der Bitcoins werden für das Trading verwendet und 20 % sind wahrscheinlich für immer verloren.
  • promo

Ein neuer Bericht von Chainalysis wirft Licht auf das Verhalten der Bitcoin-Besitzer. Rund 60 % der im Umlauf befindlichen Bitcoins werden wie “digitales Gold“ aufbewahrt und bewegen sich fast gar nicht.
Die Adressen dieser Nutzer zeichnen sich dadurch aus, dass sie weniger als 25% der Bitcoins, die sie jemals erhalten haben, wieder verschickten.

Bitcoin-Umlaufmenge zu 19 % bei Tradern

Chainalysis kategorisiert Bitcoins, die seit mindestens fünf Jahren auf einer inaktiven Adresse liegen als verloren. Diese machen 20 % der Umlaufmenge aus. Die restlichen 19 % bewegen sich häufig zwischen unterschiedlichen Adressen, in der Regel zwischen Handelsplattformen. Sie stellen damit dem Markt Liquidität bereit. Die überwiegende Mehrheit dieser Trader sind Privatpersonen, welche jeweils nicht mehr als 10.000 USD auf die Handelsplattformen einzahlen. Diese Transaktionen machen 96 % aller Einzahlungen aus. Den Löwenanteil des gesamten Transaktionsvolumens machen mit 85 % jedoch professionelle Trader aus. Die vier größten Empfänger dieser Transaktionen sind Bitfinex, Coinbase, Huobi und natürlich Binance. Sie erhalten zusammen 40 % aller Einzahlungen. Insgesamt zählt Chainalysis 11,4 Mio. BTC auf den Adressen langfristigen Investoren, 3,5 Mio. BTC in den Händen von Tradern und 3,7 Mio. verlorene Bitcoins. 2,4 Mio. BTC werden erst zu einem späteren Zeitpunkt geschürft. Der Bericht kommt zu folgendem Ergebnis:
Die Daten zeigen, dass die Mehrheit der Bitcoins von denjenigen gehalten werden, die sie als digitales Gold behandeln – ein Asset, das man langfristig halten kann. Aber dieses digitale Gold wird auch durch einen aktiven Handelsmarkt für diejenigen gestützt, die es vorziehen häufig zu kaufen und zu verkaufen. Die 3,5 Millionen Bitcoin, welche für das Trading verwendet werden, sind das Angebot für den Markt. In Verbindung mit der Nachfrage ergeben sie den Preis.

Warum Altcoins kein “digitales Gold“ sind

Der Bericht von Chainalysis scheint zu bestätigen, was viele von uns ohnehin schon wissen. Bitcoin ist das digitale Gold. Zumindest behandeln ihn vielen Anleger ähnlich wie Gold. Dabei ist Bitcoin im Vergleich zu den meisten Altcoins nicht gerade technisch ausgereift und auch als Zahlungsmittel nicht besonders praktisch. Durch seine vergleichsweise hohen Transaktionsgebühren taugt Bitcoin nicht für alltägliche Zahlungen. Transaktionen auf modernen Proof of Stake Blockchains kosten in der Regel nur den Bruchteil eines Cents, während Bitcoin-Transaktionen mit bis zu einem US-Dollar zu Buche schlagen können. Während Hochlastzeiten können Transaktionen mitunter wesentlich mehr kosten. Auch die Blockzeiten machen Bitcoin unpraktisch. Bitcoin braucht durchschnittlich fünf Minuten, bis eine Transaktion in die Blockchain aufgenommen wird (ausreichende Gebühren vorausgesetzt). Dazu kommen weitere zehn Minuten für jede Bestätigung. Dagegen ist das Geld bei modernen Altcoins in der Regel innerhalb von wenigen Sekunden beim Empfänger. Warum sollten wir uns also nicht eine andere Kryptowährung als digitales Gold aussuchen? Liegt der Wert von Bitcoin vielleicht nur darin, dass er den First-Mover Vorteil hat? Ist das Halten von Bitcoin daher sogar höchst irrational? Es bleibt, wie es ist. Bitcoin ist ein exzellenter Wertspeicher. Dies hat kürzlich auch der Hedgefonds-Manager Paul Tudor Jones festgestellt. Ironischer weise erfüllt Bitcoin diese Funktion nicht obwohl er so unpraktisch ist, sondern gerade deshalb. Die hohen Transaktionsgebühren führen dazu, dass Bitcoin-Besitzer die Kryptowährung nur ungern ausgeben und viel lieber langfristig akkumulieren. Aus diesem Grund landen hauptsächlich die neu geschürften Bitcoins auf dem Markt, wobei die Trader Nachfrageschwankungen ausnutzen, um Handelsgewinne zu erzielen. Sie tragen damit, wie der Chainalysis-Bericht zeigt, zur Liquidität von Bitcoin bei und senken somit dessen Volatilität. Etwas sehr ähnliches zeigt sich auch bei Edelmetallen. Sie würden schließlich nicht auf die Idee kommen, den morgendlichen Kaffee mit echtem Gold zu bezahlen. Dies wäre schlichtweg viel zu unpraktisch. Das Gold bleibt daher in Tresoren eingeschlossen, genau wie Bitcoin in den Wallets von langfristigen Anlegern eingeschlossen ist. Das macht Bitcoin zum digitalen Gold. Für alltägliche Transaktionen gibt es immer noch die Altcoins.
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Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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